Beitragsfoto: Suchbild | © Bettina Kümmerle
Inhaltsverzeichnis
Software
Aktuell versuche ich wieder einmal die Mitglieder der EUROPA-UNION Heilbronn für Threema zu begeistern, denn es vergeht kein Treffen, wo ich nicht gefragt werde, ob man mir das eine oder das andere via WhatsApp schicken könne. Interessant dabei ist es immer wieder, dass ich dies sogar von Menschen gefragt werde, die es eigentlich viel besser wissen müssten.
Und da Franz Schirm nun ebenfalls mit Threema ausgestattet ist, zudem weiß, dass ich heute sehr gerne Tango Argentino tanzen würde, schickt er mir einfach eine Aufnahme aus Zürich, wo die Bürger einfach so das Tanzbein schwingen.
Und weil mich jüngst ein Freund fragte, welches Flugzeug gerade über uns hinwegzieht, habe ich wieder einmal Flightradar24 reaktiviert. Wenn man sich diese Software, welche sich seit 2006 sehr positiv entwickelt hat, etwas genauer anschaut, dann ist es sehr spannend zu sehen, welche Flugzeuge man nicht sehen kann. Z. B. der gestern über den Heilbronner Osten kreisende Hubschrauber war nicht aufgeführt. Gerade in der heutigen Zeit habe ich großes Verständnis, wenn man Militärmaschinen ausblendet — aber ein Polizeihubschrauber nimmt sich da eindeutig etwas zu wichtig.
Vermischtes
Da haben die Chinesen tatsächlich nach ein paar Jahrtausenden wieder einmal etwas selbst erfunden und völlig erstaunlicher Weise wird dieses dann sofort kopiert.
Und weil die Chinesen darum eine richtig große Welle machen, wissen wir jetzt nicht nur, was ein Labubu ist, sondern auch, wie viele Zähne ein Lafufu hat oder auch nicht. Ich gehe einmal davon aus, dass das Original wie auch die Kopie in China hergestellt werden und beides nur dazu dient, um Sondermüll möglichst bequem aus dem Land zu bekommen; beim Kinderspielzeug wurde dies bereits mehrfach moniert.
Und wer von uns nun denkt, dass er durch Labubus reich werden kann (außer den Produzenten, Händlern und Fälschern), der sollte sich durchaus einmal fragen, warum er bis heute noch nicht durch Bitcoin oder Donald Trump Fan-Artikel reich wurde.
Wenn ich nur daran denke, wie viele solcher Säue bereits zu meiner eigenen Lebenszeit durch die Straßen getrieben wurden, frage ich mich, was hätten wir nicht alles erreichen können, wenn man sich vorab ein wenig über den tatsächlichen Bedarf Gedanken gemacht hätte. Aber unsere Wirtschaften müssen wachsen! Egal durch was und wie!
Und so frage ich mich, warum bloß noch keiner auf die Idee kam, unseren Atommüll in diese kleinen, heute doch so beliebten Getränkedosen zu verpacken und als „Aktion Sonnenschein“ zu vermarkten — mit den entsprechenden Sammler-Codes versehen und einer Garantie über Jahrhunderte hinweg sicherlich die ultimativen Gadgets für alle, um möglichst schnell und bequem reich zu werden; das Labubu-Grinsen kommt dann ganz von alleine.
Heute noch ein wenig gegärtnert, was mit einer ausgewachsenen Ohrenentzündung dann doch nicht so gut kam. Inzwischen ist mein Kiefer ebenfalls entzündet und ich rätsele herum, wo ich mir das denn schon wieder eingefangen habe. Bin am überlegen, ob ich etwas dagegen nehme, was dann wohl auch gegen meine entzündeten Gelenke hilft. Hab es wie üblich mit Sport versucht, was dazu führte, dass ich meine Finger nur noch eingeschränkt nutzen kann; wobei zum Tippen reicht es noch — alt werden ist wohl nur für die wenigsten eine angenehme Sache.
Was mich gerade etwas über solche Sprüche wie „Die Guten sterben zuerst“, „Die Besten sterben jung“ oder gar „Mors fortibus cedit“ nachdenken lässt, Sprüche, die tatsächlich keinem weiterhelfen und wohl eher erst aus jenen Tagen stammen, wo der Wohlstand uns alle verweichlicht hat. Und so gilt sicherlich besser der Spruch: „Glücklich der Mensch, der bei bester Gesundheit alt wird und dann letztendlich genau daran stirbt.“
Alle anderen müssen sich damit abfinden, wenn sie schon das Glück haben, alt zu werden, mit ihren jeweiligen Zipperlein zu leben. Manchen davon ist es sogar vergönnt, einen guten Arzt zu kennen oder gar bei guten Ärzten notwendige Termine zu bekommen. Das sind dann meist gerade jene, die die oben erwähnten Sprüche klopfen. Ich gucke nun mal, wann ich die Zeit, den entsprechenden Arzt und die Gelegenheit finde, um wieder einmal ein Zipperlein zu beseitigen. Das Dumme daran hat man eins beseitigt, kommen mindestens zwei neue nach: Altwerden ist nichts für Weicheier!
Apropos Spazieren. Bin ich es bereits gewohnt, dass das Eidechsenrevier entlang der alten Bahntrasse im Osten Heilbronns gerne dafür verwendet wird, dass sich Anwohner mit Steinen und Hölzern ausstatten, so ist es mir bisher noch nicht aufgefallen, dass es nun auch verstärkt zur Müllablage verwendet wird. Wenn dann die Eidechsen zu fliehen versuchen, werden sie von den unzähligen motorisierten Radsportlern plattgefahren. Ehrlicher wäre es gewesen, die alte Bahntrasse gleich zu betonieren und als Abstellplatz für Fahrzeuge aller Art zu verwenden.
Bezüglich des Plünderns spannend, mit welchen Pflanzen und Blumen aller Art die Sonntagsspaziergänger aus dem Stadtwald kommen. Eine Heilbronner Eigenart, die auch dafür sorgte, dass meine Eltern nie etwas von ihren Haselnussbüschen hatten. Und ab September spritzen unsere Weingärtner wohl Abführmittel, denn sonst bräuchten sie erst gar nicht mehr lesen.
Dieses Mal gibt es ein etwas anderes Suchbild. Und nein, diese beiden Grabsteine stehen nicht im Alten Friedhof unserer Stadt herum. Ein kleiner Tipp, gleich in der Nähe findet man viele spielende Kinder.
Ursprünglich wollte ich den Müll im Eidechsenrevier bildlich festhalten; ein kurzes Nachdenken ergab, dass ich dann doch nicht mit der Müllwebsite unserer Stadt konkurrieren möchte — vor allem auch, weil ich nicht gleich sofort Goethes Worte bestätigen wollte.
Besucher
Dass Johann Wolfgang von Goethe einmal in Heilbronn war, wissen wir. Auf seiner dritten „Schweizer Reise“ kam er am Vorabend des 28. August 1797 nach Heilbronn. An seinem Geburtstag fuhr er mit dem Bruder vom Gasthof „Sonne“, ehemals in der Sülmerstraße 52, auf den Wartberg.
„Kirchhausen liegt zwischen anmutigen Gärten und Baumanlagen; dahinter ist eine schöne Aussicht nach den Gebirgen des Neckars; man kommt durch ein artiges Wäldchen und durch eine Pappelallee bis
Frankenbach. Die Kieshügel an der Chaussee erleichtern sehr die Erhaltung derselben. Schöne Pappelallee bis Heilbronn, die hie und da wahrscheinlich vom Fuhrwerk im Kriege gelitten hat und deren baldige Rekrutierung nach dem Frieden jeder Reisende zum Vergnügen seiner Nachfolger wünschen muß. Überhaupt sind von Heidelberg hierher die Chausseen meist mit mehr oder weniger Sorgfalt gebessert.
Abends um 6 Uhr erreichten wir Heilbronn und stiegen in der Sonne, einem schönen und, wenn er fertig sein wird, bequemen Gasthofe ab.“
27.8.1797
Zu Heilbronn selbst findet er die folgenden Worte.
„Wenn man sich einen günstigen Begriff von Heilbronn machen will, so muß man um die Stadt gehen.“
28.8.1797
Und dass der Blogger Chris Kurbjuhn jüngst ebenfalls in Heilbronn gewesen sein muss, schließe ich aus seinem aktuellen Blog-Beitrag.
„… ich mir unbewusst angewöhnt habe, routinemäßig nach links und rechts zu gucken, bevor ich den Bürgersteig betrete, wenn ich aus einem Hauseingang komme oder gerade die Straße überquert habe. Man will ja nicht von auf Fahrrädern vorbei sausenden Kindern (mit den Erziehungsberechtigten im Schlepptau) oder kampfradelnden Rentnerinnen („Auf der Straße fahren ist doch viel zu gefährlich!“) niedergemäht werden.“
Splitterbrötchen (MXLVII)
Auf alle Fälle freuen wir Heilbronner uns über jeden Besucher, ob aus nah oder fern, bekannt oder auch nicht. Ob Goethe heute ein Blogger wäre, wage ich zu bezweifeln, eher ein Influencer oder gar ein YouTuber. Und wenn heute unsere „Obrigkeit“ (kaum noch protestantisch und weniger studiert) davon überzeugt ist, dass jemand bundesweit halbwegs bekannt ist, dann bekommt dieser in der Harmonie ein richtiges Festgelage [kleiner Insider].
Wir Heilbronner kennen aber das Bonmot, welches Benjamin Franklin zugeschrieben wird, ganz gut und machen es deshalb unseren Gästen nicht allzu gemütlich. Am besten ist es, wenn diese wieder nach spätestens drei Tagen verschwunden sind. Wohl deshalb pendeln bei uns die Studenten heute meistens.
Übrigens, Johann Wolfgang von Goethe kam kein zweites Mal nach Heilbronn. Und noch heute habe ich es ziemlich schwer, um Bekannte und selbst Freunde nach Heilbronn zu locken. Mein verstorbener Freund und Mentor Hans August Lücker kam zum Ende seines Lebens zu Besuch und gab ganz offen zu, dass er Jahrzehnte lang winkend an unserer Stadt vorbeigefahren ist; er machte aber regelmäßig am Wunnenstein halt, welcher im letzten Jahrhundert bundesweit einen sehr guten Ruf als Raststätte hatte.
Und so ist es auch nicht weiters verwunderlich, dass die Deutsche Bahn keinen großen Wert auf eine Anbindung Heilbronns legt. Deshalb ist es sicherlich eine Frage wert, wie man Heilbronn als Zielort stärken kann?
Inzwischen versuche ich es mit den Hertensteiner Gesprächen und dem Europa-Ball, die beide auch diesbezüglich großes Potenzial haben. Jetzt müssten die städtischen Verantwortlichen dies ebenfalls so sehen — die kaufen sich aber lieber „ihre“ Gäste und stellen dabei zudem sicher, dass diese nach spätestens zwei Tagen wieder weg sind.
Kann es sein, dass die Besucherfrage einfach nur ein Mentalitätsproblem ist?
„I think death for me was just a wake up call.“
Ellen Muth als Georgia Lass in Dead Like Me (2003)