4.8.02022

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Beitragsfoto: Freier Platz an der neuen Strecke nach Heilbronn Süd-Ost

Kinder in Heilbronn

Und ich dachte bisher, dass die Zeiten in Heilbronn, wo sowohl der Oberbürgermeister als auch der Gemeinderat zwar immer Geld für Feste, Feiern und Reisen, aber keines für Kinderspielplätze hatten, längst vorbei seien. Inzwischen sind selbst jene Zeiten, in denen Heilbronn die erste UNICEF-Kinderstadt der Welt war, längst Geschichte — die Zeiten ändern sich ganz gewaltig …

In meiner Kindheit gab es einen Micro-Kinderspielplatz gleich um die Ecke im Kirchhöfle, den nicht einmal Erwachsene betraten. So lange es noch zwei Wippen im Alten Friedhof gab, pilgerten wir dorthin und später dann bis in den Pfühlpark, um einmal ein Spielgerät zu sehen. Meine Eltern widmeten dann mehrere Autoparkplätze um und richteten auf eigene Kosten einen Spielplatz ein, damit wir Kinder — und es gab damals doch so einige davon — wenigstens im Viertel halbwegs ungefährdet spielen konnten.

Meine bessere Hälfte lernte später, als sie mich mit unseren zwei Kindern einmal in Paris besuchte, die Bedeutung von Spielplätzen so richtig kennen, denn sie befand sich während ihres gesamten Parisaufenthaltes ständig auf der Suche nach einem solchen. Und so waren wir beide richtig stolz auf unsere Heimatstadt, als wir — die Kinder bereits erwachsen — nach Heilbronn zurückkehrten und sahen, dass man in Heilbronn inzwischen auf ausreichend und auch gute Kinderspielplätze großen Wert legte.

Jüngst durfte ich nun erfahren, dass viele unserer Kinderspielplätze dem „Sparzwang“ zum Opfer fallen sollen, denn bei den kommenden Wahlen werden die Rentner wieder das Zünglein an der Waage sein und diese gehen bekanntlich aufs Weindorf, aber nicht auf einen Spielplatz! Und als Stadtrat muss man wohl Schwerpunkte setzen.

Aber auch unsere Stadtverwaltung wirft lieber unsere Gelder für völlig sinn- und zwecklose Aktionen zum Fenster hinaus als noch kleine Infrastrukturprojekte nachhaltig zu betreiben. Es sind aber gerade jene oftmals unscheinbaren städtischen Projekte, die eine Stadt so richtig lebens- und liebenswert machen!

Platz für solche Projekte gäbe es in Heilbronn genug, und man könnte auch darüber nachdenken, dass diese auf Mini-Job Basis oder vielleicht sogar im Ehrenamt von rüstigen Rentnern und Pensionären betreut werden; solche Ausgaben wären für alle Beteiligten von Vorteil.

Und im Falle, dass diese Ausgaben aus einem ganz bestimmten Topf kommen müssen und eine interne Umverteilung sämtliche Betroffene völlig überfordern würde, kann man auch einmal darüber nachdenken, ob es wirklich sinnvoll ist, dass man bei uns die Kindergärten kostenfrei anbietet — um nicht falsch verstanden zu werden, selbst zu Zeiten, in denen Kindergartenplätze Geld kosteten, gab es für bedürftigere Familien Ausnahmen. Und wir wissen doch wirklich alle, dass alles, was nichts kostet, auch nichts wert ist!

Und deswegen verstehe ich es schon überhaupt nicht, dass jüngst im Gemeinderat die Kosten für Kinder von 0 bis 3 Jahren in den Krippen „eingefroren“ wurden und nicht, wie von sämtlichen Experten und zuständigen Fachleuten gefordert, an die heutigen Zeiten angepasst wurden. Denn wenn man später die Kosten dann doch erhöhen muss, wird der Kostensprung so gewaltig sein, dass es sehr viele Familien völlig aus dem Ruder werfen wird. Jenen Parteien, die diese Fehlentscheidung im Gemeinderat durchgesetzt haben, werfe ich reinen Populismus und völlige Verantwortungslosigkeit vor!

Aber um diesen Beitrag positiv zu beenden, rege ich an, dass man den oben auf dem Bild zu sehenden freien Platz in einen Mehrzweckplatz für Rentner bis hin zu Kindern umwidmet, wo ein paar wenige robuste Sport- und Spielgeräte allen bis zum Abend zur Verfügung stehen; die Wände könnte man dann sogar noch mit Werbung der Sponsoren versehen.

Mocheeneubau

Ich hatte dies bereits mehrfach hier geäußert, nämlich dass ich ein Befürworter des Moscheeneubaus am Berliner Platz bin und diesen genau so wie geplant.

Allerdings gebe ich von Anfang an auch zu bedenken, dass es dabei auch um die Moschee am Berliner Platz zu gehen hat, und nicht etwa um eine Parteizentrale der türkischen Regierungspartei, deren eigentliche Aufgabe es ist, dieser Partei in der Türkei die Stimmen möglichst sämtlicher im Ausland lebender Türken zu sichern. Auch wenn ich ein Verfechter davon bin, dass sämtliche Religionen auch eine staatstragende Rolle spielen und nur damit auch selber in einer Gesellschaft überleben können, so bin ich ebenfalls ein Vertreter der Idee einer Trennung von Religion und Staat. Und dies ist kein Widerspruch!

Deshalb sage ich auch „ja“ zum Mocheeneubau, aber auch „nein“ zu einer türkischen Institution am Berliner Platz. Und damit bin ich mit allen türkischstämmigen Bürgern, mit denen ich mich in den letzten Jahren diesbezüglich unterhalten habe, einer Meinung. Und sehr viele nicht muslimische Heilbronner können sich damit ebenfalls anfreunden.

Deshalb, um die ganze Diskussion um einen Moscheeneubau zu entspannen, schlage ich weiterhin vor, dass es einen entsprechenden Gesprächskreis geben soll. Zudem hat eine türkische Flagge vor keiner Moschee etwas zu suchen, genau so wenig wie eine deutsche vor unseren Kirchen, Moscheen oder Synagogen.

Und um die leidige Diskussion um eine Parteizentrale zu beenden, wäre es ganz gut, wenn man nicht nur die islamische Gemeinde Heilbronn als Moscheebesitzer ins Grundbuch einträgt, sondern die Moschee am Berliner Platz zusätzlich noch zu einem Quartierszentrum ernennt, in dem sich sämtliche Anwohner des „Quartiers“ — meiner eigentlichen Heimat — einfinden und wohlfühlen können. Die bereits eingeplanten weiteren Räume könnten dann nicht nur von der Moscheegemeinde, sondern auch von anderen Heilbronner Vereinen mitgenutzt werden — was sicherlich der Gemeinde auch finanziell unter die Arme greifen wird.

Dies alles wäre dann genau jene Integration, von der wir alle in Heilbronn schon so lange sprechen!

Persönlicher Austausch

Heute traf ich mich wieder einmal mit Michael Georg Link MdB zum persönlichen Gespräch. Wenn wir uns treffen, dann geht es erst einmal um die guten alten Zeiten, denn wir kennen uns schon sehr lange. Neu für mich war dabei, dass er seit April diesen Jahres Bundesschatzmeister der FDP ist. Und überraschend für ihn, dass ich seit ein paar Tagen Vorsitzender der Freien Wähler Heilbronn bin. Ohne Frage, es hat sich in all den Jahren schon so einiges geändert.

Das Schöne an diesen Gesprächen ist aber, dass man sich — besonders auch bei gegenteiligen Meinungen — völlig entspannt und sehr angenehm miteinander unterhalten kann. Das Gute daran ist, dass man sich zudem mit jemandem unterhalten kann, der einem nicht nach dem Mund redet! Und das macht eine gute Unterhaltung aus. Selbstverständlich dabei auch, dass diese persönlichen Unterhaltungen ohne Protokoll und Hintergedanken geführt werden — einfach nur ein Gespräch unter Freunden.

Ganz nebenbei konnte ich mich noch bei ihm bedanken, dass er trotz seines Engagements auf Bundesebene immer noch die Zeit findet, um auch an den 6. Hertensteiner Gesprächen am Samstag, 17. September 2022 aktiv teilzunehmen.


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