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Beitragsfoto: Glühbirne | Blitz | © Bild von PIRO auf Pixabay

Gerade kursiert wieder der folgende Spruch durch das Netz: „Warum sollten 500 Millionen Europäer 300 Millionen Amerikaner bitten, sie vor 140 Millionen Russen zu beschützen? Das können wir Europäer selber!“

NEIN, das können wir seit 1945 nicht mehr!

Im Gegensatz zu den USA sind wir Europäer in zwei Weltkriegen im wahrsten Sinne des Wortes ausgeblutet. Und im Gegensatz zu den USA frischen wir Europäer uns nicht neu auf, sondern schotten uns lieber ab und überaltern derweil auch noch.

Hinzu kommt noch, dass wir in Europa schon länger eine „Einsohnpolitik“ fahren und damit schon alleine de facto kriegsunfähig sind.

Und wem das noch nicht als Begründung reicht, den darf ich darauf hinweisen, dass Europa im Gegensatz zu den USA ganz bewusst der Sozialpolitik vor der Verteidigungspolitik den Vorzug gegeben hat. Man kann die Steuergelder nicht zweimal ausgeben. Dies sagen uns die US-Amerikaner schon seit Jahrzehnten und haben uns immer wieder gebeten, die Verteidigungshaushalte entsprechend zu erhöhen, was wir immer wieder ablehnten, um unsere Sozialhaushalte nicht zu gefährden. Und so ist es ein Faktum, dass wir Europäer für gut 50 % der Sozialausgaben in der Welt gut sind, während die USA mehr als gut 50 % der Verteidigungsfähigkeit bereitstellt.

Und zu allem Übel kommt noch mit hinzu, dass eine europäische Verteidigung alleine schon durch die Kleinstaaterei in Europa mit ihren vielfältigen Fürstenhöfen, Abhängigkeiten und rechtlichen Hürden unmöglich ist.

Last but not least, verdrücken sich die meisten Europäer lieber in die USA oder andere Länder als ihr eigenes Europa gegen einfallende Russenhorden zu verteidigen — das sollen bekanntlich immer die anderen machen!

Nachtrag:

Ich behaupte zudem, dass die Russische Föderation schon längst hätte aufgeben müssen, wenn nicht Hunderttausende Ukrainer ihr Land verlassen hätten. Denn damit wurde die Ukraine so geschwächt, dass sie kaum noch ihre Streitkräfte unterhalten und auch die weiteren Aufgaben im Land nur noch halbwegs bewältigen kann.

Und so müssten wir dringend dafür sorgen, dass zumindest die wehrfähigen Ukrainer wieder in ihr Land zurückkehren. Und dies noch bevor wir unsere eigene Jugend dort völlig plan- und ziellos verheizen. Das jüngste Beispiel Afghanistan müsste uns doch zu denken geben!

Nachtrag 2:

Allen, die jetzt so gerne mit Atombomben um sich schmeißen möchten, empfehle ich meinen Beitrag vom 13. Februar letzten Jahres zur Lektüre.

Und alle, die plötzlich so richtig wilde Europamilitärs — zumindest mit dem Mund in den Social Media — sind, die weise ich gerne darauf hin, dass man heute wie damals in Spanien auch sofort in die Ukraine ziehen kann, um dort an der Seite der ukrainischen Soldaten seinen Worten auch Taten folgen zu lassen. Zumindest ein Ernest Hemingway fände das sicherlich echt männlich!

Nachtrag 5.9.2025

Wie wir es seit Kurzem nun bestätigt bekommen haben, können die Russen auf weitere 28 Millionen Nordkoreaner, 1,3 Milliarden Chinesen und wahrscheinlich auch noch auf 1,3 Milliarden Inder zählen. Damit steht schon fast eine Mehrheit der Menschen hinter den Russen.

Addieren wir weitere Länder wie den Iran und ein paar Afrikaner oder Südamerikaner mit dazu, dürfte es bereits die Mehrheit sein.

Wir müssen dabei aber dringend mit betrachten, dass die Mehrheit selten auch richtig liegt! Denn sonst kommen unsere GroPaZe auf die Idee, dass es richtig und demokratisch wäre, mit den Russen gemeinsame Sache zu machen.


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