9.9.02023

4.8
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Beitragsfoto: Bildausschnitt von Albrecht Dürers Ritter, Tod und Teufel

Lektüre

Passend zum Thema kam heute das Buch von Mike Martin mit dem Titel „How to Fight a War“ bei mir an. Die ersten Rezensionen waren sehr positiv und so bin ich einmal gespannt darauf, was Mike Martin so alles über Kriegsführung zu berichten hat.

Noch gespannter, ob er dabei auch Parallelen zur Wirtschaft oder Wahlkämpfen zieht. Auf jeden Fall aber wird er demnächst sicherlich von sehr vielen Managementberatern zitiert werden, denn dort ist alles Militärische gerade richtig hip. Zudem gibt es im Buch genügend Bildchen, die man wunderbar mit PowerPoint präsentieren kann.

Fahnenflüchtige

Fahnenflucht ist ein Verbrechen, insbesondere dann, wenn den Menschen gesetzlich zugesicherte Alternativen garantiert sind.

Bei uns werden Fahnenflüchtige des Dritten Reichs als Helden stilisiert — diese hätten aber ihrem angeblichen Gewissen folgend, in den Widerstand gehen oder sich wenigstens in Kriegsgefangenschaft begeben können — sie wählten die Fahnenflucht.

Inzwischen werden selbst Fahnenflüchtige aus der Ukraine bei uns mehr als willkommen geheißen. Im Gegensatz zu denen aus der Nazi-Zeit kommen diese aber nicht aus einem Unrechtsstaat und haben zudem waffenlose Alternativen.

Damit sind Fahnenflüchtige aus der Ukraine einfach nur Kriminelle und hierbei gilt u. a. die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

„1. Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.

2. Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich auf Grund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen.“

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 14 (10. Dezember 1948)

Die Ukraine hat inzwischen diesbezüglich bei der Europäischen Union nach ihren Staatsbürgern gefragt. Deshalb sollten wir so schnell wie möglich sämtliche Fahnenflüchtige aus der Ukraine an die zuständigen Behörden übergeben. Das entspannt zudem die Wohnungssituation und spart Steuergelder.

Nachtrag

Thomas Heiligenmann hat mich auf einen Lapsus Linguae aufmerksam gemacht, den ich hiermit korrigiert habe.

Widerlinge

Eine Kriegsdienstverweigerung wird bei uns jedem männlichen Bürger gesetzlich zugesichert, dafür muss dieser aber zwingend auch einen Ersatzdienst leisten und zusätzlich im Kriegsfalle unserem Land als Nichtkombatant für die Landesverteidigung unterstützende Dienste zur Verfügung stehen. Weibliche oder sonstige Mitbürger haben bis heute keine solche Pflichten — hier nur so viel zur Emanzipation.

Als ich selber meinen Wehrdienst angetreten habe, musste ich feststellen, dass sehr viele meiner männlichen Altersgenossen zwar den bequemeren Weg wählten und ihren Ersatzdienst leisteten, aber damit ebenfalls unserem Land dienten. Dennoch war ich bei den wenigstens mir bekannten Verweigerern davon überzeugt, dass sie aus Gewissensgründen den Wehrdienst ablehnen, meist wahr es wohl eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung oder schlicht und einfach Feigheit. Manche davon wählten sogar den etwas längeren Weg und verpflichteten sich bei der Feuerwehr, der Polizei oder dem Technischen Hilfswerk.

Und schon damals gab es die waschechten Drückeberger, meist jene mit reicheren Eltern, die kurz nach Westberlin flohen und danach von allen Staatsbürgerpflichten befreit waren. Auch war es Usus, dass man sich über ein gekauftes medizinisches Attest von allen Diensten befreien lassen konnte — diese Mitbürger zählen bis heute zu den gesündesten und sportlichsten Menschen zumindest in meinem Bekanntenkreis.

Ein paar Jahrzehnte später bin ich gerne bereit, dies alles als reine Jugendsünden zu entschuldigen und meine, dass Drückeberger dies alleine mit ihrem Gewissen ausmachen müssen, falls sie über ein solches überhaupt verfügen.

Was mich aber jedes Mal zur Weißglut bringt, sind jene Widerlinge, die erst großkotzig über Jahrzehnte hinweg ihr gutes Gewissen zur Schau stellen und sich dabei nicht nur über all jene lustig machten, die einfach nur ihren Wehrdienst abgeleistet haben, sondern schlimmer noch diesen zumindest auch noch die Pest und die Cholera an den Hals wünschten, jetzt aber, da es gerade politisch schick und vor allem auch so langsam, aber sicher finanziell attraktiv wird, über Nacht — dank ihrer Hinterzimmerverbindungen und charakterlosen Bekannten — zu deutschen Offizieren, meist dann sogar zu Stabsoffizieren werden.

Mit diesen völlig charakter- und gewissenlosen Berufspolitikern, die man inzwischen in sämtlichen Parteien finden kann, züchten wir uns eine ganz neue Generation von Stranskys heran, das Übelste vom Üblen!

Wahrscheinlich wollen sie aber auch nur zum Ende ihrer Karriere die nun aufziehende Chance einfach nicht versäumen, um bei einem möglichen Krieg möglichst viele Mitbürger in den Tod zu schicken — denn außer einer Tapferkeitsmedaille haben sie schon alles ergattert.


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