1.9.02025

4.7
(9)

Beitragsfoto: Konzert

Feminismus pur

Gerade die ersten Aufnahmen meiner Lieblingsnichte gesehen; sie hatte vorgestern in London ihre musikalische Premiere. Ab 1.30 Stunde geht es los … vielleicht für den einen oder anderen etwas zu viel Feminismus.

„For her debut performance, chrisi brings a bold set of feminist rap rooted in her lived experience as a woman. Drawing on her conservative upbringing, the show traces a personal journey of unlearning patriarchal narratives and breaking free from the constraints of misogyny and capitalist control. Raw, direct, and emotionally layered, her performance moves between rage and vulnerability – confronting hegemonic systems while carving out space for liberation, sexual freedom, and deep solidarity. Musically, chrisi blends hip-hop influences with classical foundations and smooth R’n’B-inflected vocals, creating a sound that’s as rich as it is confrontational. Her lyrics are unapologetically upfront and document a reckoning with the past, a powerful step toward self-defined truth, and a call to collective empowerment. chrisi is a rapper, vocalist, and producer crafting bold feminist anthems with emotional depth and sonic precision. Drawing on her classical roots and a wide range of influences, she builds textured soundscapes where sharp lyricism takes center stage. Her work moves between fury and fragility, holding space for both critique and hope – while unapologetically questioning hegemonic society and constructed masculinities. With a voice that’s both powerful and defiant, she invites listeners into a space where resistance sounds as good as it feels.”

Jetzt bin ich einmal sehr gespannt darauf, welche Note sie für ihren Master ersungen und ertanzt hat? Auf alle Fälle weiß sie von was sie spricht, wenn sie demnächst Kulturveranstaltungen managen wird.

Als bereits ergrauter Mensch baue ich darauf, dass sich jugendliches Ungestüm von ganz alleine in ruhigere Fahrwasser begeben wird. Was mir mehr Sorgen bereitet, das sind jene Jugendlichen, die bereits in sehr flachen Gewässern beginnen und danach noch viel weiter sinken ohne jemals selbst dabei gelebt zu haben.

Aber nun wieder zurück zur getanzten und gesungenen Prüfung: mir hat es sehr gefallen! Chapeau, Christina!

Vermischtes

Heute eine entspannte Fahrt mit dem meseno-Bus, dieser kommt allerdings so langsam in die Jahre — passt irgendwie. Sollte es einmal einen Nachfolgerbus geben, wäre ein Elektroauto sicherlich die beste Wahl. Und da er neben der Überdachung für die Müllcontainer steht, könnte er durch ein Balkonkraftwerk betankt werden.

Vor ein paar Jahrzehnten völlig genervt von den fortwährenden Siegesfeiern meiner französischen Kameraden, lud ich diese einmal zu einer Sedanfeier ein. Und sie waren begeistert! Die Begründung ganz einfach: sie feiern ihre Niederlagen ebenfalls — never miss a party! — sehr gerne und für meine Kameraden der Kolonialtruppen war der 1. September bereits schon etwas länger der Feiertag an sich.

Am Samstag trafen sich Europäische Föderalisten in Ventotene und verabschiedeten dort eine Deklaration „For a Sovereign and Federal European Res Publica“. Wir Föderalisten sind weiterhin dabei, für einen europäischen Bundesstaat zu werben. Und gleich nach Ventotene geht es am 20. September in Heilbronn bei den 9. Hertensteiner Gesprächen weiter. Wir werden dort sicherlich auch auf die jüngsten Ventotener Vorschläge zu sprechen kommen.

Ganz Eilige können mit mir bereits am Samstag beim Europäischen Frühstück darüber diskutieren, weitere Einzelheiten dazu gibt es auf Threema.

Glotzkasten

Ab und zu muss es einfach der Glotzkasten sein, inzwischen handelt es sich dabei um einen ziemlich großen an der Wand hängenden Flachbildschirm. Die Idee dahinter war sehr einfach, dieser zeigt abwechselnd schöne Bilder aus den Galerien dieser Welt, bei Bedarf Familienfotos und ansonsten ein ewig vor sich hinknisterndes Kaminfeuer.

Zumindest dachte ich daran als ich diese Anschaffung tätigte. Gut daran auch, dass man Kinofilme und die Nachrichten viel besser sehen konnte, was allerdings dazu führte, dass man auch die Nachrichtensprecher und Wettertänzer besser sehen kann — zumindest für mich führte das zum Verlangen, diese einfach durch nette Avatare zu ersetzen, von mir auch gerne durch Hunde oder Affen.

Inzwischen hängt er meist nutzlos an der Wand herum und wird nur noch zur Kenntnis genommen, wenn der ÖRR Nachrichten oder gute Sendungen anbietet.

Und dann kommt abends doch einmal das Verlangen nach dem urzeitlichen Lagerfeuer auf und da gibt es heute nichts besseres als das Abendprogramm. Irgendwelches Licht und Töne, die zumindest meine Generation, die noch mit dem Fernseher großgeworden ist, sehr schnell und noch leichter für ein solches neuzeitliches Lagerfeuer halten kann — was dabei im TV gezeigt wird ist völlig unerheblich.

Meine bessere Hälfte und ich finden uns dabei viel zu oft bei der x-ten Wiederholung eines englischen Krimis wieder und sobald wir dessen gewahr werden, gucken wir, ob nicht tatsächlich irgend etwas Interessantes außerhalb der üblichen Nachrichten und eher selteneren Qualitätssendungen des ÖRR zu finden ist.

Gestern sind wir tatsächlich fündig geworden. Von 2003 bis 2004 gab es einmal eine US-Amerikanische Low-Budget-Serie, die völlig zu Unrecht unter dem Radar heutiger Fernsehsender geblieben ist. Bryan Fuller hatte die Idee zu „Dead Like Me“. Und da wir beide keine Lust zum Bingen hatten, nutzten wir das Angebot, die Serie einfach als Film anzuschauen: „Dead like Me: Life After Death“ (2009).

Aufgespritzte Lippen gehören nicht erst seit gestern zu Low-Budget-Produktionen einfach mit dazu, ansonsten aber ist der Film ein sehr kurzweiliger Zeitvertreib und garantiert zudem den einen oder anderen Lacher. Die Idee von einem Toilettensitz erschlagen zu werden als Todesursache finde ich einfach genial und dann dazu noch durch einen von einer Raumstation, nur köstlich. Eine Zeitarbeitsfirma „Happy Times“ zu benennen, ebenfalls ganz nett. Dass man sich dann auch noch über den Katzenfetisch vieler meiner Mitbürger lustig macht, macht den Film einfach sehenswert.

Das drolligste Gespräch im Film ‚Ich bin schon tot, hatte aber trotzdem Angst‘ macht sich über die Fahrkünste junger Damen lustig, dennoch aber gibt es viele weitere kleine Anspielungen, die zeigen, dass sich die beiden Drehbuchschreiber ziemlich viele Gedanken gemacht haben müssen.

„I have a pair of fuck me pumps: you can have them if you want; they squish my baby toe.“

George Lass in Dead like Me: Life After Death (2009)

Eine sehr gelungen Anspielung auf das Debutalbum „Frank“ (2003) von Amy Winehouse, deren Karriere etwas länger als die der Serie anhielt. Nach gut eineinhalb Stunden konnten wir unseren Glotzkasten wieder ausschalten.

Zugabe

Meine eifrigsten Leser finden hier zehn Minuten Monet in Venedig. Jeden ersten Montag im Monat bringt die New York Times eine zehn Minuten Herausforderung heraus. Wer kann sich noch ein Bild ganze zehn Minuten lang anschauen? Bereits vor ein paar Jahren habe ich eine solche Herausforderung hier im Blog schon einmal gepostet. Hinterher wurde dabei erklärt, was man in wenigen Minuten so alles nicht gesehen hat.

Wer möchte kann sich nun hier überraschen lassen.

„Without girls like you, there’d be no fun
We’d go to the club and not see anyone
Without girls like you, there’s no nightlife
All those men just go home to their wives“

Amy Winehouse (2003)

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