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Michaela Wiegel | Frankfurter Allgemeine Zeitung
Macron im Interview – „Es gibt kein Zurück mehr“ (zuletzt aufgerufen am 2.10.2025, 20.15 Uhr)
„Im Exklusivinterview mit der F.A.Z. spricht der französische Präsident über die unterschätzte Bedrohung aus Moskau, Merz’ Bereitschaft zu neuen Schulden – und warum ihn die Deutschen manchmal an eine Figur von Molière erinnern.
Neben dem Terrorismus ist Russland die größte strukturelle Bedrohung für die Europäer. Es gefährdet unsere kollektive Sicherheit durch Eingriffe in unseren Wahlkampf, Cyberattacken, die Ermordung von Oppositionellen und durch Migrationsströme, die als Druckmittel eingesetzt werden. Russland testet unsere Luftabwehr und hat seine Nukleardoktrin geändert. Es wird unterschätzt, wie sehr die Russen unsere öffentliche Meinung durch die Verbreitung von Unwahrheiten beeinflussen, bis hin zu den Geschichten über eine Bettwanzenplage in Frankreich. Unsere offenen Gesellschaften sind anfällig für Informationskriege. Wir sind naiv, wenn wir verkennen, dass sich die russische Geheimarmee in unseren Demokratien ausbreitet.“
Interessantes und spannend zu lesendes Interview von Michaela Wiegel mit Emmanuel Macron. Friedrich Merz und er sind beides Wirtschaftsvertreter, die zum einen ihre eigenen Wirtschaften stärken möchten und zum anderen erkannt haben, dass sie dazu kooperieren müssen.
Im Endeffekt geht es dann darum, wer in der Chefetage später das Sagen hat, die Franzosen ziehen wie immer gerne dabei ihre Atommachtkarte.
Interessant auch, wie Macron zeigt, wo Deutschland seine Schwächen hat und Frankreich weiterhin nacharbeiten muss. Hier hätten wir Deutsche tatsächlich einen Vorteil, wenn wir in der Lage wären ehrliche Politik zu machen.
Das Spannendste aber der Deal von Merz und Macron mit den russischen Oligarchen: diese dürfen im Endeffekt ihre Milliarden behalten und wir Steuerzahler werden dafür zur Kasse gebeten! Keine Krähe hackt der anderen ein Auge aus.