Beitragsfoto: Wassertropfen | © Pixabay
Aktuell kann ich mein Verlangen nach Nietzsche, Schoppenhauer oder Heidegger, welches sich gleich nach meinen Vorlesungen zwingend einstellt im Außenbecken des Stadtbades ertränken. Der Dank geht an die dortigen Mitarbeiter, die das Baden im Stadtbad ganz gut ermöglichen; um Schwimmen zu können muss man weiterhin andere Bäder aufsuchen, was aber nicht unbedingt an den Schwimmmeistern vor Ort liegt — auch diese müssen den Forderungen der Stadtverwaltung nachgeben. Sport findet bei uns weiterhin nur in den Sonntagsreden statt.
Kaum im Becken schweiften meine Gedanken ab. Ich vergleiche unser Universum oder Weltall mit einem grenzenlosen Wasserbecken. Dieses ist gefüllt mit Elementarteilchen, welche sich gem. der Quantentheorie zwar dort befinden aber keiner sagen kann wo genau. Diesen utopischen Zustand nenne ich einfach einmal Harmonie.
Und weil es eine Utopie nicht geben kann, „verklumpen“ sich die Elementarteilen fortwährend, was ab einer kritischen Masse dazu führt, dass sich temporär und lokal Raum-Zeit-Kontinuen bilden.
Im jeweiligen Raum-Zeit-Kontinuum findet dann so etwas statt, was genügend große Verklumpungen in diesem Kontinuum als Galaxie und Existenz wahrnehmen können. Und so bin auch ich nur ein zufälliges Materieklümpchen, welches sich zuerst Gedanken über die eigene Existenz und ggf. dann noch über die eigene Umwelt macht.
Zwingend eingebunden in mein Raum-Zeit-Kontinuum kann ich Existenz, Raum und Zeit wahrnehmen, welche es außerhalb dieses oder der anderen Kontinuen erst gar nicht gibt. Und so wie ich mich wieder in Wohlgefallen auflösen werde, wird sich auch das mir zugrundeliegende Kontinuum wieder einmal in einen Zustand der Harmonie versetzen.
Diese sehr einfache Sichtweise von Existenz, Raum und Zeit könnte auch erklären, dass sobald wir ins Weltall schauen, dort „Bewegung“ ersichtlich ist. Denn außerhalb von Raum und Zeit kann man weder Ort noch Geschwindigkeit bestimmen.
Und so wird man auch nie in ferne Galaxien reisen können, denn man ist bereits dort.
„Die Stelle, die in dieser Welt Gott innehat,
Seneca, 7. Buch, 65. Brief (2023: 437)
hat im Menschen die Seele inne. “