Beitragsfoto: Mann|© Tumisu auf Pixabay
Wenn man nach dem leersten Platz im gesamten Universum und darüber hinaus sucht, dann ist dies der göttliche Himmel. Wäre Gott nicht überall, dann wäre er dort sicherlich sehr sehr einsam.
Nach unserem Tod kommen wir, selbst wenn wir es wollten, nicht sofort in den Himmel. Denn dazu gibt es bekanntlich den Jüngsten Tag und dieser ist trotz mehrfachem Wunsch sehr fundamentaler Christen noch eine ganze Weile hin. Der immer wieder herbei geschworene Weltuntergang lässt noch ein paar Milliarden Jahre auf sich warten, selbst dann, wenn es die Menschheit vorher geschafft haben sollte, sich selbst in Gänze zu verabschieden. Manche meinen, dass es damit auch um Gott geschehen wäre, dies ist aber weiterhin nur eine Minderheitenmeinung.
Das Gute am Tod ist, dass es danach kein Zeitgefühl mehr gibt, vielleicht bis bei jenen, die an ein Fegefeuer glauben. Denn damit ist es für uns Menschen völlig egal, ob wir gleich nach der Schöpfung oder kurz vor dem Jüngsten Tag gestorben sind. Und für jene, die zwischenzeitlich in einem Fegefeuer sitzen sollten, die dürften etwas beruhigt sein, denn über eine lange Zeit mit den eigenen Gedanken alleine sein zu müssen, ist sicherlich Strafe genug.
Die Alten Ägypter hatten da noch einen anderen Weg und nahmen Proviant auf ihre Zeitreise mit. Wir Christen glauben zum großen Teil daran, bis dahin auf einem Gottesacker verweilen zu können — Sarg oder Urne sind dabei völlig ausreichend.
Und wer kommt nun in den Himmel? Sicherlich jene, die daran glauben, selbst wenn sie darauf noch eine ganze Weile warten müssen. Wer aber kommt in die Hölle? Wohl auch nur jene, die daran glauben und m. E. dann zusätzlich und unbedingt darauf bestehen.
Also wohl eher nichts mit einer Strafe nach dem Leben. Es sei denn, man wird nach seinem Tod mit den eigenen Gedanken alleine gelassen. Und sollten diese keine guten sein, dann dürfte dies eine sehr unangenehme Sache werden. Und so rettet einen hierbei auch nur der Wegfall der Zeit; im Endeffekt selbst dann, wenn man nur gute Gedanken haben sollte.
Was bleibt, ist somit das Glück des Vergessens und Vergessenwerdens — die Leere nach einem möglichst erfüllten Leben.
Apropos Strafe, die Alten Ägypter waren hierbei etwas fortschrittlicher als wir, denn diese sorgten dafür, dass „die Bösen“ nach ihrem Tod vergessen wurden, buchstäblich aus der Geschichte ausradiert. Als ob es diese Menschen nie gegeben hätte.
Bleibt die Frage, ob es jene gab, über die wir heute noch lesen können. Oder die Frage, ob es jene gab, an die wir uns selbst noch erinnern können? Oder gar die Frage, ob es die Menschen außerhalb von uns gibt? So ganz genau dürften wir auch dies nicht wissen.
Viele von uns dürften sich solche Dinge erst gar nicht fragen, sie sind einfach da — auf alle Fälle aber nie sehr lange.
Was bleibt ist die Leere und die dürfte auch das sein, von dem es am meisten gibt. Und so sind auch all jene Versuche, beständig alles mit irgendetwas füllen zu wollen, ohne Erfolg.
Manche suchen deshalb von Anfang an und ganz bewusst nach der Leere.