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Da spiele ich ein wenig mit den sogenannten intelligenten Chatbots herum, wie zum Beispiel ChatGPT, Perplexity.ai oder LeChat, und stelle dabei erneut fest, dass man wirklich nicht alles glauben sollte, was man da so schwarz auf weiß präsentiert bekommt. Was schon bei Büchern und Zeitungen bekannt war, dürfte nun auch bei der Künstlichen Intelligenz nicht viel anders sein.
Auf alle Fälle aber ist es manchmal richtig belustigend, was da einem so angeboten wird. Da es aber doch um einiges bequemer ist als einfach nur schnöden Hyperlinks im Internet zu folgen, dürfte sich diese Art von Recherche bei den meisten Menschen durchsetzen.
Und so werden künftig nicht nur die wissenschaftlichen Arbeiten der Studenten, sondern auch die Gespräche mit den meisten Mitmenschen ganz neue Erkenntnisse zu Tage bringen — ob diese dann auch mit der Realität oder gar unserer eigenen Existenz etwas zu tun haben, dürfte dabei weniger wichtig sein; wir machen uns unsere Welt schon lange so wie sie uns gefällt (Pippi Langstrumpf). Die etwas Erwachseneren unter uns nennen das dann „alternative Fakten“ (Kellyanne Conway).
Jedem Menschen seine eigene Realität! Die Frage bleibt, ob das wirklich jemals anders war?
Bis zur Beantwortung dieser Frage höre ich ein wenig Jimi Hendrix, was übrigens ganz gut zum Thema passt. Und sein Gitarrenspiel dürfte noch heute unbestritten gut sein.
Jimi Hendrixs „Purple Haze“ wurde bereits am 17. März 1967, wenige Tage vor der Geburt meiner besseren Hälfte, veröffentlicht. Ich gehe jetzt nicht auf pränatale Fragestellungen ein oder gar darauf, wann der Mensch mit seinem eigenen Erkenntnisgewinn startet oder wieder aufhört –„passende“ Antworten darauf liefern die Chatbots schon heute.
Übrigens, Sokrates war der Überzeugung, dass jeder Mensch schon „alles weiß“ und man dieses Wissen „nur“ durch die richtigen Fragestellungen freilegen könne (Mäeutik). Da Sokrates bekannter Maßen keine Schriften hinterlassen hat, ist man hierbei aber auf Angaben von Platon und Aristophanes angewiesen.
Mit der Zunahme der intelligenten Chatbots wird die Mäeutik wohl ganz neue Höhenflüge erzielen; man führt künftig sozusagen mit der KI sokratische Gespräche.
Damit aber dann tatsächlich irgendein Erkenntnisgewinn herauskommt, müsste man die Chatbot-KI vom Fuß auf den Kopf stellen, nämlich insoweit, dass die Chatbots überhaupt keine Fragen beantworten, sondern ganz im Gegenteil, dem Nutzer beständig neue Fragen stellen und diese dann immer weiter — je nach dessen Antworten — präzisieren.
Aber auch hierbei sollten wir „42“ als Antwort nicht gelten lassen.