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Ob wir es wollen oder nicht, zwar ist es nicht das Ende unserer Welt, dafür aber das Ende unserer Zivilisation, welchem wir allesamt entgegenschauen.
Getriggert von einem unbedeutenderen New York Times Artikel über Prominente, der sich daran erbaute, dass unsere Prominenz wirklich alles darf, wobei der betroffene Journalist, der keinen Unterschied zu einem bloßen Spanner erkennen ließ, nicht einmal die Frage aufwarf, ob es denn überhaupt in Ordnung gehe, dass man als Promi automatisch über Recht und Ordnung steht, komme ich nun zu der Auffassung, dass wir tatsächlich allesamt vor dem Ende unserer eigenen Zivilisation stehen.
Ohne Frage gilt der Grundsatz für uns Menschen, dass wir vor Gott und dem Gesetz alle gleich seien nicht mehr! Auf dieser vermeintlichen Tatsache bauten sämtliche neuzeitlichen Gesellschaftsverträge und garantierten uns Menschen noch bis vor Kurzem stets die bestmögliche Welt, in der wir leben konnten.
Ganz ohne Frage gilt nun und nicht erst seit Donald Trump (!) die Tatsache, dass es definitiv zwei Arten von Menschen gibt, egal wo wir uns auf dieser Welt befinden, nämlich jene Menschen, die prominent sind und jene, die man nicht kennt.
So wie man sehr bald in unserer Menschengeschichte nicht mehr wusste, warum jemand überhaupt Herrscher über Menschen wurde oder war, so kann einem heute auch niemand mehr sagen, warum ein Mensch prominent wurde oder ist. Wie früher fällt dies manchmal auch den selbst Betroffenen auf und so fühlen sich manche davon bemüßigt, Gott oder besser noch gleich mehrere Götter dafür verantwortlich zu machen — wir Menschen ändern uns als Individuen einfach nicht.
Sämtliche Gesellschaftsverträge gelten inzwischen nur für die nicht prominenten Gesellschaftsteile und bewahren uns davor, ganz offiziell in eine Art Anarchie abzugleiten; noch funktioniert der Selbsterhalt von Massen halbwegs.
Sollten Sie selbst zumindest auf lokaler Ebene einen Promistatus erreicht haben, dann freuen sie sich aber bitte nicht zu früh. Denn wenn Sie zum Morden und Vergewaltigen noch in den Keller müssen, dann gehören sie doch noch nicht so ganz mit dazu.
Die echte Prominenz darf inzwischen vor laufender Kamera und ganz öffentlich alles nur Erdenkliche tun und lassen, ohne jemals auch nur Gefahr zu laufen, negative Konsequenzen erdulden zu müssen.
Das Einzige, was ein Prominenter heute noch befürchten muss, ist, dass er seinen Promistatus verlieren könnte. Denn dann fallen Gott, Gesetz wie auch die gesamte Menschheit so richtig über ihn her.
Das ganz normale Leben kennt nämlich keine Gnade.
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