Stilblüten

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Beitragsfoto: Blitz | © Bild von PIRO auf Pixabay

Erinnern wir uns noch an die Zeiten, wo wir uns so köstlich über Griechen und Italiener amüsierten, weil diese allesamt so fürchterlich korrupt zumindest aber sehr familienorientiert gewesen sein sollen?

Inzwischen dürfte nicht nur deren Beamte, sondern inzwischen sogar der gesamte Balkan nach Deutschland pilgern, um sich darüber zu informieren, wie man Verwaltung und Ministerien so richtig professionell organisiert.

Nicht nur unsere Parlamente werden immer dicker, sondern sämtliche Ministerien und Verwaltungen platzen inzwischen aus allen Nähten. Und es ändert sich dabei nichts zum Positiven, selbst wenn die schönsten Stilblüten — lassen wir mal das Wirtschaftsministerium einmal außen vor — allgemein bekannt werden.

Dabei muss man nicht einmal mehr nach Frankfurt schauen, wo der OB seine Lebensgefährtin so gut versorgte, oder nach Stuttgart, wo man so lange neue Ministerialmitarbeiter anstellt bis auch der unqualifizierteste „Vetter“ rechtlich abgesichert an die Reihe kommt.

Da man die unmittelbare Verwandtschaft nicht mehr so ohne weiteres in der gleichen Abteilung beschäftigen kann, wird diese nun verstärkt in Stiftungen, halbstaatlichen Firmen oder beim ÖRR untergebracht.

Zudem trifft es sich ganz gut, dass man alleine aus Datenschutzgründen keine Organigramme unserer Verwaltungen mehr veröffentlichen kann, denn sonst könnten Ahnenforscher ganze Familienstammbäume herauslesen.

„La famiglia“ — wer ein politisches Amt ergattert, der hat den gesamten Clan zu versorgen. Wir sind in Deutschland schon längst ein ganzes Stückchen weiter — wir versorgen ganze Parteivölker und sind dabei zu unschlagbaren Weltmeistern bei sämtlichen Parlamenten und Verwaltungen geworden.

Apropos Stilblüten, in der Heilbronner Stadtverwaltung hat man jüngst so ganz nebenbei fünf neue Stellen für Klimabesprecher geschaffen. Die sitzen in vollklimatisierten Büros und wenn sie dort nicht gerade duschen oder Kaffee trinken, dann gehen sie wohl mit dem Dienstwagen auf Reisen, um sich das Klima von woanders anzuschauen.

Und wie ich gerade erfahren konnte, ist das alleine in den letzten zwei Wochen nicht alles, denn bald gibt es auch noch einen neuen Mitarbeiter, der sich an die Heilbronner Kultur zu erinnern hat, für sage und schreibe 240 000 Euro, die man allerdings aus den unterschiedlichsten Stiftungsvermögen nehmen möchte.

Was würden wir Heilbronner nur ohne unsere Verwaltung machen? Wir müssten schon längst unsere Gehwege vergolden!


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