Sublimierung & Verdrängung

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Beitragsfoto: Poolparty | © Shutterstock

Es muss auch für Dinge wie Rassismus, Nationalsozialismus, AfD und Pegida eine plausible Erklärung geben. Mein heutiger Erklärungsversuch nimmt dabei Anleihen bei der Psychoanalyse, die sich unter anderem mit der Sublimierung und Verdrängungsprozessen beschäftigt, denn Idiotie alleine dürfte als Erklärung bei Weitem nicht ausreichen.

Schon im Tausendjährigen Reich wurde darüber gemunkelt, dass die Nationalsozialisten ein schwieriges Verhältnis zur eigenen Sexualität haben, und wenn es selbst führenden Nationalsozialisten nicht gelang, z. B. ihre Homosexualität zu unterdrücken, wurden auch diese hemmungslos verfolgt und ermordet.

Und hier greift meines Erachtens die Psychoanalyse ganz gut, denn wenn man seine sexuellen Neigungen, ob völlig normal oder auch sehr abartig, nicht ausleben kann oder will, kommt es zu, für alle Beteiligten sehr schädlichen Verdrängungsvorgängen oder zu einer Sublimierung, welche sich im III. Reich zu einer Art Herrenrassenfantasie manifestiert hat, die wohl als Ersatz selbst für die schlimmsten vorstellbaren Sexualstörungen diente.

Wir alle können sehr froh darüber sein, dass dieser Spuk nach 12 Jahren vorbei war, aber müssen dabei auch berücksichtigen, dass zumindest unsere Mitbürger, die weitere 40 Jahre in der sowjetischen Besatzungszone lebten, nunmehr über Generationen hinweg keine Möglichkeit hatten, um diesem Teufelskreis von Unterdrückung und Verdrängung zu entkommen. Und die staatlich verordneten Heilungsversuche mit der Billigung von ein wenig Freikörperkultur schlugen genau so fehl wie bereits zuvor in den 1930er-Jahren.

Und als diese Generationen 1990 in eine „normale“ Gesellschaft entlassen wurden, ging man von dem irrigen Glauben aus, dass ein wenig Beate Uhse, Thailand- und Keniaurlaube alles wieder und ganz von alleine richten werden.

Wie wir nun gut 30 Jahre später aber erkennen müssen, lassen sich über 50 Jahre Sublimierung und Verdrängung nicht mehr so einfach rückgängig machen. Man muss sogar befürchten, dass diesen Menschen die eigene Sexualität völlig abhanden gekommen ist, und dafür ganz neue Gewaltfantastereien ihren Platz eingenommen haben, welche offensichtlich nur im „Rudel“ ausgelebt werden können.

Mögliche Heilungsansätze könnten der Aufruf: „Petting statt Pegida“, das Verteilen von kostenlosen Viagra-Tabletten und eine Neuauflage aller Klassiker der Sexualliteratur sein.

Prince aus dem Album Love Symbol (1992)

„I bet that if you threw that ass into the air it would turn into sunshine.“

Prince, Sexy MF (1992)

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