Beitragsfoto: Kinobesucher | © Amit Kumar auf Pixabay
2010 war für mich ein ereignisreiches Jahr so ereignisreich, dass ich den ansonsten üblichen Rest nicht mitbekommen habe. Und so habe ich mich nun dazu entschlossen, einmal zu gucken, was ich nicht so alles in diesem Jahr versäumt habe.
Heute fand ich einen Film mit Angelina Jolie und Johnny Depp, die beide für eine gute Unterhaltung gut sind. Der Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck hätte mir allerdings etwas zu denken geben müssen, vor allem da es sich bei diesem Film nur um ein Remake eines Films handelt, der keine fünf Jahre zuvor in die Kinos kam und bereits mit Sophie Marceau eine mehr als angemessenes Besetzung hatte.
Leider war auch 2005 ein Jahr, das mir zumindest den Gang ins Kino ziemlich erschwerte. Und so gucke ich nun beide Filme an und mache mir ein eigenes Bild, ob das Original, wo Jérôme Salle Regie führte, besser ist.
Kineasten zumindest meines Alters wissen bestimmt bereits, um welche Filme es sich hierbei handelt. „Anthony Zimmer“ ist eine französische Produktion aus 2005 und „The Tourist“ aus 2010 eine US-amerikanisch, französisch und italienische Produktion mit einem deutschen Regisseur.
Mein favorisierter Darsteller seit Chocolat (2000) ist Johnny Depp. Sophie Marceau weckt seit 1980 („La Boum“) Jugenderinnerungen. Und Angelina Jolie hat mir bei „Mr. & Mrs. Smith“ (2005), ein Film, den ich in diesem Jahr zum ersten Mal im Flieger sah, ganz gut gefallen; 2010 gab es in meinen Fliegern keine Filme.
Der Vollständigkeit halber muss ich noch Yvan Attal erwähnen, den man vielleicht aus „Ma femme est une actrice“ (2001) kennen könnte.
Nachdem ich beide Filme direkt hintereinander sah, muss ich doch dem Remake mehr Punkte geben. Das bisschen mehr Fleisch des Originals oder gar die kleinen Anspielungen an „La Boum“ können einfach nicht mit der schauspielerischen Leistung von Jolie und Depp mithalten. Für Jérôme Salle lasse ich gelten, dass ihn Florian Henckel von Donnersmarck nur kopieren musste und mit Venedig statt Nizza auch eine bessere Film-Location fand.
Der Spurt über die Dächer (Remake) anstatt durch leere Straßen (Original) hat später wohl auch noch andere Filme inspiriert. Der Spurt in der Tiefgarage (Original) hat es dann aber wieder ausgeglichen.
In meinem Beitrag „Wiederholungen & Anspielungen“ hatte ich es schon einmal erwähnt, dass Filme durchaus davon leben, wenn man vieles wiederkennt. Der Vorteil von Remakes ist es dabei, dass sie ganz alleine genau davon profitieren.
Zum Schluss: Vielleicht war „La Boum“ in seiner Zeit ein guter Film und Sophie Marceau für damals Gleichaltrige interessant, aber im heutigen Vergleich zu Angelina Jolie hat sie keine Chance und Johnny Depp ist einfach Kult, ganz besonders nach seinem Scheidungsdrama.
Zur Location: Nizza gefällt mir weiterhin besser als Venedig, aber ich bin auch kein Schauspieler; meine bessere Hälfte ergänzt sicherlich ‚und auch kein Romantiker‘.
Mein Fazit: die Dinge, die ich 2010 oder gar 2005 verpasst zu haben glaubte, sind tatsächlich kein Ersatz für das, was ich selbst erlebte.
Meine Empfehlung: wer beide Filme noch nicht kennt, der sollte sich das Remake anschauen.
Nachtrag 7.9.2025
Passend zu meinem Filmabend ging die 82. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele von Venedig zu Ende. Diese Filmfestspiele sind das älteste Filmfestival der Welt (seit 1932) und gehören bis heute neben dem Filmfestival Cannes und der Berlinale mit zu den bedeutendsten internationalen Filmfestspielen.
Auch die New York Times war vertreten und lichtete dabei die aktuellen Schauspieler ab. Ich hätte nie gedacht, dass sich der Tod von Giorgio Armani so schnell negativ auswirkt.
Hier kann man es sich angucken …