Weihnachtsbrief 2011

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Beitragsfoto: Beispielbild | © Pixabay

Das Jahr strebt mit großen Schritten dem Ende entgegen, der vierte Advent steht vor der Tür und ich nehme dies nun bereits zum siebten Male zum Anlass, um mich mit einem Weihnachtsbrief an Sie zu wenden. 

Die weittragenden und mit Sicherheit auch schwerwiegenden Entscheidungen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dieser Tage gehören mit zu den Höhepunkten eines sehr turbulenten Jahres. Diktatoren sind gegangen und neue stehen vor der Türe. Der menschengemachte Klimawandel zeigt verstärkt seine Schreckensseiten und nicht jeder technologische Fortschritt scheint händelbar. Die international verknüpften Banken bedürfen erneut weiterer staatlicher Hilfen, die die meisten Saaten mit ihrer bisherigen Schuldenpolitik nicht mehr alleine stemmen werden können. Darunter leiden die Wirtschaften aller Länder und in Folge davon auch immer mehr die Schwächeren in allen Gesellschaften. Zudem scheinen Nationalismus und noch Schlimmeres auch in unserem Lande wieder hoffähig zu werden.

Alles in allem fürwahr kein Jahresausklang, der einem große Freude und innere Ruhe bereiten kann. Dennoch halte ich weiterhin und unverzagt an unserem gemeinsamen Ziel fest, der Europäischen Idee einer friedfertigen Welt – einer Welt, die demokratisch, föderal und zum Wohle aller Menschen aufgebaut ist.

Wie wir immer deutlicher vor Augen geführt bekommen, wird es diese Welt und auch unser neues Europa nicht umsonst geben. Eine „Insel der Glückseligen“ und sei sie nur auf ein Rumpfeuropa beschränkt wird und kann es nicht geben!

Die Herausforderungen unserer Zeit sind zu groß, um sie noch alleine stemmen zu können. Wir sind, ob wir wollen oder nicht, zu unserem Glück vereint – und dies gilt auch für das Vereinigte Königreich.

Zudem müssen wir erneut zur Kenntnis nehmen, dass der vermeintlich Stärkere den Schwächeren stützt – Brüderlichkeit, Solidarität und Wohltätigkeit sind Werte, die nicht nur für Gleichstarke gelten. Bekanntlich ist auch eine Kette nur so stark wie das schwächste Glied. Und wer glaubt, man könne das schwächste Glied einfach abtrennen, der findet sich sehr schnell in einem Teufelskreis wieder.

Aber auch die vermeintlich Schwächeren müssen ihren Teil zum großen Gelingen beitragen. Kein Sozialstaat und auch das soziales Europa dürfen eine Einbahnstraße sein! Wir müssen die schwächeren Glieder „fit für’s Leben“ machen; und je später wir damit beginnen, umso schmerzhafter wird es für alle Beteiligten. 

„Hate breeds hate, and love breeds love.“

A. S. Neill, Summerhill School: A New View of Childhood
(1995 [1960]: 13)

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