Zeit für ein Gedicht

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Beitragsfoto: Kaffeegenuss | © Pixabay

Der erste September ist bei uns schon sehr lange ein ganz spezieller Tag; so speziell, dass ihn sogar meine französischen Kameraden feierten.

Ganz in Gedanken verloren, griff ich dann doch noch zum „Daily Stoic“, was mich aber nicht viel weiterbrachte, aber daran erinnerte, dass ich schon lange kein Gedicht mehr im Blog eingestellt habe.

Kurzes Überlegen führte mich über Friedrich Hölderlin und Wilhelm Waiblinger zu Eduard Mörike, von dem ich bisher wohl noch kein Gedicht erwähnte. Vor ein paar Jahren hatte ich mir mal Cleversulzbach und das dortige Pfarrhaus angeschaut. Das Gedicht Septembermorgen entstand allerdings 1827 bereits vor Mörikes Zeit als Pfarrer und wurde erstmals 1878 bei Göschen veröffentlicht. Es zählt zu seinen bekanntesten Gedichten und passt somit ganz gut zum Tag.

Septembermorgen.

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,

Herbstkräftig die gedämpfte Welt

In warmem Golde fließen.“

Zumindest bei uns ist aber noch nichts von September zu spüren. Meine Spatzenkolonie, die regelmäßig zum Futtern, Trinken und Baden vorbeischaut, sonnt sich gerade in den Büschen und Hecken — völlig entspannt und entschleunigt.

„Wenig kostet der Hunger, viel die Verwöhntheit.“

Seneca, 2. Buch, 17. Brief (2018: 113)

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