Beitragsfoto: Baumstumpf
Inhaltsverzeichnis
Attentate
Auch bei Attentaten muss man sich fragen, wem nutzen diese eigentlich. Und so gibt es in den USA bereits zwei solcher Attentate, die man einfach hinterfragen muss. Beim ersten Attentat, jenem auf Donald Trump lieferte dieser seiner Anhängerschaft sogleich wie Jesus eine Wunderheilung mit dazu. Wenn ich mich richtig erinnere war der Attentäter ein Trump-Anhänger und das Opfer ein Trump-Fan. Die Gewinner eindeutig Donald Trump, sein MAGA-Kult und die GOP. Die Wahl wurde gewonnen. Die Machtergreifung erfolgte sogleich hinterher.
Nun, da es wie bei Kim Jong-un, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan, drei von vielen Trump-Kumpels um den Machterhalt geht, wird nicht nur das Militär aktiviert, sondern man benötigt noch den einen oder anderen Anlass, um gegen die Opposition — hier die US-Demokraten — vorgehen zu können.
Und schon gibt es ganz zufällig ein Attentat auf einen populären Gefolgsmann von Donald Trump, der dann auch ohne Probleme sterben durfte — eine zweite Wunderheilung wäre wohl zu viel gewesen. Und wie bereits im Dritten Reich hat auch nun die GOP einen Märtyrer, der nun von allen bewundert wird und als Toter einem Donald Trump auch nicht schaden kann.
Jetzt bin ich einmal gespannt darauf, ob es zu den ersten Verfolgungen von US-Demokraten kommen wird oder ob wir doch noch ein paar weitere Attentate miterleben dürfen.
Ausstellung
Während viele meiner Mitbürger alljährlich weinseelig zum Rathaus pilgern und dort ihre kostbare Zeit für ein paar Tage totschlagen, möchte ich darauf hinweisen, dass es noch andere Veranstaltungen in Heilbronn und Umgebung gibt, wie etwas die 9. Hertensteiner Gespräche (manche meiner Leser können es sicherlich schon nicht mehr hören) oder aber und nun ganz neu hier im Blog eine Ausstellung über das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold im Weinsberger Rathaus. Deren Thema: „Wehrhafte Demokratie in der Weimarer Republik“. Das ist zwar schon eine ganze Weile her, aber heute so aktuell wie noch nie!
Der von Brackenheim über Heilbronn nach Stuttgart migrierte Theodor Heuss war übrigens Reichsbannermitglied und Thomas Michl lies mich wissen, dass es auch einmal in Heilbronn eine starke Reichsbannergruppe gab. Da man in unserem Rathaus aber lieber Nazis ausstellt, wäre eine Reichsbannerausstellung sicherlich dort fehl am Platz. Es gibt aber auch noch andere Räumlichkeiten in unserer Stadt und so kann man doch noch hoffen; bis dahin muss man als Heilbronner halt ab dem 2. Oktober 2025 nach Weinsberg pilgern, was mit der Straßenbahn auch ganz gut geht.
Der Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold war von Anfang an ein überparteilicher Verein und wurde verboten noch bevor die EUROPA-UNION 1934 in der Schweiz gegründet wurde. Beide überparteilichen Vereine haben heute dasselbe Problem, nämlich dass es sehr vielen Parteimitgliedern nicht mehr gelingt auch überparteilich unterwegs sein zu können. Die Gründe dafür könnten beim abnehmenden Bildungsstand liegen.
Es ist zwar wichtig und richtig, dass man als Mensch eine eigene Meinung hat und sich zudem auch für eine Seite der Geschichte entscheidet; als Demokrat sollte man aber die Fähigkeit entwickelt haben, um auch über demokratische (Partei)Grenzen hinweg zusammen sein und zusammen arbeiten zu können. Es sind die Kompromisse, die die Menschheit weiterbringen. Überparteiliche Vereine und Institutionen bieten dazu eine Plattform an und sollten deshalb nicht für Parteiengezänk missbraucht werden!
Wenn sich Parteimitglieder besuddeln wollen, dann finden diese in ihren eigenen Reihen ausreichend Gleichgesinnte. Apropos Weindorf, dort gibt es jetzt eine App, die einem sagt, ob der Wein den man gerade trinkt auch schmeckt. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Vermischtes
Gestern Morgen gab es gleich zu Beginn ein sehr erfreuliches Telefonat mit Gaël de Maisonneuve, denn er konnte es doch noch möglich machen und kommt nun wie letztes Jahr auch zu den 9. Hertensteiner Gesprächen.
Es gab einmal in Heilbronn eine Tageszeitung, auch schon etwas länger her. In der heutigen Zeit ist es sicherlich sehr schwierig Zeitung zu machen, aber auch andere Dinge sind schwieriger geworden. Der Defector, eine US-Sportzeitung, feiert gerade sein Fünfjähriges — against all odds!
Gerade als Zeitungsmacher sollte man, gerade wenn man überparteilich und liberal sein möchte, nicht den Fehler begehen und der Obrigkeit in den Hintern zu schlupfen. Denn von den Abonnements der Obrigkeit, wenn diese überhaupt dafür zahlen, kann keine Zeitung leben.
Und wenn man unbedingt, so wie z. B. ich, seine Meinung ungefiltert zum Besten geben möchte, dann schreibt man am besten ein Blog oder, wenn man sich dumm und dämlich verdienen möchte, gründet man ein Hetzblatt. Das soll gerade beim uns in Deutschland wunderbar funktionieren.
Einige meiner Mitbürger kaufen sich noch heute oder bleiben gar beim Abo ihrer Tageszeitung und geben diese ungelesen ins Altpapier — kann man machen, sollte man aber nicht. Was aber ganz gut erklärt, warum diese nichts von einer ganz bestimmten Todesnachricht mitbekommen haben; der eigentliche Grund, warum meine mir bekannten Mitbürger sich überhaupt noch die Zeitung zustellen lassen: wer stirbt so alles vor mir?
Weit zuverlässiger wäre es, regelmäßig aufs Weindorf zu gehen und sich dabei zu fragen: wer steht dieses Jahr nicht mehr neben mir? Alternativ, regelmäßig auf den Hauptfriedhof zu gehen und zu gucken, wer schon dort liegt. — Funktioniert wohl aber nur bei uns alteingesessenen Heilbronnern, wobei ich jüngst überrascht war, wer es bereits schon geschafft hatte.
Für uns Europäische Föderalisten aus Heilbronn gibt es einen eigenen Service, wir gedenken unseren ehemaligen Mitgliedern „auch online“.