13.1.02024

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Beitragsfoto: Hirngespinst | © kinkate auf Pixabay

Deep Thought

Seit heute Morgen kommen die verschiedensten Protokolle herein und auch die ersten Plakatentwürfe. Diese lege ich für heute erst einmal auf Halde und gucke ab morgen wieder danach — man möge mir dies verzeihen. Zumal ich heute noch eine kleine Europa-Wanderung vor mir habe.

Der eigentliche Grund ist aber, dass ich mir seit dem letzten Gespräch mit Detlef Stern etwas mehr Gedanken über Deep Learning, Inferenzmaschinen und der Frage nach dem Ende von Quantencomputern mache. Dabei stelle ich fest, dass ich kein einziges entsprechendes Buch griffbereit habe und ChatGPT hilft auch nicht viel weiter. Am Ende habe ich mich dann bei Douglas Adams festgelesen — der eigentlich auf alles eine Antwort kannte.

Da wir Heilbronner so langsam aber sicher ins digitale Universum vorstoßen und vielleicht sogar die erste dazu nötige Infrastruktur erhalten werden, verstehe ich dennoch weiterhin nicht, warum wir dabei keinen eigenen Supercomputer erhalten? Diesen könnte man doch sehr einfach mit einem Kraftwerksneubau verbinden, der praktischer Weise gleich neben dem IPAI läge, und seine Abwärme ins Fernwärmenetz einsteuern.

Ein paar größere Rechenzentren, Datenautobahnen und vielleicht sogar weitere Großcomputer könnten folgen und Heilbronn infrastrukturell zu einem KI-Hot Spot machen.

Hirngespinste

Ein OB, der nur auf das Engagement eines Multimilliardärs bauen kann und auf Gedeih und Verderb auf dessen Unterstützung angewiesen ist, kann eine Stadt einfach nicht weiter nach vorne bringen. Und wie wir nun leider mit anschauen müssen, gibt es weiterhin nur ein Hirngespinst nach dem anderen: Universitätsstadt, Weltraumstadt oder KI-Metropole — wenige Marktschreier können dabei tatsächlich etwas mit der sogenannten künstlichen Intelligenz anfangen.

Das IPAI wird wohl nur ein nettes Disneyland für Wein, Kistenschieben oder Tourismus werden. Auch wenn ich es gerne selbst anders miterleben würde, bezweifle ich dennoch, dass man ausreichend Wissenschaftler nach Heilbronn bekommt, um dort ein Zentrum der Intelligenz etablieren zu können. Drollig auch die Idee, dass man dort den Wissenschaftlern beim Denken über die Schulter gucken können soll.

Bei den Raketentests in Lampoldshausen sieht es etwas anders aus, denn die wollte man in Stuttgart, Freiburg oder Karlsruhe einfach nicht haben.

Leider steht zu befürchten, dass auch aus dem so großartig propagierten neuen Wollhaus nichts werden wird. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn man sich anstatt auf Hirngespinste auf die tatsächlich vorhandenen Stärken konzentriert. Dann könnte man Heilbronn weiterhin als sehr attraktiven Industrie- und Handelsplatz erhalten. Dazu benötigt man allerdings eine entsprechende Infrastruktur und die wird in Heilbronn seit Jahren zurückgebaut.

Wenn es uns Heilbronnern allerdings mit der KI wirklich ernst sein sollte, müssten wir auch Butter bei die Fische geben und ein oder zwei Atomkraftwerke neu installieren. Künstliche Intelligenz ist nämlich zumindest bis auf weiteres nichts anderes als etwas aufgebesserte Statistik, gepaart mit immensen Rechenleistungen. Und diese Rechenleistungen bedürfen unheimlich viel Energie — ein bis zwei Windräder auf dem Wartberg helfen da nicht wirklich weiter.

Fünfte Liste

Die Heilbronner Grünen haben ein wenig länger als die anderen gebraucht, um 40 Kandidaten für die kommende Gemeinderatswahl zu finden. Vielleicht warte ich deshalb in einer anderen Angelegenheit immer noch auf eine Antwort. Diesen Donnerstag konnten sie dann aber doch und dies unter den Augen von ein paar zumindest in Heilbronn prominenteren Grünen-Politikern eine Liste präsentieren.

Von den 40 Kandidaten ist mir der aktuelle Fraktionsvorsitzende Holger Kimmerle bekannt, der diesen Posten dereinst von seinem Vater geerbt hat. Wolf Theilacker, der die Grünen damals — vor Urzeiten — in Heilbronn etwas bekannter machte, ist weiterhin mit dabei und dürfte inzwischen in Heilbronn eine Gerontokratie anstreben. Den Rest kenne ich kaum oder überhaupt nicht.

Aber die Grünen wollen, wie bereits die CDU und die SPD auch, ihr Ergebnis von 2019 nochmals toppen. Das dürfte wohl nur gelingen, wenn man der Landesregierung folgt und nicht nur den Landtag zu einem XXL-Parlament macht, sondern zusätzlich den Heilbronner Gemeinderat auf mindestens 60 Gemeinderäte aufbohrt.

Hinzu kommt noch, dass ein paar antidemokratische Parteien und Wählergruppen in Heilbronn von einer Machtergreifung träumen; diesbezüglich habe ich erfahren, dass nun auch die Montags-Spaziergänger in Heilbronn eine eigene Liste haben.

Wenigstens bleiben die Freien Wähler bodenständig und hoffen nur darauf, dass ihnen die Heilbronner erneut vier Mandate zugestehen — wenn es ein paar mehr werden sollten, hätten wir selbstverständlich nichts dagegen!


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