14.3.02023

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Beitragsfoto: Reichstagsgebäude | © Christian Ader, Getty Images

Inhaltsverzeichnis

Überraschung

Es gibt sie noch, Überraschungen. So zum Beispiel heute an der Hochschule. Bis auf Detlef Stern gab es wohl keinen, der etwas mit dem Pi-Tag anzufangen wusste. Und selbst als ich den Studenten mit einem Bild eines Kuchen weiterzuhelfen versuchte, stieß ich nur auf völliges Unverständnis. Und sogar meine englischsprachige Anspielung mit Pi und Pie wurde dabei nicht verstanden.

Und dies führte in einem späteren Dozentengespräch mit ein paar netten Kollegen dazu, dass ich mich an die IT Crowd erinnerte — Dinosaurier halt unter sich.

Die Serie IT Crowd gehörte zwischen 2006 und 2010 zu meinen Pflichtsendungen, vor allem weil ich von 2002 bis 2006 selber solch eine Abteilung verantworten durfte und ich davon überzeugt war, dass irgendwer dort einfach nur eine Kamera mitlaufen lassen hatte.

Mein absoluter Favorit ist aber weiterhin die Folge „Series 3 Episode 4: The Internet“, die vielleicht nur noch durch die direkt folgende Sendung übertroffen werden kann.

Tunnel

Es zeichnet sich nun doch ab, dass eine Lösung für die Bundesstraße 27 in Neckarsulm gefunden wird. So können wir heute in der Heilbronner Stimme (14.3.2023: 23) lesen, dass sich der dortige OB für eine Tunnellösung ausspricht.

Seit ich mit dem meseno-Bus im nördlichen Teil des Landkreises unterwegs bin, nutze ich selbst die B27 durch Neckarsulm und kann bestätigen, dass eine Fahrt durch einen Tunnel die bessere Alternative wäre; auf jeden Fall aber böte ein Tunnel für alle Nutzer den attraktiveren Ausblick. Und für die Neckarsulmer bestünde die Chance, den Stadtteil um die dann ehemalige B27 besser zu entwickeln.

Und jetzt bin ich einmal gespannt darauf, ob ich es noch erleben werde, selbst durch diesen Tunnel fahren zu können.

Ruhetag

Gestern ließ ich es etwas ruhiger angehen, denn das Wochenende war wohl doch etwas zu anstrengend gewesen — man merkt halt so langsam, dass ich keine 50 mehr bin. Und als ich mich dann gegen Abend doch etwas erholt hatte, nutzte ich die Gelegenheit, um meine heutige Vorlesung vorzubereiten und die aufgestaute Post zumindest einmal zu sichten.

Negativ ist es mir dann doch aufgestoßen, dass die Vergewaltigung eines guten Buches von Erich Maria Remarque in Hollywood so gut abgeschnitten hat. Das passt aber zur jüngsten Lektüre Theodor Adornos, der seine eigene Meinung zu Film und Fernsehen hat. Sätze wie „Ihre Massengesellschaft hat nicht erst den Schund für die Kunden, sondern die Kunden selber hervorgebracht.“ (2022: 168), „Ihr Produkt ist gar kein Stimulus, sondern ein Modell für Reaktionsweisen auf nicht vorhandene Reize.“ (2022: 229) oder „Sobald Noth und Leiden dem Menschen eine Rast vergönnen, die Langeweile gleich so nahe ist, daß er des Zeitvertreibs nothwendig bedarf.“ (2022: 199) dürfen als Hinweise gesehen werden.

Nachtrag (20.3.2023):
Und auch für diesen aktuellen Fall findet Adorno die richtigen Worte:

„Die Schwäche aller traditionellen Kunst außerhalb ihrer Tradition liefert den Vorwand, sie zu verbessern und damit barbarisch zu verschandeln.“

THEODOR W. ADORNO, MINIMA MORALIA (14. AUFLAGE 2022 [1951]: 255)

Aber es ging noch schlimmer, denn unsere Berufspolitiker versuchen mit sämtlichen Mitteln, egal ob illegal oder illegitim, ihre eigenen Versorgungsposten auf ewig zu sichern. Zwar wurden sie bereits vor Jahren von den Gerichten verpflichtet, um zumindest wieder zu den 598 Abgeordneten im Bundestag zurückzukehren, was immer noch locker 398 Berufspolitiker alleine Im Bundestag zu viel wären, verschleppten diese Gerichtsurteile aber so lange wie nur irgend möglich und kommen jetzt mit einem 630 Abgeordnetenvorschlag um die Ecke, der sofort auch wieder von allen Seiten torpediert wird.

Ach wie wäre die Welt bloß in Ordnung, wenn sich unsere Politiker für den Klimawandel, die Bildungsmisere und weitere Katastrophen so ins Zeug legen würden, wie für die sehr bequemen und äußerst lukrativen Plätze im Reichstagsgebäude.

„Wer sich nicht mit Politik befaßt, hat die politische Parteinahme, die er sich sparen möchte, bereits vollzogen: er dient der herrschenden Partei.“

 Max Frisch, Tagebuch 1946 – 1949 (1985: 290)

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