Beitragsfoto: Tanzschule Brenner
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Village Vanguard
Musikalisch ging ich diesen Sonntag vor meine eigene Zeit, nämlich in den New Yorker Jazzclub Village Vanguard und zwar ganz genau zum 25. Juni 1961 zurück. Spannender Weise (Peter Addor hat sich erst vor Kurzem zu Zufällen geäußert) war dieser Tag 32 Jahre später mein eigener Hochzeitstag — vielleicht kann ich ihn mir nun besser merken.
Und an diesem besagten Tag spielte Bill Evans zusammen mit Scott LaFaro und Paul Motian, was letztendlich dank einer Live-Aufnahme zu zwei Langspielplatten führte: „Sunday at the Village Vanguard“ und „Waltz for Debby“. Diese beiden Platten gelten heute als Meilensteine des Modern Jazz und inspirierten u. a. Keith Jarrett zu seinem eigenen Trio mit Gary Peacock und Jack DeJohnette.
Ich genieße derweil die beiden Platten — eine nach der anderen — und lasse meine Gedanken baumeln. Da es Zeit eigentlich nur als Raumzeit gibt, müsste man doch, mit einem geeigneten Raumschiff, an gerade jenen Punkt im Raum-Zeit-Kontinuum gelangen können, wo sich der Jazzclub am 25. Juni 1961 befand? Ich würde mich dann ganz einfach ins Publikum setzen.
Bis dahin genieße ich einmal die Konserve und lasse mich bei einem noch kommenden Gespräch von Detlef Stern aufklären, worin mein Gedankenfehler besteht. Aber wir werden sicherlich darüber diskutieren, ob nicht Raumzeitpunkte die bessere Ordnungskategorie für Daten- und Gedächtnisablagen sind.
Stuttgart 21
Trotz aller Unkenrufe und den fortwährenden Sabotageakten der Landesregierung, die weiterhin daran festhält, dass Baden-Württemberg ohne zeitgemäße Infrastruktur besser dem Globuliwahn und einer imaginären Rudolf Steiner-Gesellschaft frönen könnte, nähert sicher nun doch der Fertigstellungstermin des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofes.
Heute gibt die Bahn bekannt, dass das erste von insgesamt 27 Lichtaugen kurz vor der Fertigstellung steht. Und auch der Rohbau ist bereits fast abgeschlossen.
Durch die 4,30 Meter hohen, im Durchmesser bis zu 21 Meter großen Lichtaugen, wird die unterirdische Bahnhofshalle zukünftig mit natürlichem Licht und Frischluft versorgt werden. Das Design ist für 23 Lichtaugen identisch; zusätzlich entstehen vier weitere flache und begehbare Oberlichter.
Wenn jetzt noch die Digitalisierung der Strecke in Angriff genommen werden kann, in Baden-Württemberg will man dazu — aktuellen Gerüchten zur Folge — Faxgeräte in Reihe schalten, dann könnte auch bei uns bald der Deutschland-Takt greifen: alle Züge kommen dann genau eine Stunde später als bisher üblich.
Wochenende
Mit einem Weihnachtskegeln ging es sehr entspannt in das dritte Adventswochenende und damit war auch das Vereinsjahr der EUROPA-UNION Heilbronn fast zu Ende. Aber nicht ohne, dass man sich vorab auf die kommenden Veranstaltungen für den Januar einigte. Neben dem traditionellen Europastammtisch wird es noch eine kleine Wanderung in die umliegenden Weinberge geben.
Gleich am folgenden Morgen gab es dann die nun wirklich letzte Besprechung, nämlich die 2. vorbereitende Sitzung zum Europa-Ball 2024. Das Rahmenprogramm steht nun dank der Unterstützung von doch so einigen Partnervereinen, die trotz des Wegfalls des Treffpunkts Europa weiterhin an der gemeinsamen Idee eines möglichst friedliebenden Europas festhalten.
Am Abend folgten meine bessere Hälfte und ich der Einladung von Lars Epple zur Weihnachtsfeier des Sportvereins Heilbronn am Leinbach 1891 e. V. Da neben Herbert Burkhardt und Eugen Gall auch noch Tanja Sagasser-Beil, Rainer Hinderer und Holger Kimmerle der Einladung gefolgt waren, konnten wir uns so ganz en passant über den Europa-Ball austauschen.
Spät am Abend gelang es meiner besseren Hälfte und mir noch die Weihnachtstanzparty der Tanzschule Brenner aufzusuchen; nach so vielen Ball-Gesprächen den gesamten Tag über, mussten wir einfach noch selber das Tanzbein schwingen.