20.11.02024

4.1
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Beitragsfoto: Kaffee | © StockSnap auf Pixabay

Vermischtes

Neben den üblichen Wochentätigkeiten wie der Fahrt mit dem meseno-Bus oder meinen Vorlesungen an der Hochschule, wobei letzteres ein sehr interessantes Gespräch mit Detlef Stern über Computersprachen, Betriebssysteme und das gute alte Bios sicherte, ist es aktuell die 71. Kreisversammlung der EUROPA-UNION, welche vorbereitet werden muss. Immer wieder spannend, ob wir dabei die Beschlussfähigkeit erreichen. Deshalb gucke ich gerne vorab, dass ggf. ausreichend Stimmübertragungen vorhanden sind, aber auch dies muss man organisieren.

Selbst wenn das Weltgeschehen weiterhin für Aufregung sorgt, die politische Lage Europas durchaus besser sein könnte und die Bundespolitik mit der bevorstehenden Bundestagswahl bei einigen Europäischen Föderalisten, jenen, die sich gerade mit viel Schwung in den Wahlkampf stürzen, für Herzrasen sorgt, so ist diese Kreisversammlung heuer dafür gedacht, den anwesenden Mitgliedern ein wenig Zusammenhalt zu vermitteln und vielleicht sogar für ein klein wenig vorweihnachtliche Stimmung zu sorgen. An Ereignissen und Veranstaltungen mangelte es der EUROPA-UNION Heilbronn auch dieses Jahr nicht, sodass sich die aktiveren Mitglieder ein wenig „ausruhen“ können sollen, bevor es gleich im kommenden Jahr wieder sehr spannend werden wird.

So werden wir kommenden Samstag das Jahr Revue passieren lassen, Mitglieder ehren und bereits ein klein wenig auf unsere Vorhaben 2025 blicken.

Städteranking

Über das Ranking der Wirtschaftswoche hatte ich bereits berichtet, erstmals als sich die Stadtverwaltung selbst auf einen der Spitzenplätze schrieb. Seither geht es mit den Plätzen für Heilbronn stetig bergab. Dazu merkt die Heilbronner Stimme (20.11.2024: 7) an: „Beim Dynamikranking als einem Bestandteil der Übersicht war Heilbronn 2018 die dynamischste Stadt im Südwesten, einige Jahre später dann sogar hinter München und Berlin bundesweit auf Rang drei.Im Dynamikranking landet Heilbronn dieses Mal auf Platz 37.“

Dieser Platz stößt bei einigen Heilbronnern wohl auf Unverständnis, hätten wir doch in ein paar Jahren das IPAI. Vielleicht haben die Autoren aber auch nur auf die Turmstraße geschaut, die man selbst nach weit über vierzig Jahren nicht saniert bekommt.

1 000 Tage

Auch an mir gingen diese 1 000 Tage nicht spurlos vorbei, anfangs war ich u. a. beruflich bedingt sehr am Geschehen in und um die Ukraine herum interessiert. Da gab ich noch meine eigenen entsprechenden Kommentare bekannt, dies wird inzwischen gerne von professionellen Schwätzern ohne jegliche Kenntnis übernommen und man kann sich zudem vor Expertenmeinungen nicht mehr retten. So staune ich nur noch darüber was mich täglich in den Nachrichten erreicht und mehr darüber, was keine Nachricht mehr wert ist.

Der Mensch gewöhnt sich bekanntlich an alles und viel zu viele unserer Mitbürger sind inzwischen wieder zu ihrem ganz normalen Alltag zurückgekehrt. Auch die Politik, Regierung wie Opposition, hat das Ganze erneut ausgesessen und ist wieder einmal bereit, um die daraus resultierenden negativen Folgen als gottgegeben oder alle wieder einmal völlig überraschend zu verkaufen. Zudem nutzen viele Politiker die Gelegenheit, um politische Schnellschüsse zum Beginn des Krieges zum persönlichen Vorteil umzumünzen, ähnlich wie zuvor bei den Masken-Deals. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sich inzwischen selbst das 100 Milliarden Euro Sondervermögen der Bundeswehr in Wohlgefallen aufgelöst hat.

Für mich ist nur eins noch überraschend, nämlich dass nach Donald Trump, Viktor Orbán, der AfD und dem BSW auch noch die SPD an ihrer Nibelungentreue zu Wladimir Putin festhält; aber auch in der CDU gibt es genügend Putinflüsterer. Wenn die Taurus Marschflugkörper überhaupt etwas Positives erreichen hätten können, dann noch vor der erneuten „Machtergreifung“ Donald Trumps und vor einem sich bald abzeichnenden Einfrieren des Krieges in der Ukraine. Wie bereits auch von mir mehrfach geäußert, gibt es dann nur einen einzigen Sieger, nämlich die Russische Föderation, die wieder einmal für Völkermorde und Kriegsverbrechen belohnt werden wird.

Schlimmer noch, spätestens nach 3 000 Tagen sind wir dann alle an der Reihe. Aber auch das wird von unserer Politik ausgesessen werden, denn deren Wähler sind derweil zu alt, um sich noch zu fürchten, oder zu dumm, um es überhaupt zu verstehen. Der Rest wird es sich in einer Diktatur wieder so richtig gemütlich machen, zumindest so lange bis wieder die Bäume aus den Dachrinnen wachsen und die Bananen erneut zum Luxusgut mutieren. Dann lässt man sich wieder von den verhassten Demokraten und deren „Schweinekapitalismus“ retten und dabei selbst als Widerstandskämpfer feiern.

Wer hat noch einmal behauptet, Geschichte würde sich nicht wiederholen?

„Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe, sondern [wie] eine kommende Generation weiterleben soll.“

Dietrich Bonhoeffer (2022: 14)

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Seitenaufrufe: 72 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023
  • Leider ist der Ukraine Konflikt und die Beteiligten nicht so ohne weiteres in „Gut” und „Böse” zu trennen. Da ist eine Menge „globale Machtpolitik” mit enthalten, wenn die USA und Russland die Muskeln spielen lassen. Da sind US Provokationen ohne Not gegen die Russen erfolgt, weil man geglaubt hat, Russland sei schwach und unfähig. Nun, wieder hat sich hier verschätzt, wie zuvor schon Napoleon und Hitler.
    Ein Frieden war in 2022 greifbar, aber nachweislich vom Westen nicht gewollt. Die Ukrainer und auch wir Europäer sind nur machtlose, aber willige Handlanger anderer, globaler Interessen. Kein deutscher Politiker ist derzeit fähig, die deutschen Interessen zu vertreten.
    Und dann ist da auch noch diese „Realität”
    Wenn jemand glaubt, mit unserem maroden Militär in Europa auch nur eine Woche gegen Russland bestehen zu können, dann ist der Betreffende einfach nur unglaublich naiv. Unsere deutsche Wehrhaftigkeit wurde systematisch von allen „demokratischen” Parteien der letzten 25 Jahre sträflich vernachlässigt. Das Ergebnis ist jetzt zu sehen. Da helfen auch nicht die paar Taurus die wir haben. Die wären binnen Monatsfrist verschossen – Russland ist aber mit seinen Reserven noch lange nicht am Ende.
    Zudem: Selbst wenn wir in Europa wollen, wir können gar nicht mehr aufrüsten! Wir sind bei strategischen Metallen wie Magnesium, Titan, Wolfram und Chrom zu 80 – 100 % von Importen aus Russland und China abhängig. Von Neodym und den seltenen Erden ganz zu schweigen. Ein ähnliches Bild übrigens bei den USA.

    Es gilt die Wirklichkeit anzuerkennen: Russland ist militärisch nicht zu besiegen, selbst wenn dieser Krieg noch Jahre andauert. Er wird nur Tod, Leid und Zerstörung bringen. Die Ukraine wird am Ende entvölkert sein, Europa verarmt weil ohne die Rohstoffe aus Russland kann Europa international nicht bestehen.

    Wenn Deutschland und Europa hier nicht Realpolitik betreiben, wird das sehr übel für uns. Das mag zwar bitter sein, aber die Alternative ist nur ein immer weiter um sich greifender Krieg

    • Das ist fast zu 100 % das Narrativ von AfD und BSW — von Russen bezahlt und gesteuert.

      Faktum ist, dass Russland sehr leicht militärisch zu besiegen ist. Das einzige Manko dabei, dass man dann als Demokratien auch noch sämtliche russische Russen durchfüttern müsste, was keiner mehr bezahlen kann.

      Ich stimme mit Ihnen aber darin überein, dass wir unsere Wehrfähigkeit spätestens seit der Wende stark vernachlässigt haben — und dies sogar europaweit. Viel zu viele unserer Politiker haben irrtümlich daran geglaubt, dass Russen friedfertige Menschen seien und viel zu viele haben sich von der russischen Politik kaufen lassen.

      Der Ukrainekrieg, wenn er nicht zugunsten Putins von Trump beendet wird, zeigt spätestens Ende 2025, dass die Russische Föderation nicht nur die Ukraine wieder verlassen muss, sondern in sich selbst weiter zerfällt. Und so könnte man bereits jetzt mit den Chinesen „einen Deal machen“ und ihnen alles bis hin zum Ural zusagen. — Wir müssten nur vorab dafür sorgen, dass danach nicht noch mehr Russen nach Europa einwandern.