25.7.02024

4.4
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Beitragsfoto: Automobil | © Peter H from Pixabay

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Gadget

Aktuell erhalte ich neue Hörgeräte, was nach gut acht Jahren auch so langsam an der Zeit war, denn nicht nur mein Gehör ist inzwischen an seine Grenzen gestoßen, sondern auch die Hörgerätetechnik war am Ende der eigenen Leistungsfähigkeit.

Nichtsdestotrotz musste ich zum Ohrenarzt, der wiederholt feststellen musste, dass mein Gehör wieder einmal schlechter als zuvor ist, so wie übrigens die vergangenen zwei Jahrzehnte bereits. Für den notwendigen Kauf neuer Hörgeräte war dieser Arztbesuch allerdings überflüssig — er dient einzig und alleine nur dazu, um einer völlig überbordeten Bürokratie gerecht zu werden. Sowohl die Zeit der Ärztin als auch meine, hätte unsere Gesellschaft sinnvoller nutzen können.

Und so muss ich wieder einmal tief in die Tasche greifen, nur um meine Mitmenschen etwas besser verstehen zu können; da ich schon lange keine Vögel mehr hören kann, geschweige denn auf dem Gehweg daher rasende Radfahrer, mache ich mir schon so meine Gedanken, ob sich diese Investition tatsächlich noch lohnt.

Um mir das Ganze nun doch noch ein wenig schmackhafter zu machen, habe ich mir nun einen Fernsehadapter zugelegt. Wenn er das halbwegs hält, was er verspricht, kann ich künftig wohl auf die meisten der eingeblendeten Schriften verzichten. Und auch meine Mitbewohner dürften davon profitieren — es wird wohl im Raum nun etwas weniger laut sein.

Die Boxen meiner Stereoanlage bleiben aber weiterhin defekt, denn ich höre meine Lieblingsmusik schon sehr lange und zum größten Teil aus meiner Erinnerung heraus — ich genieße die Platte bereits schon bevor der Tonarm die richtige Rille getroffen hat.

Übergabe

Heute wurde ich wieder exemplarisch an die sieben Phasen der Veränderung (Elisabeth Kübler-Ross / Richard K. Streich) erinnert, nämlich als das erste Mitglied der Freien Wähler in die Phase 3 eintrat und mit der Übergabe begann. Und so konnte ich schon einmal den Freie Wähler-Account auf meine.stimme.de übergeben.

Ich hoffe jetzt, dass die Phase 4 und 5 schnell folgen und wir nach der Sommerpause einen neuen Vereinsvorsitz wählen werden können. Meine in Papier vorhandenen Unterlagen kann ich dann zum einen an meinen Nachfolger und zum anderen an das Heilbronner Stadtarchiv übergeben. Das alles ist inzwischen satzungs- und vertragsmäßig geregelt und dürfte somit niemanden mehr intellektuell herausfordern.

Last but not least muss der neue Vorstand noch eine Entscheidung über die künftige Vereins-Website treffen. Danach kann ich auch dieses Kapitel in meiner Biographie mit gutem Gewissen schließen — manche reagieren über meinen (plötzlichen) Rückzug etwas verärgert; das hätte man sich aber vorher überlegen und entsprechend handeln können.

Haben wollen

Mit immer größerem Erstaunen muss ich zur Kenntnis nehmen, wie viel zu viele meiner Mitbürger immer alles haben wollen, dann meist auch noch sofort, und dies ohne jemals nur darüber nachzudenken, dass man dafür auch etwas tun muss.

Leider aber werden sie immer öfters darin bestätigt, dass einem die Würste und Hähnchen nur so und ganz von alleine in den Mund fliegen. Wie selbstverständlich setzen sie sich an den bereits gedeckten Tisch und gehen, sobald es wieder Zeit wird, um mit dem Aufräumen zu beginnen.

Feste und Feiern organisieren sich bei uns von ganz alleine, genau so wie Websites einfach so aktualisiert werden und man sich dort immer selbst im besten Licht wiederfindet. Schnöde Arbeit ist etwas für die anderen.

Deshalb war es mir gestern Nacht nach meiner Rückkehr von einer Veranstaltung eine große Freude vor der Haustür ein Päckchen vorzufinden, das von einem fleißigen Zusteller dort abgelegt wurde. Ich durfte zuvor an einer Stallwächter-Party teilnehmen, wobei ich mich erneut fragen musste, warum diese heute noch so heißen, obwohl dort kein einziger Stallwächter mehr zu finden ist — wie schon gesagt, es ist schick, es gibt etwas zu essen und zu trinken, man kann sich völlig unbedarft am Smalltalk ergötzen, muss selbst nichts machen aber kann sich dafür ein paar Stunden lang als „Stallwächter“ fühlen. Heutzutage sind es einfach die wahren, die echten Gefühle, die zählen!

Noch in der Nacht habe ich in Lucius Annaeus Senecas Briefe an Lucilius über Ethik gestöbert. Reclam hat diese auf Latein sowie auf Deutsch herausgegeben und mit einem Nachwort von Marion Giebel (Seneca 2018: 1423) versehen.

„Der Philosoph hat ein Manuskript in der Hand und richtet einen eindringlichen Blick auf seinen Schüler. Der junge Mann [Nero] schaut, lässig zurückgelehnt, desinteressiert, ja gelangweilt drein …“


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