28.9.02023

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Beitragsfoto: Alte Karte von Europa | © Mabel Amber auf Pixabay 

Auszeit

Und es hat tatsächlich hingehauen, ich konnte mir eine kleine Auszeit gönnen. Detlef Stern hatte dazu einen netten Italiener in der Innenstadt ausgesucht und wir kamen vom Hundertsten ins Tausendste. Angefangen von gemeinsamen Studenten — auch Dozenten tauschen sich untereinander aus — kamen wir sehr schnell und dies immer noch beim selben Thema verbleibend zum Zettelkasten. Danach ging es aber rasant weiter: Indieweb, Fediverse, Webmention, Delta Chat, dann über Blogs, Websites bis hin zu Servern, ob virtuell oder noch ganz klassisch. Zum Schluss landeten wir noch bei der digitalen Aufstellung Heilbronns und ob es nicht besser wäre, wenn manche Zeitgenossen nicht doch besser beim Papier verbleiben. Ganz passend hat mich dann die Stadtverwaltung mit irgendwelchen Werbemails zugemüllt und meine Auszeit war auch schon wieder vorbei.

Den Italiener werde ich demnächst mit meiner besseren Hälfte aufsuchen und dann einmal gucken, ob er in meine entsprechende Liste Eingang findet.

Himmelfahrtskommando

Spätestens 1945 war allen politisch Informierten klar, dass keiner in Europa um eine europäische Einigung herumkommen wird. Selbst ein Charles de Gaulle oder ein Winston Churchill hatten dies erkannt, aber schon von Anbeginn Sand ins Getriebe gestreut, nur um weiter an nationalem Großmachtstreben festhalten zu können. Und sobald Konrad Adenauer die Anerkennung der Bundesrepublik als „Partnerland“ erreicht hatte, begannen auch wir Deutschen gleich wieder von Großdeutschland zu träumen — ein wenig verbrämt nun als Weltmeister in allem, von der Bildung über den Export bis hin zum Fußball. Dass wir es nicht sind, dürfte jetzt selbst dem allerletzten Hinterwäldler so langsam klar werden — diesen sollte dabei allerdings ebenfalls klar sein, dass auch Antidemokraten von der AfD oder der Linken dies nicht ändern können!

Inzwischen sind selbst die kleinsten und eigenständig nicht mehr existenzfähigen Länder Europas wie Ungarn davon überzeugt, dass auch sie der Nabel der Welt seien. Deren Politiker belügen ihre eigene Klientel nach Strich und Faden.

Europa verprasst derweil weiterhin hemmungslos sämtliche Einigungsdividenden und zerstört dabei alles was noch an eigenen Ressourcen vorhanden ist — und dies auf Kosten der Umwelt und künftiger Generationen.

Alte weiße Männer und eine alte Frau in Brüssel sind selber erstaunt und zudem noch stolz darauf, dass dieses europäische „Schneeballsystem“ bis heute gehalten hat und versuchen weiterhin bis zum eigenen Ableben mit hohlen Versprechungen davonzukommen.

Allesamt wissen sie es besser, lassen aber ihre Mitbürger im Irrglauben, nämlich dass eine europäische Einigung auch ohne Einigung funktioniert! — Churchill und De Gaulle lassen weiterhin grüßen!

Europa kann ohne Bundesstaat zu sein einfach nicht existieren, die dafür weltweit aufgenommenen Kredite sind längst verbraucht und die Macht des Faktischen lässt sich nicht länger aufhalten — die weitere Erweiterung wird, ja muss kommen und jeder halbwegs Informierte weiß ganz genau, dass dieses System dabei ohne Vertiefung zerplatzen wird!

Unsere Regierenden schicken uns derweil allesamt auf ein Himmelfahrtskommando, indem sie nun versuchen eine unabdingbare Erweiterung dadurch zu verhindern, dass sie eine Vertiefung noch mehr hinauszögern, dabei sinnlose Grenzen errichten und unsere Menschenrechte immer mehr einschränken.

Und dies einzig und alleine nur, weil sie wie dereinst Charles de Gaulle oder Winston Churchill ihre eigene Pfründe so lange wie möglich sichern wollen. Unsere Parlamente in ganz Europa (!) sind gefragt, um dieses Himmelfahrtskommando so schnell wie möglich zu beenden, noch bevor es keine Wähler mehr gibt, die sie noch wählen können oder wollen.

Der Europäische Bundesstaat muss von unseren Parlamentariern geschaffen werden, auch auf die Gefahr hin, dass sehr viele davon danach selbst arbeitslos sind! Dies nennt man übrigens politische Verantwortung.

Wer heute diesbezüglich noch von einfachen, qualifizierten oder doppelten Mehrheiten spricht, die Europa retten sollen, oder gar darüber, dass Deutschland und Frankreich für sich ein Super-Europa bilden könnten, der ist nichts anderes als ein Scharlatan!

Plappert

Mit Bedauern musste ich jüngst feststellen, dass der Plappert auf der Allee zum Ende des Jahres aufhören wird. Gemäß eines Hinweises am Schaufenster behält er aber weiterhin seine Filiale oder gar Stammhaus (?) in Schwaigern bei.

Nicht nur meines Erachtens gehört der Plappert einfach zu einem Einkaufsbummel durch die Stadt mit dazu, zumindest aber machen den Spaziergänger die Auslagen im Schaufenster noch heute ein wenig neugierig. Und der Spruch „Geh doch zum Plappert“, wenn man einmal etwas ganz kurzfristig kaufen musste, kennt wohl jeder Heilbronner — zumindest aber weiß jeder, wo sich die Allee befindet und so fand man auch die Drogerie recht schnell. Mich persönlich interessierten dabei eher die Deko- und Geschenkartikel sowie die Kerzen und Düfte.

Die Gründe warum ein alteingesessenes Geschäft plötzlich aufhört, dürften vielfältig sein. Ich hoffe jetzt nicht, dass es daran liegt, weil wir Heilbronner unsere Deos inzwischen eher im Internet oder gar in Mailand kaufen (um Fragen vorzubeugen: diese Stadt wurde von mir ganz bewusst gewählt).


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