3.12.02021

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Mit Ansage

Da es sich so langsam abzeichnet, dass in der kommenden Bundesregierung doch nicht alle Parteipolitiker, die halbwegs in ihren Parteien etwas zu sagen haben, mit Minister- oder Staatssekretärsposten versorgt werden konnten, werden wohl noch in der selben Legislaturperiode die Herausforderungen für unser Land so groß werden, dass man mit einem neuen Ministerium oder wenigstens mit weiteren zusätzlichen Staatssekretären rechnen werden kann.

Ich lasse mich aber sehr gerne eines Besseren belehren.

Innenstadt

Erfreulich, dass die Verantwortlichen auch einmal darüber reden, und zwar einmal so motiviert, dass die Heilbronner Stimme (03.12.2021: 28) sogar darüber berichtet. Aber nein, es ist kein Problem wegen der Trinker oder Drogensüchtigen. Diese sitzen meist nur in der Gegend herum und belästigen auch keinen, ganz im Gegensatz zu den verstärkt auftretenden Bettlerhorden.

Als leidgeplagter Heilbronner betone ich nochmals, dass es in erster Linie ein Problem der Sauberkeit und der Ordnung ist. Und ja es ist das Problem unserer Stadtverwaltung, und hier ganz besonders das des Ordnungsamtes, deren Angestellte sich beharrlich weigern, ihren Job zu machen!

Meine jahrzehntelange Erfahrung lässt mich behaupten, dass man das Problem nicht dadurch löst, indem man weiteres Personal einstellt, das seinen Pflichten dann ebenfalls nicht nachkommt. Auch nutzt es nichts, nun, wie es einige Stadträte und unsere Verwaltungsspitzen so gerne hätten, noch mehr Berater und noch mehr Experten etwas verdienen zu lassen. Die Aufgaben des öffentlichen Dienstes sind andere als nur „Parteisoldaten“ oder -spender sowie Familienangehörige in Lohn und Brot zu bekommen.

Auf jeden Fall aber ist es schon einmal gut, dass sich nunmehr der Gemeinderat mit der Problematik beschäftigt, was, wenn die Stadtverwaltung professionell geführt würde, übrigens nicht nötig wäre. Aber darauf kommt es bei uns ja nicht an.

Und jenen Stadträten, die jetzt wieder einmal so schön populistisch „Wohlfühlzonen“ fordern, rate ich einmal nachzufragen, wann endlich z.B. die Turmstraße saniert wird — nach über 60 Jahren (!) bloßen Versprechungen, wäre es vielleicht einmal an der Zeit?

Schleusen

Die Lage am Neckar war schon immer der Heilbronner Standortvorteil überhaupt. Ohne die dortigen Neckarfuhrten und die Kreuzung zweier „europäischer Fernwege“ wäre unsere Stadt wohl nie entstanden. Mit Beginn der Industrialisierung konnte Heilbronn diesen Vorteil voll und ganz ausspielen, indem wir vor Ort Wasser, Schiene und Straße bestens miteinander verknüpften.

Heute ist dies leider nicht mehr so. Hafen und Hafenbahn dämmern immer weiter vor sich hin und selbst deren Anschluss an die beiden Autobahnen könnte durchaus optimiert werden. Wenn man das Ganze wieder auf den Stand der Technik bekäme und bereit wäre, auch wieder die tatsächlichen Bedarfe zu bedienen, könnte man Heilbronn erneut einen gewaltigen Aufschwung bescheren. Denn dann wäre ein effizienter Umschlag von Wasser, Schiene und Straße, der dazu noch über gute Lager- und Kommissionierungskapazitäten verfügt, der Garant für etliche neue Arbeitsplätze und einen über Jahrzehnte gesicherten Wohlstand.

Der Bund legt diesbezüglich schon einmal vor — wahrscheinlich aber wegen Stuttgart (!) — und möchte bis 2050 die Neckarschleusen für eine 135-Meter-Schiffe-Kapazität ausbauen. Wenn man sich das etwas näher ansieht, plant der Bund bis 2050 die Neckarschleusen zu 50% für 135-Meter-Schiffe auszubauen. Und wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die bereitgestellten Gelder eher in Radschnellwege und weitere, noch weniger notwendige, Vorhaben fließen, muss man davon ausgehen, dass der Neckar wohl erst ab 2150 wieder zu einer wirtschaftlichen und vor allem dabei auch umweltverträglichen Verkehrsachse wird.

Aber denken wir einmal positiv und hoffen, dass wir demnächst Politiker wählen werden, die tatsächlich an Wirtschaft und Umwelt denken und entsprechend auch den Ausbau von umweltverträglichen Verkehrswegen fördern und beschleunigen. Dann könnte es sogar — es wäre wahrlich kein Hexenwerk — geschehen, dass der Neckar tatsächlich bis 2050 in Gänze für zeitgemäßen Gütertransport zur Verfügung stünde.

Dies in Betracht ziehend, müssten wir Heilbronner jetzt darüber nachdenken, wie wir in Heilbronn wieder Straße, Schiene und Wasser bestmöglich miteinander verknüpfen und dazu auch Gebiete vorhalten bzw. vorsehen, wo künftig Arbeitsplätze für Lager- und Kommissionierung entstehen können — alleine schon der Umwelt zuliebe gleich vor Ort und nicht irgendwo in der Pampa.

Wenn wir dies jetzt unterlassen, dann fahren ab 2050 auch die 135-Meter-Schiffe winkend an Heilbronn vorbei.


Website des Tages

Neckarausbau

Die Binnenschifffahrt verbraucht im Vergleich zum Lastkraftwagen weniger Energie und kann größere Mengen transportieren. Kurzum: Sie entlastet unsere Straßen. Der Ausbau der Schleusen ist damit ein wichtiger Baustein für das Erreichen der Klimaziele.“ (Winfried Hermann)


Geburtstag des Tages

Jean-Luc Godard

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