30.6.02023

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Beitragsfoto: Have questions? | © Shutterstock

Bigott

Immer wieder hört man die Klagen, dass unsere heutige Jugend an Computern und Fernsehgeräten festhängt. Alle fragen sich, wohin denn das Ganze führt, wenn die jungen Mädchen und Buben nur noch in einer virtuellen Welt herumhängen?

Auf der anderen Seite gibt es kaum noch attraktive Spiel- und Bolzplätze. Unsere Vereine bieten willigen Kindern kaum noch Chancen, wenn diese Kinder überhaupt noch für ein Vereinsleben Zeit und Gelegenheit erhalten, das sie zum Wohle der eigenen Eltern ganztags in mehr als öden Schulen oder sogenannten Kindertagesstätten herumhängen müssen. Selbst die Jugendhäuser, für die Generationen von Jugendlichen einst erfolgreich gekämpft haben, sollen jetzt in Heilbronn geschlossen werden, nur damit noch mehr städtische Mitarbeiter möglichst bequeme Schreibtischarbeitsplätze inklusive der obligatorischen Kuschel- und Kaffeeecken in sogenannten „Familienzentren“ erhalten — diese Zentren sind einzig und alleine eine weitere Arbeitsbeschaffungsmaßnahme!

Und sollten unsere Kinder und Jugendlichen tatsächlich einmal die Chance erhalten, um doch einen Spiel- oder Bolzplatz nutzen zu können, dann ist dieser teilweise gesperrt, aber auf jeden Fall ist dort das Schreien, das Toben und die sonstigen Dinge, die Kinder und Jugendliche halt schon immer und dies seit Jahrtausenden so gerne machen bei Strafe verboten!

Ganz undenkbar ist es inzwischen, dass Kinder wie wir Älteren in unserer eigenen Kindheit noch Bälle gegen Garagentore kicken, durch die Straßen und Gassen rennen oder mit ihren Spielsachen Bänke, Vorgärten und Hauseingänge verschönern.

Schlimmer noch, junge Mütter schieben Kinderwagen durch die Gegend und bekommen dabei ihre Augen nicht mehr vom Smartphone weg, selbst das erste Gebrabbel ihrer Kinder entgeht ihnen, da sie sich derweil über Kopfhörer in einer ganz eigenen Welt bewegen. Guckt man in solche Kinderwagen, dann stellt man immer öfters fest, dass die ersten Kleinkinder selbst schon mit einem Telefon hantieren, wohl in der Annahme, dies sei die eigene Mutter oder der eigene Vater.

Wer dies alles miterlebt, der muss doch froh darüber sein, dass sich unsere Jugend „nur“ in eine virtuelle Welt verabschiedet. Denn das ist immer noch besser, als wegen unserer bigotten Gesellschaft eine Drogenkarriere zu starten. Ich behaupte, dass ohne Virtualität die Selbstmordrate bei unserer Jugend exorbitant hoch wäre.

Wahlkampf

Nun ist der Wahlkampf auch im Gemeinderat angekommen, denn die Fraktionen überschlagen sich jetzt mit abenteuerlichen Projekten und schmeißen weiterhin und nun verstärkter unser Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Hauptsache, sie machen damit Schlagzeilen. Wie das Ganze dann am Ende auch noch langfristig finanziert werden kann, das ist diesen Gemeinderäten völlig egal — wenn die Wahlen vorbei sind, dann gibt es einfach ein paar weitere Ruinen, wie z. B. den toten BUGA-Wassernebel oder das halblebige Mini-Fontainchen im Neckar. Bis dahin aber überschlagen sie sich mit Ideen, wie etwa Trinkbrunnen und zusätzliche Wassernebel.

So ganz nebenbei haben unsere Gemeinderäte ihre eigenen Gehälter und auch noch die Fraktionskonten aufgemotzt. Wer da noch vom Ehrenamt spricht, der hat schon sehr lange den Bezug zur Realität verloren!

Besser wäre es gewesen, unsere Gemeinderäte hätten mal danach geschaut, dass Heilbronn öffentliche Toiletten sowie saubere Straßen und Plätze erhält. Aber damit können sie bei ihren Wählern wohl nicht punkten. Von zeitgemäßer Infrastruktur und halbwegs ordentlichen Schulen spreche ich schon gar nicht mehr.

Rundschreiben

Dieser Tage gab oder gibt es von mir wieder das eine oder andere Rundschreiben. Der Bundesverband der EUROPA-UNION hat jüngst mit einer ganz neuen Version seines eigenen Rundschreibens vorgelegt, und so war ich kurz versucht, um ebenfalls mein diesbezügliches Rundschreiben zu „modernisieren“. Dann aber kam die Ernüchterung, als ich gleich daran dachte, wer das überhaupt merkt und wenn ja, ob es auch entsprechend estimiert werden würde. Und so wird es doch wohl beim Alten bleiben.

Unabhängig vom Layout müssen die entsprechenden Inhalte gefunden und aufbereitet werden. So wird mich dies noch ein wenig beschäftigen; als Deadline habe ich mir den 1. Juli 2023 gesetzt.

Tanzen

Auch wenn ich eigentlich ganz gut beschäftigt bin, schafft es meine bessere Hälfte immer wieder, um mich auf den Tanzboden zu bitten. Kleine Auszeiten, die man tanzend verbringt, haben durchaus etwas Beschwingtes. Selbst bei etwas wärmeren Wetter.

Und solche kleinen Auszeiten haben zudem ihren ganz eigenen Nutzen. So habe ich nicht sogleich auf ein paar gute Anmerkungen von Hannes Finkbeiner geantwortet, sondern warte erst einmal ab, ob er noch weiter nachlegt. Und auch den Klausuraufgaben wird es sicherlich guttun, wenn ich noch ein paar Tage verstreichen lasse, bevor ich die Klausur fertigstelle. Dank eines neuen alten Kalenders, den ich nun wieder verwende, werde ich die externe Terminsetzung erfüllen; es langt bei mir nicht mehr, wenn ich solche Dinge einfach nur verzettele.

„Some say it is unfair to hold disadvantaged children to rigorous standards. I say it is discrimination to require anything less — the soft bigotry of low expectations.“

George W. Bush, Wahlkampfrede vor der NAACP (2000)

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Seitenaufrufe: 4 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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