Beitragsfoto: Fahrradständer
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Überraschung
Jüngst noch eine der zubetoniertesten Städte Deutschlands (an siebter Stelle!), darf sich Heilbronn nun ganz offiziell als Europas grüne Hauptstadt 2027 bezeichnen. Wahrscheinlich weil wir demnächst ein Gaskraftwerk mit gleich zwei Kesseln und einen davon im Dauerbetrieb bekommen — seit wir eine neue Regierung haben, ist russisches Gas der ultimative Umweltschutz, sogar noch vor der Braunkohle. Vielleicht aber auch nur, weil bei uns das mit dem gelben Sack und dem sonstigen Recycling besonders gut funktioniert [Sarkasmus] und man zudem davon träumt, dass es einmal eine Seilbahn durch die Stadt geben wird.
Besonders würdigte die Jury in Vilnius Heilbronns konsequenten Weg zu nachhaltiger Stadtentwicklung. Dabei wäre es in unserer Stadt üblich, den Wandel nicht nur von oben zu gestalten, sondern uns Bürger aktiv zu beteiligen — ich hoffe jetzt nicht, dass uns die Jury, wie sonst so nördlich des Weißwurstäquators üblich, mit Hanau verwechselt hat.
Aber das mit unserer Wasserqualität hat mich nun ganz besonders gefreut, denn dann müssen wir zukünftig nicht mehr den Bodensee mit leer pumpen, was tatsächlich einmal eine Leistung wäre.
Nachtrag 5.10.2025
Heilbronn konnte die Jury davon überzeugen, dass sie über die nationalen Standards hinausgehende Umweltziele verfolgt und dies weit besser als die anderen noch verbliebenen Kandidaten Debrecen und Klagenfurt.
Die zwölf 12 Indikatoren des Wettbewerbs für eine grüne Stadt sind:
- Innovation und nachhaltiges Wirtschaftswachstum – Unterstützung grüner Start-ups, Kreislaufwirtschaft, grüne Beschaffung.
- Luftqualität – Maßnahmen zur Senkung der Luftverschmutzung, Einhaltung von EU-Grenzwerten, Verbesserung der Atemluft.
- Wasserqualität und -verbrauch – Zugang zu sauberem Trinkwasser, effiziente Wassernutzung, Schutz von Gewässern.
- Abfallmanagement und Kreislaufwirtschaft – Recyclingquoten, Müllvermeidung, nachhaltige Entsorgung.
- Abwasserbehandlung – Kläranlagen, Sauberkeit von Flüssen, Seen und Küstengewässern.
- Lärmmanagement – Reduktion von Verkehrslärm und anderen Lärmemissionen.
- Grünflächen und Biodiversität – Anteil öffentlicher Grünflächen, ökologische Korridore, Schutz bedrohter Arten.
- Klimawandel – Minderung (Mitigation) – Maßnahmen zur Senkung von Treibhausgas-Emissionen (CO₂-Bilanz).
- Klimawandel – Anpassung (Adaptation) – Strategien gegen Hitzewellen, Hochwasser, Starkregen.
- Nachhaltige urbane Mobilität – Förderung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr, Elektromobilität.
- Energieeffizienz – Effiziente Nutzung von Strom und Wärme, Anteil erneuerbarer Energien.
- Umweltmanagement und Governance – Integration von Umweltzielen in Stadtplanung, Monitoring, Bürgerbeteiligung.
Die Bewertungskriterien sind:
- Bisherige Leistungen: messbare Fortschritte in den letzten Jahren.
- Aktuelle Maßnahmen: politische Programme, Budgets, Umsetzungsstand.
- Zukunftsplanung: realistische, ambitionierte Ziele für die kommenden 10 – 20 Jahre.
- Bürgerbeteiligung: Transparenz, Bildung und Partizipation der Bevölkerung.
- Vorbildwirkung: Potenzial, anderen Städten als Modell zu dienen.
The Kill Room
Aktuell sind es Komödien, die mir etwas mehr zusagen und so gönnten wir uns einen Film mit Uma Thurman, die mir bereits seit „Kill Bill“ (2003 / 2004) gefällt. Nicol Paone brachte diesen sehr unterhaltsamen Film bereits 2023 in die Kinos. Joe Manganiello gefiel mir dabei als Künstler Bagman mit seiner dunklen Seite am besten. Zu Uma Thurman muss ich nichts Weiteres sagen, denn das hat bereits Matthew Maher als Nate ganz gut hinbekommen.
Auch die Nebenrollen sind ziemlich gut besetzt, ganz besonders hat mir dabei Larry Pine gefallen. Auf alle Fälle sind die 98 Minuten Film keine Zeitverschwendung, sondern eine sehr gute Ablenkung vom Alltag — für Seneca dürfte es dasselbe sein.
Vermischtes
Heute gab es ein etwas anderes Europäisches Frühstück [kleiner Insider], bevor wir uns auf den Weg nach Stuttgart machten. Höhepunkt des Tages war dann der Besuch bei unserem Jüngsten, der ein hausgemachtes Tiramisu kredenzte. Ganz ohne Frage, Tiziana hat nun ernsthafte Konkurrenz bekommen.
Schon länger habe ich keinen Wahlkampf mehr für die CDU gemacht. Die Umstände und die aktuelle Kandidatin machen dies für mich aber alternativlos. Es gibt zwar eine Alternative, die tatsächlich auch von völlig falsch abgebogenen CDUlern unterstützt wird, letztendlich aber keine ist. Den dabei völlig falsch Abgebogenen gebe ich zu bedenken, dass man als Parteisoldat nicht wirklich alles, was keinen Anstand besitzt, auch wählen muss — da haben diese Typen wirklich etwas in den falschen Hals bekommen.
Wer sich wegen des obigen Fotos wundert, ich war auch etwas überrascht, als ich das Auto abstellen wollte. So etwas wird man in der European Green Capital 2027 sicherlich nicht vorfinden, denn bei uns fährt man mit dem Wohnmobil oder dem SUV zum Eisholen durch die Fußgängerzone.
Das Leben geht weiter mit und ohne einen selbst, wie im Kleinen so auch im Großen. Leben gab es vor uns Menschen und wird es sicherlich auch nach uns noch geben. Ob wir dabei eine glorreiche Rolle spielten oder auch nicht, wird die Nachwelt entscheiden und dies auch nur für den Fall, wenn es diese dann überhaupt interessiert.
Und so konnte ich mich wieder einmal nicht so ganz erholen, weil ich nicht vollständig aus bestimmten Entscheidungsprozessen ausgeklinkt sein möchte. Zumindest menschliches Leben ist Kommunikation und der kann man sich bekanntlich nur durch den eigenen Tod entziehen. Also muss ich gucken, wie ich am Ball bleibe — dabei einfach nur in der Ecke zu sitzen und Bauklötze zu staunen, hat sich bei mir nicht so richtig bewährt, dafür sind die introvertierteren Exemplare besser geeignet.
Meine bessere Hälfte und ich wollten gerade in ein Auto steigen als zwei Mopeds, die kurz zuvor an uns vorbeigefahren waren, zurückkamen und uns in ein Gespräch verwickelten. Zwei ehemalige Mesenos freuten sich, uns erblickt zu haben. Manchmal kann das Leben einfach und schön sein.