Beitragsfoto: Kreidetafel | © Pixabay
Inhaltsverzeichnis
Ärgernis
Erst ein nettes Gespräch mit Detlef Stern, dann eine Vorlesung zu einem Thema, das nicht gerade auf meiner Hitliste steht. Und da die Studenten nur eine einzige Frage hatten, konnte ich den Bildungscampus etwas schneller wieder verlassen. Bis heute reizt er mich nicht so wie andere Campusanlagen oder Universitäten, die so richtig zum Verweilen, zu Diskussionen und Gesprächen, wie auch zur Lektüre in den unterschiedlichsten Bibliotheken einladen. Für mich hat diese Anlage immer noch den Charme eines Schnellrestaurants — ich führe das jetzt nicht noch näher aus.
Kurz darauf hatte ich meine bessere Hälfte informiert und wir zogen gemeinsam unsere Bahnen im Hallenbad. Alles in allem war die Welt heute für mich in Ordnung, so sehr, dass ich selbst die üblichen Dreckschweine in der Dusche ignorieren konnte, die noch heute nicht wissen, was man zumindest in Mitteleuropa unter Hygiene und Sauberkeit versteht.
Beim Verlassen des Bades bemerkte ich eine Schülergruppe der Heinrich-von-Kleist-Realschule, die gebannt auf die oberste Etage des Parkhauses starte und dazu noch einen Schüler ganz offensichtlich motivierte, die Brüstung zu besteigen. Ich dachte noch, eine Mutprobe wie früher und dann ganz kurz, sind diese Schüler dazu intellektuell überhaupt in der Lage, gleich gefolgt von, hoffentlich fällt der Schüler nicht herunter, als um 13.47 Uhr eine Cola Flasche neben mir einschlug und dank dem Plastik mich nur mit dem Getränk bespritzte. Wäre sie aus Glas gewesen, hätte ich mir und wahrscheinlich auch meine bessere Hälfte schwere Verletzungen zugezogen. Hätte der Schüler ein wenig besser gezielt, wäre ich wohl tot gewesen.
Nun muss ich umplanen und Zeit finden, um eine Strafanzeige stellen zu können — dies muss wohl auf einer Wache geschehen. Wenn ich wie viele meiner Mitbürger einfach nur wegschaue, dann fahren solche Schüler in wenigen Jahren mit dem Auto Menschen tot — einfach nur, weil es ihnen Spaß macht.
Nachtrag
Ein kurzes Telefonat mit der Polizeidienststelle meines Vertrauens ergab, dass man inzwischen die Onlinewache Baden-Württemberg nutzen kann. Ich bin beeindruckt! Strafanzeige gestellt.
Freiheit
Nachdem die meisten Menschen den Social Media verfallen sind, welche längst eine Öffentlichkeit präsentieren, die so (hoffentlich) nicht ist, kommen nun mit Grokipedia die Nachschlagewerke, die uns auch noch die Geschichte und sämtliche Begriffe so präsentieren, wie es die einflussreichsten Menschen dieser Erde gerne hätten.
Inzwischen werden auch weltweit jene Bücher, die nicht den Interessen unserer Mächtigen dienen, langsam aber sicher aus den Bibliotheken entfernt, meist noch fast unbemerkt und nur selten mit großem Brimborium. Ich hoffe nicht, dass ich es noch erleben muss, dass selbst die Nationalbibliothek ihre Pflicht zum Sammeln einschränkt oder gar das bereits Gesammelte unter Verschluss nimmt.
Auf alle Fälle wird es trotz Internet somit immer schwieriger an das Gesuchte oder gar verlässliche Fakten zu kommen, denn erst muss man sich durch die vielen fehlerhaften bis falschen Informationen quälen, die einem auch noch immer offensiver dargebracht werden. Laut Grokipedia, die Enzyklopädie für die etwas konservativeren Menschen unter uns, ist die AfD inzwischen die in-Partei Deutschlands; dass Donald Trump dort in den wohlwollendsten Tönen gelobt wird, hatte ich bereits berichtet.
Und was in einer Enzyklopädie steht, muss doch stimmen! Und damit kommt der Vielzahl von unabhängigen Weblogs eine immer größere Bedeutung zu, ob diese dies nun selbst wollen oder auch nicht. Denn sie schaffen mit ihren individuellen Sichtweisen auf unser Leben zwar keine Wahrheit und decken bestimmt damit auch nicht die Realität ab, aber sie bilden einen nicht so einfach zu manipulierenden Gegenpol zu einer immer kontrollierteren Meinung über unsere Welt — sie garantieren damit durch ihre Existenz die Möglichkeit, sich einmal andere Meinungen einzuholen.
Was man dann glaubt oder gar übernimmt, bleibt einem selbstverständlich weiterhin überlassen. Und so kommt gerade auch jenen Suchmaschinen eine immer größere Bedeutung zu, die nicht nur die gewünschten oder gar bezahlten Meinungen von ein paar wenigen einflussreichen Menschen wiedergeben, sondern ihre präsentierten Informationen auch aus weniger populären Websites ziehen.
Und diese Freiheit sollten auch Sie sich nehmen!
Vermischtes
Der Wochenstart begann mit meiner Runde durch den nördlichen Landkreis. Das eingefahrene Ergebnis zufriedenstellend. Danach gleich die heutige Vorlesung vorbereitet, wobei ich darüber reflektierte, was die Vorlesungen überhaupt für mich bedeuten. Da ich die Studenten offensichtlich nicht mehr interessieren oder gar erreichen kann, bekomme ich immer öfters das traurige Gefühl gegen Wände zu sprechen.
Da war mein Versuch einem Freund am Wochenende das Darknet zu erläutern und ein paar Aufenthaltsratschläge zu geben schon eine ganz andere Hausnummer. Unabhängig vom Thema ist es eine völlige andere Angelegenheit, wenn sich der Gesprächspartner tatsächlich für das jeweilige Thema interessiert.
Und nun bin ich selbst so motiviert, dass ich das Gespräch mit einem Profi suche, um meine künftigen Erläuterungen weiter verbessern zu können.
Dank Franz Schirm konnte ich gestern noch ein wenig im Garten wüten, was sich nun so langsam auch etwas bemerkbar macht.
Jimmy Kimmel
Heute ganz passend …
Und am Ende legte ein Jugendlicher noch Bonbons in die Schüssel anstatt die Schüssel samt Bonbons zu klauen. Unsere Jugend ist also noch nicht so ganz verloren.






