4.6.02021

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Foto: Rathaus Heilbronn | © Shutterstock

Nachverdichtung

Eines der neuen Kultwörter des Heilbronner Gemeinderats ist die „Nachverdichtung“, was grundsätzlich eine gute Sache ist, um die Zersiedelung unserer Landschaften abzumildern. Besser wäre natürlich, wenn man, ganz Großstadt, auch die Bauhöhenlimitierung aufhebt. Schlecht an der ganzen Sache ist aber, dass man zwar verdichtet, nicht aber entsprechend oder gar vorausschauend die notwendige Infrastruktur anpasst. Das wirklich Teure bei diesen Maßnahmen sind nämlich die Zu- und Abwasserrohre, die Auffangbecken und eine notwendige Vergrößerung wie auch Modernisierung der Kläranlagen. Dazu kommt noch eine Vergrößerung und Leistungssteigerung der Verkehrsflächen sowie der Parkmöglichkeiten — zumindest so lange, wie die Mehrheit der Heilbronner Bevölkerung gerne noch selbst Auto fährt. Auch kommt noch hinzu — man kann dies u.a. in Ulm ganz gut sehen –, dass man die Straßenbahn erweitert oder gar funktionierende Fahrradstraßen baut; an Ideen wird es sicherlich hierbei nicht fehlen. Zudem darf man die weitere Versorgungs- und Telekommunikationsinfrastruktur nicht vergessen, die schon heute am Limit arbeitet.

Unverständlich ist es deshalb, dass man schon gar nicht mehr notwendige Verkehrsachsen neu- oder ausbaut, sondern ganz im Gegenteil reduziert und gar zu Sackgassen degradiert, so wie einige Radwege plötzlich und ganz unerwartet enden. Und sobald es einmal etwas stärker regnet, saufen die Keller selbst oder gerade von Neubaugebieten ab. Und da man ganze Neubaubiete einfach als verkehrsberuhigt oder autofrei deklariert und damit ganz nebenbei den Investoren die Ausgaben für Stellflächen erspart, bekommt man in der gesamten Innenstadt zusätzlichen, überflüssigen und dazu noch umweltschädigenden Verkehr, da Besucher beständig die Wohnblocks auf der Suche nach kostenfreien Parkplätzen umkreisen, so wie auch die Anwohner, die entgegen der städtischen Annahme zwar über eigene Autos, aber über keine Stellplätze verfügen.

Wir wollen alles, das aber möglichst billig, ist keine Lösung, um eine Großstadt am Leben zu erhalten. Und Fahrverbote oder auch Geschwindigkeitsbegrenzungen lösen das Problem ebenfalls nicht.

Schwimmen

Obwohl ich selber noch gut 6 Wochen warten muss, bis ich wieder selbst schwimmen kann — wenn die Heilbronner Inzidenz mir nicht erneut einen Strich durch die Rechnung macht –, freue ich mich sehr darüber, dass zumindest zwei unserer Heilbronner Bäder geöffnet haben. Die mehrmonatige Schwimmpause hat sich auch bei mir sehr negativ auf meinen Gesundheitszustand ausgewirkt und so hoffe ich, dass es bald wieder bergauf geht.

Und auch für unsere Kinder und Jugendlichen ist das Schwimmen eine gute Sache, vorausgesetzt, sie lungern dann nicht nur am Beckenrand herum, sondern versuchen zumindest schwimmen zu lernen. Hierbei wäre es eine große Hilfe, wenn auch das dritte Freibad Gesundbrunnen und unser Soleo-Hallenbad geöffnet werden könnte — ich vermute aber, das liegt nicht am Geld alleine, sondern eher an den fehlenden Fachkräften.

Vereinsarbeit

Seit langem frage ich mich, wie andere sich in unzähligen Vereinen alleine zeitmäßig bewegen können. Ich zumindest musste mich diesbezüglich immer mengenmäßig einschränken und konnte mich auch nur in ganz wenigen zeitgleich aktiv einbringen. Und schon alleine der Vorsitz in einem einzigen Verein beschäftigt mich täglich.

Mit zunehmender Erfahrung konnte ich zwar manche Dinge sein lassen, dafür kommen aber immer wieder neue Angelegenheiten auf den Tisch, die zwingend zu erledigen sind. Und über die Jahre hinweg kommen auch immer wieder auf’s Neue Wiederholungen — keine Déjà-vus — dazu, die abzuarbeiten immer weniger Spaß mit sich bringt. Und leider wohl der freiwilligen Vereinsarbeit geschuldet, nutzt es wenig, wenn man eine Best Practice oder eine FAQ Sammlung anlegt und noch weniger, ein entsprechendes Fachbuch schreibt.

So bleibt einem nichts anderes übrig, als immer wieder das Selbe zu predigen, was Aktiven in Sport- oder Musikvereinen eher erspart bleibt, weil irgendwann auch der Resistenteste schwimmen, radfahren oder singen kann.

Völlig nervig ist es aber, wenn man „berufsmäßigen“ Vereinsvorständen immer wieder die Grundlagen ihres „eigenen“ Vereines predigen muss und merkt, dass diesen das Ganze völlig egal ist; Hauptsache, sie können sich mit einem Pöstchen schmücken, besser noch, sie haben dabei keinen eigenen Aufwand zu betreiben.

Gerade in politischen Vereinen ist es so, dass diese Personen alleine — wenn überhaupt — zu den Pflichtveranstaltungen erscheinen, nach Essen und Trinken Ausschau halten, stets und gerne bereit sind, Belangloses „dem Volk“ zu Gehör zu bringen und schnell wieder verschwunden sind, wenn es gilt, dass man tatsächlich selbst einmal produktiv werden müsste.

Bei solchen Vorbildern ist es sehr verständlich, wenn sich die Arbeitsebene immer mehr zurückzieht, und die Kluft zwischen den „Präsidenten“ und dem „Vereinsvolk“ immer größer wird — was sich leider auch in den Mitgliederzahlen bemerkbar macht.

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