6.4.02023

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Beitragsfoto: Kneipe | © FelixMittermeier from Pixabay 

Für Karin & Lisa

Es gibt sie tatsächlich, Leser meines Weblogs, die meine Leidenschaft für Gedichte teilen. Mit Rainer Maria Rilke war es dann soweit und ich bekam eine positive Rückmeldung und diese auch noch verbunden mit sonnigen Ostergrüßen.

Was möchte ein Blogger noch mehr?

Deshalb erst eimal die Grüße zurück und als kleine Ostergabe hier ein Link zu einem Gedicht von Reiner Kunze. Das Gedicht trägt den Titel Naturgedicht und besticht durch seine Kürze wie auch Aussagekraft.

Nachtrag

Und wenn ich schon einmal dabei bin, verlinke hier noch das Gedicht „The Palace“ von Kaveh Akbar, einem US-Amerikanischen Dichter, der 1989 im Iran geboren wurde aber seit seinem zweiten Lebensjahr in den USA lebt — wohl eine typische migrantische Lebensgeschichte.

Das Gedicht wurde bereits 2019 vom New Yorker veröffentlicht und hat mich mit den Worten „There are no good kings. / Only beautiful palaces“ sofort in seinen Bann gezogen.

Stammtische

Die letzten Tage konnte ich erneut an zwei Stammtischen teilnehmen, wobei ich feststellen durfte, dass der gestrige Zwiebelrostbraten bei Weitem der beste war, den ich dieses Jahr gegessen habe. Bei unseren Stammtischen geht es in erster Linie aber nicht um das gute Essen oder die Getränke, sondern um die guten Gespräche die man vorab, während und nach dem Essen führen kann.

Ein Thema war dieses Mal ein Stammtisch selbst, denn den Europastammtisch haben wir bereits 2005 ins Leben gerufen und dieser findet seither erst zweimonatlich und nun auch schon etwas länger monatlich statt; über die Pandemiejahre hinweg wurde er teilweise ins Virtuelle verlegt. Beim besagten Europastammtisch kam ich eher zufällig neben einem Freund zu sitzen, der zusammen mit mir seit 2005 mit dabei ist. Was dazu führte, dass wir etwas sentimental wurden. Begonnen hatte der Europastammtisch mit fünf Stammtischlern, von denen zwei bereits verstorben sind, und garantierte jedes Mal einen sehr intensiven politischen Austausch, wobei aber auch mit Witzen nicht gespart wurde. Inzwischen kommen zu den Stammtischen selten weniger als 20 Teilnehmer und so hat sich zwangsläufig auch die Art und Weise wie die Stammtische ablaufen geändert. Und da es nicht immer dieselben 20 Föderalisten sind, ändert sich der Verlauf auch jedes Mal zumindest ein wenig. Die beständige Anzahl der Teilnehmer lässt dabei darauf schließen, dass wir die richtige Melange bei den Stammtischen gefunden haben.

Und so findet man auch heute noch die Gelegenheit, um sich bilateral oder in einer Kleingruppe beim Stammtisch auszutauschen und die anderen nehmen es einem auch nicht übel, wenn man sich für eine halbe Stunde einmal etwas separiert. Und für die Raucher unter den Stammtischlern ist dies schon längst zur Routine geworden.

Auf jeden Fall aber sind diese beiden Stammtische eine sehr gute Gelegenheit, um sich untereinander auszutauschen und über aktuelle Geschehnisse auf dem Laufenden zu halten. Gute Stammtische bieten zudem die beste Gelegenheit, um einmal auch sehr sensible Themen so ganz nebenbei mit den Betroffenen selbst zu thematisieren — schon alleine das gute Umfeld stellt sicher, dass dabei nicht unnötiger Weise zu viel Porzellan zerbrochen wird.

Für die langjährigen Stammtischteilnehmer ist es zudem interessant zu beobachten, wie manche neu mit hinzukommen, manche bleiben aber manche auch wieder wegbleiben und ganz wenige nie wieder zurückkommen.

Schwätzer

Als Soldat mit ein paar Jahrzehnten Erfahrung auf dem Buckel, der auch ein klein wenig stolz darauf ist auf allen militärischen Ebenen, angefangen von der taktischen über die operative bis hin zur militärstrategischen, gedient zu haben, lese ich viel über den aktuellen und vermeintlichen Kriegsverlauf in der Ukraine. Neben meinem Beruf als Grundlage kommt noch mit hinzu, dass ich u. a. Clausewitz und die gesammelten Werke von Moltke dem Älteren auch gelesen habe.

Und so bin ich schon etwas erstaunt darüber, wie leichtfüßig bei uns Experten, von denen sehr viele nicht einmal wissen, wie man eine Infanteriegruppe über den Randstein führt, mit militärischen Fachbegriffen um sich werfen sowie dabei Aussagen treffen und Behauptungen aufstellen, für die jedes Militär die Kapazitäten von ganzen Stäben benötigt, um auch nur halbwegs zu solchen Schlussfolgerungen zu kommen.

Kuckt man sich diese Experten etwas näher an, denen Militär zu sein längst nicht mehr — es muss dann schon zumindest ein Militärwissenschaftler oder ein Militärökonom sein — ausreicht, kommt man noch mehr ins Staunen. Und so wundert es auch nicht weiter, dass die Bundeswehr nun insgesamt Eignung, Leistung und Befähigung ins Militärmuseum verlegt hat und Quoten, Berater und Militärexperten als die Ultima Ratio ansehen muss.

Inzwischen laufen sich Deutschlands widerlichste Berufspolitiker an den Seitenrändern warm, die zwar niemals selbst gedient haben aber dafür zumindest teilweise mit einer kriminellen Karriere aufwarten können, und tänzeln als Bundeswehroffiziere durch die Medien. Wenn es nun — Gott bewahre uns davor! — zum Krieg auch hier bei uns kommen sollte, dann führen diese illustren Gestalten die deutsche (männliche) Jugend juchzend und feixend ohne Waffen, Ausrüstung und Munition auf die Schlachtbank — dies selbstverständlich virtuell aus dem sicheren Exil heraus.

Leseempfehlung

Gerne mache ich auf einen Artikel von Elena Witzeck aus der FAZ vom 23. März 2023 aufmerksam, den sie zum Thema Generationenkonflikte geschrieben hat und der den Titel „Raus aus dem Babyboomer-Blues“ trägt. Man sollte diesen Artikel gelesen haben, vor allem wenn man selbst Elternteil eines Babyboomers ist.

Meine Leser, die nicht auf diesen Artikel zugreifen können, können mir gerne eine entsprechende Nachricht schicken.


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