9.6.02025

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Beitragsfoto: Stillleben

Wer bin ich?

Noch bis zum 6. September 2025 können wir etwas Älteren ein wenig sentimental werden, denn in der ARD-Mediathek ist der Film über Robert Lembke zu finden. Man kann diesen Hinweis auch als meinen Kommentar zur allsommerlichen Debatte über den Sinn und Zweck des ÖRR betrachten.

Der Film ist sehr sehenswert, allerdings teile ich die Überzeugung Steffen Grimbergs (9.6.2025), dass Günther Jauch dort fehl am Platz ist. Noch selbst in München lebend, kam bei Bayern 3 sofort nach Thomas Gottschalk Günther Jauch und ich schaltete meist das Radio aus.

Auf alle Fälle aber guckte ich in meiner Jugend des öfteren die Ratesendung „Was bin ich?“ von Robert Lembke, gab es doch zu dieser Zeit kaum Alternativen. Obwohl ich sehr früh einen eigenen Fernseher hatte, blieb es sogar dabei. Die Sendung lief von 1955 bis 1958 und erneut von 1961 bis 1989 im Ersten Deutschen Fernsehen.

Besprechung

Es muss nicht immer nur ein Kaffee sein, und so trafen sich meine Schwester, meine bessere Hälfte, Dan und ich, um ein paar Angelegenheiten zu regeln. Bei einem ganz besonders guten Essen — meine Schwester übernahm die Rechnung — konnten wir schon einmal die kommenden Schritte besprechen.

Auch fanden wir noch genügend Zeit, um uns wieder einmal über die Familie und den gemeinsamen Freundes- und Bekanntenkreis auszutauschen. Wenn man bedenkt, wie mobil unsere Gesellschaft inzwischen geworden ist und wie selbstverständlich man über Kontinente hinweg miteinander Verbindung hält oder zumindest zu halten versucht, eine sehr spannende Sache!

Da ich aktuell etwas „schollengebunden“ bin, was ich aber nach all den Jahren Mobilität (noch) nicht bedauere, freue ich mich ganz besonders, wenn ich neue Informationen aus der weiten Welt bekomme. Und da ich die Quellen gut kenne, ist es fast schon so, als ob ich selbst mit dabei gewesen wäre.

Death-Cleaning

Wieder einmal ein Thema, welches mich eigentlich schon länger beschäftigt, aber dann doch nicht die Priorität erhält, die es verdient.

Erst letztes Jahr „durfte“ ich einen Haushalt übernehmen, ob ich es wollte oder nicht, da ein Mieter überraschend verstarb und dessen Verwandtschaft das Erbe aus deren Sicht verständlich ausschlug. Unser Staat sieht dann vor, dass der Vermieter die Torte im Gesicht hat — so einfach ist das bei uns. Ok, es kam noch ein Offizieller vorbei und guckte kurz, ob sich der Vermieter nicht doch noch am Nachlass bereichern könnte und übergab mir dann ganz offiziell die Wohnungsschlüssel.

Mit dem Ausmisten von Wohnungen hatte ich schon ein wenig Erfahrung und sah dabei doch so manche Existenz auf dem Müll enden, so auch dieses Mal; leider erneut auf meine Kosten! Weil selber zu beschäftigt, überließ ich das einem Profi, der dieses Leben fachgerecht nach den Regeln der Mülltrennung entsorgte.

Und bevor wir bereits auch wieder vor zehn Jahren in unser aktuelles Zuhause einziehen konnten, mussten auch erst gut 80 Jahre Leben wieder einmal entsorgt werden. Wenn man das so miterlebt, kann man den vielen eigenen Wohnungswechseln auch etwas Gutes abgewinnen. Meine bessere Hälfte und ich trennten uns dabei schon mehrmals von Kisten, die nach gut zwei Umzügen immer noch ungeöffnet geblieben waren.

Vor ein paar Jahren trennte ich mich bereits vom größten Teil meiner Bücher, nur um aktuell festzustellen, dass ich inzwischen erneut viel zu viele habe. Viel zu spät erkannte ich, dass man Bücher nicht selber sammelt, sondern diese verzettelt und dafür den Zettelkasten aufbewahrt — nun ein Vorsatz für mein nächstes Leben.

Unsere Wachstumsgesellschaft ist einfach auch ein sehr unglückliches Setting für Menschen, die gerne etwas nachhaltiger leben würden. Ob man es möchte oder nicht, man bekommt viel zu viele Dinge einfach nur so, andere nimmt man, weil es einfach geht und vielleicht sogar, weil es echte Schnäppchen sind, manche Dinge glaubt man unbedingt haben zu müssen und andere werden einem weil gesellschaftlich notwendig ganz unverhohlen „aufgezwungen“.

Und so ist das eigene Death-Cleaning gar nicht so einfach, wie man es sich anfangs vorstellt. Bei mir kommen dann noch das eine oder andere Gadget mit dazu, seit COVID-19 auch wieder Schallplatten oder Rechner und entsprechende Peripherie, wobei ich sicherlich auch hierbei mit weniger viel besser dran wäre.

Und wenn ich nur daran zurückdenke, dass ich nie Zimmerpflanzen haben wollte, noch mein Studium mit einem einzigen Kaktus überstand, der irgendwann einfach so da war, heute nun aber vor dem Problem stehe, was ich mit all den vielen Zimmerpflanzen nur machen soll, für die ich inzwischen verantwortlich bin. Lebewesen einfach so zu entsorgen? Wer eine Zimmerpflanze retten möchte, der kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen, die Auswahl dürfte groß genug sein.

Aktuell bin ich zudem dabei, den elterlichen Haushalt langsam, aber sicher zurückzufahren, was auch mein eigenes Projekt wieder etwas beschleunigt. Und so freut es mich, dass ich jüngst für ein Geschenk, welches ich Mitte der 1990er-Jahre wieder einmal einfach nur so erhalten, nun jemanden gefunden habe, der nicht nur weiß, um was es sich dabei handelt, sondern damit auch selber noch etwas anfangen kann — ein Glücksfall! eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Bismillahi rahmanir rahim - Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen.

Wenn ich an all die Dinge denke, die alleine in meinem Leben nur so auf den Müll landen werden, schlimmer noch bereits gelandet sind, halte ich es für mehr als angebracht, dass wir Menschen dringend allesamt unsere Einstellung zu Besitz und Gebrauch ändern — als einzelne Menschen, auch wenn diese dies dann vorbildlich hinbekämen, springen wir hierbei viel zu kurz!

Man braucht dabei auch nicht gleich die gesamte Wachstumsideologie abzuschaffen, aber man müsste diese ganz dringend nachhaltiger und verantwortlicher gestalten.

Auf alle Fälle aber ist es wenig erfreulich, dass wir Deutschen nur noch Weltmeister im Wegwerfen sind, das mit dem Recyceln dürfen wir dabei getrost als modernes Märchen verbuchen!

„Kaufe nicht, was bloß brauchbar, sondern was unbedingt erforderlich ist; was man nicht braucht, ist selbst um den Preis eines Pfennigs zu teuer.“

Seneca, 15. Buch, 94. Brief (2023: 895)

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