6.8.02025

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Beitragsfoto: Leeres Klassenzimmer | © Shutterstock

Vermischtes

Das digitale Zeitalter scheint bei uns tatsächlich angebrochen zu sein. Plötzlich möchten wildfremde Menschen, dass ich meine Geburtsurkunde auf eine Behördenseite hochlade. Vielleicht handelt es sich hierbei auch nur um eine neue deutsche Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Vielleicht aber fängt man auch wieder einmal damit an, einen „Ariernachweis“ aufzubauen. Oder unsere Verwaltungsmitarbeiter haben nun die Vorteile von Datenbanken erkannt — und wir alle wissen doch, Datenbanken wollen gefüttert werden; egal mit was.

Dafür bastelt Detlef Stern bestimmt an seinem Blog, denn ich erhalte nun 429-Hinweise. Ich habe auch gebastelt und meine Trustpilot-Bewertung an die Startseite gehängt. Ich gucke mir das nun ein paar Tage lang an und sollte sich keine Änderung in meiner Bewertung ergeben, folgere ich, dass ich dieses Gadget auch wieder abschalten kann — Trial and Error.

Die äußerst unglückliche Handhabung des viel zu lange schwelenden Nahost-Konflikts lässt nun auch in Europa den Antisemitismus wieder voll und ganz zur Geltung kommen. Judenhass, dieses Mal als vermeintliche Solidarität mit einem sich selbst gerne unterdrückenden Völkchen, dessen Angehörige keiner haben möchte, nicht einmal die eigenen Religionsbrüder.

Das Wintersemester fängt für mich gleich nach den Hertensteiner Gesprächen an. Wie die letzten Jahre auch immer dienstags. Was mir das eine oder andere Käffchen mit Detlef Stern garantiert. Und wer weiß, vielleicht gibt es dieses Mal auch ein paar Studenten, die sich für die Vorlesung interessieren.

Ich habe gerade einmal ChatGPT gefragt, was Studenten für Fragen in meinem Fach haben könnten? Bis auf das Zertifizierungsgedöns, Gehaltsvorstellungen oder welche Software in den Unternehmen Verwendung findet, decken bereits meine alten Folien alle Fragen ab.

Was mich immer mehr darin bestärkt, dass die Inhalte meines Fachgebiets den Studenten vor Studienbeginn bekannt sein müssten. Und wir uns dann eher darüber unterhalten, was ChatGPT so nicht weiß, ergo auch nicht fragt und schon gar nicht erfolgreich beantworten kann.

Als Dozent bin ich eigentlich dazu da, um Goldkörnchen zu verteilen und nicht, um den Studenten beim Totschlagen der Zeit behilflich zu sein. Bis zum Semester sind es noch ein paar Tage und somit haben wir alle Zeit genug, um über den Sinn und Zweck eines Studiums nachzudenken.

Wenn dies die Professoren und Dozenten tun, wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn auch einmal Studenten dieses „Nachdenken“ versuchen würden.

Aber vielleicht streben sie auch nur eine Karriere im Jobcenter an?

Jobcenter

Ich arbeite seit meinem vierzehnten Lebensjahr. Angefangen habe ich mit völlig unterbezahlten Handlangertätigkeiten, die allerdings den Vorteil hatten, dass ich selber darüber bestimmen konnte, wann, wo und wie ich arbeite. Meine jeweiligen Arbeitgeber konnten sich derweil als Ausbeuter ein wenig wohler fühlen — Win-Win für beide Seiten.

Nach einem völlig erfüllten Arbeitsleben mit Arbeitszeiten, die locker über 50 Wochenstunden lagen, könnte ich eigentlich heute meinen wohlverdienten Ruhestand genießen. Leider aber gibt es Zwänge, die mich heute noch arbeiten lassen und so arbeite ich zusätzlich auch noch freiwillig, um mir weiterhin ein klein wenig Selbstbestimmtheit erhalten zu können. Wie viele andere vor mir werde wohl auch ich dereinst direkt von der Arbeit ins Grab steigen.

Der große Vorteil dabei, die „Monsterbehörde“ Jobcenter ging bis heute völlig spurlos an mir vorbei; eine Institution, um privilegierten Arbeitsunwilligen, darunter vielleicht auch ein paar Arbeitsunfähige, eine Scheinbeschäftigung zu bieten. Wer wie ich arbeiten „möchte“ und kann, der wird sicherlich von den dort Beschäftigten ungeschoren bleiben — welch ein Irrtum!

Heute bekam ich einen Brief vom Jobcenter Heilbronn, der mich wie folgt ansprach: Friedrich Kümmerlen. Mein erstes Fazit, die Sachbearbeiterin ist zu faul oder zu dumm, um ein Formular richtig auszufüllen.

Dann wurde ich an eine unschöne Sache erinnert, die Mitte letzten Jahres stattfand und in meinem eigenen Verantwortungsbereich einen Schaden im gut vierstelligen Bereich verursachte. Einen Schaden, den ich versuche, wenigstens halbwegs absetzen zu können, denn unser Sozialstaat kümmert sich meist nicht um die Opfer von arbeitsunwilligen Bevölkerungsteilen.

Und weil ich wohl zu nett war, versucht nun das Jobcenter gleich die eigenen Kosten auch noch auf mich abzuwälzen und stellt mir erst einmal eine Rechnung — zeitgleich mit dem Hinweis, dass die Forderungen gerichtlich gegen mich geltend gemacht werden.

Mein Telefonat konnte die Sachbearbeiterin nicht überzeugen und so wollte ich die Dokumente und Beweise meiner Unschuld per E-Mail übersenden. Geht nicht! Ich soll Papier schwarz machen, dieses dann in einen Umschlag stecken, mit einer Briefmarke versehen und zur Post bringen. Mein Hinweis, dass dies nicht gerade 21. Jahrhundert sei, wurde mit dem Hinweis gekontert, ich könnte gerne auf der Website des Jobcenters ein entsprechendes Formular suchen und ausfüllen.

Mein zweites Fazit, dumme und faule Menschen drangsalieren sehr gerne ihre Mitbürger.

Nun habe ich wieder etwas mehr Arbeit, Unterlagen sichten, Jobcenter-taugliche Beweise finden, mit einem Nachlassverwalter sprechen und danach gucken, wie ich das Jobcenter für diese auch verständlich informiert bekomme, bevor noch ein weiterer netter Mensch mir einfach einen Kuckuck ans Auto klebt.

Europastammtisch

Gestern gab es einen sehr erfreulichen Europastammtisch, bei dem die Anwesenden nur so vor Ideen sprudelten. Manche davon werden sich in unserer Terminplanung in Bälde wiederfinden.

Erfreulich auch, dass gleich zwei Mitglieder unserer Jugendorganisation mit dabei waren. Noch erfreulicher, dass beide auch zu den 9. Hertensteiner Gesprächen kommen werden.

Zudem bot sich Ursula Hecht an, noch diesen Monat ein Europa-Grillen zu organisieren. Jetzt bin ich einmal sehr gespannt darauf, wie viele Europäische Föderalisten dieses spontane Angebot nutzen werden.

Semin Bristina gab den Teilnehmern erste Details zu unserer Informationsfahrt im Oktober 2026 nach Sarajewo bekannt. Und so war dieser Europastammtisch einer der informativsten dieses Jahres und erneut ein Beweis dafür, dass es sich durchaus lohnt, an solchen Vereinstreffen teilzunehmen.

Aus gegebenem Anlass

Für die meisten von uns Älteren der erste Blues. Die Gruppe Wishful Thinking, gegründet 1965, veröffentlichte dieses Lied 1971. Es war ihr einziger Hit.

Die USA warfen am 6. August 1945 die erste Atombombe über Hiroshima ab und legten am 9. August 1945 nochmals mit Nagasaki nach. Kurz darauf kapitulierte auch Japan und wir Deutschen durften froh darüber sein, dass wir kein weiteres Jahr durchgehalten hatten.


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