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Deutschlandticket
Wir Europäer haben der Welt gleich zwei großartige Wirtschaftsmodelle geschenkt. Zum einen die Marktwirtschaft und zum anderen den Kommunismus. Inzwischen wissen wir, dass keines von beiden so richtig funktioniert.
Aber in Deutschland haben wir es geschafft ein ganz neues Modell zu etablieren, von dem manche meinen, dass es eine Symbiose aus den oben erwähnten Modellen sei.
Am besten lässt sich dieses Modell anhand des Deutschlandtickets beschreiben. So richtig funktionieren wird es, sobald alle in Deutschland lebenden Personen ein Deutschlandticket haben. Denn dann stellt die Deutsche Bahn ihren Betrieb gänzlich ein und konzentriert sich von da an zu 100 % auf ihr Kerngeschäft, der Verwaltung des Deutschlandtickets. Da dies bekanntlich eine Mammutaufgabe ist, wird die DB nicht nur mit der GEMA kooperieren, sondern nun regelmäßig ihren Mitarbeiterstab vergrößern.
Die Politik setzt Kontrollgremien ein und ergänzt das Ganze mit bekannten wie erfolgreichen Beratungsfirmen, die die Effizienz der Deutschen Bahn beim Verwalten des Deutschlandtickets weiter permanent steigern.
Da das Ganze alles seinen Preis hat, steigt auch der Preis für das Deutschlandticket kontinuierlich weiter an.
Mülltonnen
Bei uns in Heilbronn gibt es schwarze, gelbe, blaue und braune Mülltonnen. Gemäß der Stadtverwaltung werden insgesamt rund 70 000 neue Restmüllbehälter (schwarz) und Biotonnen (braun) etappenweise bis Mitte Dezember 2025 ausgeliefert.
Die alten Abfallbehälter müssen noch bis Ende 2025 für die Abfallabfuhr genutzt werden. Die Abholung dieser Behälter erfolgt deshalb erst ab Januar 2026, was sicherlich bei doch so einigen Haushalten zu Verwahrungsproblemen führen wird. Eine Herausforderung, der wir mit etwas Kreativität sicherlich begegnen werden können.
Wie das Ganze vor sich gehen soll, findet man auf der Website der Stadt Heilbronn. Nun bin ich einmal sehr gespannt darauf, was so alles auf mich zukommen wird.
Die schwarzen und braunen Tonnen sollen mit einem Chip versehen den jeweiligen Haushalten zugeordnet werden können. Damit erhoffen sich die zuständigen Entsorgungsbetriebe eine bequemere Abrechnung. Für die Haushalte soll es auch einfacher werden.
Was damit allerdings nicht gelöst werden kann, das sind die Probleme mit den vielen Müllkuckucken in der Innenstadt. Auf alle Fälle aber gilt ab Januar 2026 für uns alle: Der große Bruder weiß, was Du weggeworfen hast! — oder Dir einfach so in die Mülltonne gestopft wurde.
Nun hoffen wir einmal darauf, dass es für alle Beteiligten besser wird und sich die Umwälzung von gut 150 000 Müllbehältern wirtschaftlich lohnen und nicht nur die Umwelt weiter schädigen wird.
Vermischtes
Die Fahrt mit dem meseno-Bus verlief ohne besondere Vorkommnisse, das dabei Eingebrachte hätte allerdings etwas mehr sein können.
Wenn ich den Analysen meines Rundschreibens folge, dann schreibe ich dieses gerade für ein paar wenige Leser, was aber zu erwarten war.
Zum Wochenabschluss hatte ich noch ein Tänzchen gewagt, ging ganz gut vonstatten. Zu bewundern die jungen Tänzer, denen die Schritte und Bewegungen einfach so zuzufallen scheinen. Kann aber auch nur sein, dass es sich dabei um etwas begnadetere Exemplare handelt. Im Gegensatz dazu die altergrauten Exemplare, die selbst nach Jahrzehnten der Übung zwar die Schrittfolgen halbwegs beherrschen, aber das zu Tanzen nie mehr erreichen werden.
Aber egal wie, Hauptsache die Menschen haben Spaß daran. Selbst hier gibt es Ausnahmen, jene, die einzig nur deshalb das Tanzbein schwingen, um ggf. ihr eigenes Leben etwas verlängern zu können. Für mich ist es das Spannendste am Tanzen, dass ich dabei all diese unterschiedlichen Charaktere beobachten kann.
Spät Abends dann habe ich mir noch überlegt, ob ich die zweite Trilogie von Philip Pullman beginnen soll. Um die Jahrtausendwende herum — ganz passend — habe ich seine erste Trilogie „His Dark Materials“ regelrecht verschlungen. Nun soll er mit der zweiten Trilogie den Schlussstein gesetzt haben, so zumindest kann man Sarah Lyall in der New York Times (26.10.2025) verstehen. Meine Leser können den entsprechenden Artikel kostenfrei lesen.
Überraschend dabei für mich zu erfahren, dass Philip Pullman an der Kurzgeschichte Heinrich von Kleists „Über das Marionettentheater“ (1810) Gefallen gefunden hat. Als Heilbronner wurde mir Kleist regelrecht ausgetrieben; bin wohl auch einer der wenigen, die sich einmal die Mühe machten, das örtliche Archiv selbst anzugucken — für das Archiv, eine Resterampe mit Kitsch garniert, kann Heinrich von Kleist sicherlich nichts!
„Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren. Es ist die Zeit der Monster.“
Antonio Gramsci, Freie Übersetzung in Daniel Marwecki (2025: 22)






