Blindflug

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Beitragsfoto: Blindflug | © Anemone123 from Pixabay

Wenn man sich die Heilbronner Stadtentwicklung etwas genauer anschaut, dann kommt man nicht umhin, um an einen Blindflug zu denken. Einzig und alleine Dieter Schwarz sticht dabei mit seinem Engagement positiv heraus, wobei man aber auch feststellen muss, dass dieses Engagement ohne bürgerschaftliche Begleitung (Gemeinderat und Rathaus dürfen diesbezüglich getrost als Nullnummern betrachtet werden) sehr unrund für die Stadtentwicklung werden wird, denn Dieter Schwarz und Heilbronn spielen in zwei ganz anderen Ligen! Und so müsste man das Engagement von Dieter Schwarz, die permanent gefühlte Arbeitsverweigerung der Stadtverwaltung, die bürgerlichen Bedarfe und eine großstädtische Entwicklung miteinander harmonisieren. Es hälfe dabei sicherlich, wenn wir zumindest einen OB hätten, der halbwegs kompetent und willig ist, dies auch zu leisten.

In den letzten Jahren habe ich hier im Blog von wunderbaren städtischen Projekten geträumt, u. a. von einer echten Universität, einem Hauptbahnhof, der dies nicht nur noch auf dem Papier ist, einem richtigen Busbahnhof, einem Ausbau der Stadtbahn, einer Großveranstaltungshalle, einem echten Sportplatz, einem Ausbau der Neckarhalde, einer Müllverbrennungsanlage (zum Schutze der Umwelt), einer Sanierung des Hafens und der Hafenbahn, einem Entwicklungskonzept für das Industriegebiet und eines für die Kernstadt und nicht zuletzt von einer echten Schwimmsporthalle.

Dann musste ich aber bei näherer Betrachtung ernüchtert feststellen, dass die städtische Infrastruktur von unseren Bürgermeistern und dem Gemeinderat insgesamt so heruntergewirtschaftet wurde, dass inzwischen und dies sehr vorsichtig geschätzt zumindest ein Investitionsloch von über 500 Millionen Euro besteht!

So müssen dringend alle Schulen auf den Stand der heutigen Zeit gebracht, erweitert oder gar um weitere Schulen ergänzt werden. So müssen das Busdepot und die Feuerwachen neu gebaut sowie auch der städtische Bauhof auf den Stand der Technik gebracht werden. Die Schwimmbäder und -hallen wie auch die Sporthallen und -plätze müssen kernsaniert oder neu gebaut werden. Abwasserrohre und Versorgungs- und Kommunikationsleitungen müssen kernsaniert, ersetzt oder neugebaut werden. Brücken, die Energie- und Wasserversorgung muss zumindest saniert und wohl auch auf ganz neue Füße gestellt werden. Das Heilbronner Straßennetz muss nicht nur saniert, sondern vor allem auch der heutigen Zeit entsprechend angepasst werden; was auch für die Versorgung der Haushalte, Firmen und Betriebe mit Waren und letztendlich auch für die Müllentsorgung gilt.

Aber die Gemeinderäte und ganz besonders die Bürgermeister scheinen sich weiterhin auf Projekte sehr gerne in ihren eigenen Stadtteilen und auf ihre eigenen Vereine zu konzentrieren — alles andere ist ihnen eher egal. Was u. a. zu einem Radhaus führte, einer Friedhofstreppe, die kein Besucher nutzen kann und einer kaputten Brücke, die zwar nett aussieht, aber für ihren Zweck am Bahnhof unnütz ist. Demnächst erhalten wir auch noch eine bombastische Neckartreppe, einen Fahrradtunnel und weiteres Klimbim, mit dem sich unsere Stadtverantwortlichen schmücken können — nichts gegen das Klimbim, aber wir sollten allesamt so langsam, aber sicher nachhaltiger werden und auch verantwortbare Schwerpunkte setzen!

Ein gutes Zeichen ist es schon einmal, dass man sich um die Stadtbibliothek im Zentrum kümmert und auch am Stadttheater festhalten möchte. Die erfolgte Erweiterung der Harmonie ist ebenfalls erfreulich.

Jetzt aber müssen endlich die echten Schwerpunkte angepackt werden und das sind funktionierende Schulen für alle Heilbronner, auch für die in der Kernstadt. Dazu gehören auch Sporthallen und -plätze, gerne auch eine Schwimmhalle im Zentrum der Stadt, wie übrigens jede wichtige Infrastruktur ins Zentrum der Stadt gehört und nicht in die Stadtteile!

Danach Busdepot und die Feuerwehren. Bauhof, Busbahnhof und Hauptbahnhof müssen folgen. Und das Ganze so koordiniert und geplant, dass unsere nachfolgende Generation in spätestens 30 Jahren nicht schon wieder vor demselben Schlamassel steht.

Dabei ist es zwingend notwendig, dass jede städtische Infrastruktur ein Preisschild gleich am Eingang erhält, das die Bau- und Unterhaltskosten sowie das Datum, wann sie wieder ersetzt werden muss, aufführt.

Wenn man dann dabei wenigstens etwas großstädtisch denkt, könnte man sogar Wollhaus, Kaufhof, Reim- und weitere Areale für die Stadtentwicklung nutzen. Manche Städte bauen sogar Schulen in alte Kaufhäuser!

Und sollte unser Dezernat IV im Rathaus weiterhin mit allem völlig überfordert sein, könnte man ohne Weiteres das gesamte Dezernat ersatzlos streichen und dafür alle fünf Jahre einer Fachfirma die entsprechenden Aufgaben übertragen, die wären dann sogar für eventuelle Fehler haftbar. Ich vermute einmal, dass dies für uns Bürger die günstigste und für Heilbronn die beste Lösung wäre.

Ok, schon heute werden wohl vom Dezernat IV viele Aufgaben und Tätigkeiten extern vergeben, was nur noch mehr bestätigt, dass man das Dezernat nicht mehr benötigt, denn überflüssige Mittelsmänner verteuern und verkomplizieren das Ganze nur noch.

Nachtrag

Und dann habe ich sogar noch das passende Musikvideo gefunden. Dieses stammt von Yello, eine Band um die Musiker Dieter Meier und Boris Blank, welche sich nach einem yelled Hello benannt hat.

Yello gibt es bereits seit 1978 und ihre größten Hits dürften wohl „Desire“ und „Oh Yeah“ jeweils aus (Stella) 1985 sowie „Rubberbandman“ aus (Baby) 1991 sein.


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