Doppel-Wumms

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Beitragsfoto: Gedichte

Wohl doch so einige Zeitgenossen erleben mindestens einmal in ihrem Leben einen Doppel-Wumms. Bereits 2022 bezeichnete Olaf Scholz die geplante staatliche Stützung der Energieversorgung und die vorgesehenen Preisbremsen als „Doppel-Wumms“; was vielleicht auch den einen oder anderen Künstler zu eigenen Doppel-Wümmsen anregte.

Heute durfte ich meinen ganz eigenen Doppel-Wumms erleben, nämlich, als mich eine Leserin meines Blogs auf einen Fauxpas meinerseits aufmerksam machte, den es eigentlich nicht hätte geben dürfen.

Meinen ersten solchen Wumms hatte ich als ich feststellen musste, dass ein vermeintliches Gedicht von Rainer Maria Rilke tatsächlich von Lars van Rome stammt. Das war mir schon damals sehr peinlich, weil ich Rilkes gesammelte Gedichte schon ein paar Jahrzehnte lang immer wieder von einem Bücherregal heraus in ein anderes stellte; dies alleine nur den Umzügen geschuldet.

Schon Karl der Große wusste, dass nicht alles, was im Internet steht, auch richtig sein muss. Über die Jahre hinweg musste ich zudem feststellen, dass diese Erkenntnis nicht nur auf das Internet zutrifft, sondern man u. a. auch bei Büchern sehr sorgsam sein muss und dies nicht nur die Gedichte betreffend!

Zum Schluss verleitete mir diese Gewissheit sogar die Social Media, weil ich immer mehr davon ausgehen musste, dass viel zu viel des dort Veröffentlichten, kaum noch etwas mit der Wirklichkeit oder gar den Realitäten gemein hatte.

Und so habe ich es mir angewöhnt, auch in meinem Blog sehr auf gute Quellenangaben zu achten … und schon bekam ich vor ein paar Tagen ein sehr nettes und aktuell ganz passendes Gedicht per Post zugeschickt. Als Autor wurde dabei Rainer Maria Rilke genannt. Beim zweiten Lesen wurde ich aber doch etwas stutzig, es passte nicht so recht zu Rilke. Ich wusste ganz genau, wo aktuell die gesammelten Werke von Rilke liegen, zwischen diesen und mir lagen aber doch zu viele Treppenstufen und so verdrängte ich meine Zweifel.

Kurz darauf suchte ich für mein Blog ein passendes Gedicht und gleich auf dem Tisch neben mir lag das besagte schwarz auf weiß zusammen mit den besten Wünschen für die anstehenden Feiertage. Und wie es der Zufall will, bekam ich eine E-Mail und ein weiterer Bekannter sandte mir Weihnachtsgrüße zusammen mit einem Gedicht — genau dieses Gedicht, nun aber nicht gedruckt, sondern digital.

Wumms hin oder Wumms her, ich kopierte das Gedicht „Vier Kerzen“ und fügte es meinem Blog-Beitrag mit hinzu. Aber eine Unwahrheit wird nicht dadurch wahr, dass man sie einfach nur immer wiederholt! Und so war mein ganz eigener Doppel-Wumms geboren.

Keine zwei Tage später wurde ich von Barbara Michler auf meinen Fehler aufmerksam gemacht, und ich habe diesen sogleich korrigiert. Das Gute daran ist, es gab einen sehr netten Schriftwechsel, der mir eine für mich neue Autorin, nämlich Elli Michler aus Würzburg, näher brachte. Zudem bekam ich, wohl weil wir uns kurz vor Weihnachten befinden, noch ein paar weitere Elli Michler-Gedichte und eine ihrer Fabeln mit hinzu.

Ganze ohne Zweifel, für heute habe ich meine Lieblingsleserin gefunden!

Und so kann ein Fehler, zumindest wenn man ihn erkennt, doch noch zu etwas Gutem führen. Und so erklomm ich auch noch die Stufen, um ein Foto für diesen Blog-Beitrag zu machen.

Der obige Doppel-Wumms stammt von The Wellermän; dessen Name passt übrigens ganz gut zur Imagekampagne unserer Landesregierung.

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