Endspurt

4.3
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Beitragsfoto: Grillen in Frankenbach

In 14 Tagen werden die Heilbronner über ihren neuen Gemeinderat entscheiden. Auch wenn bereits sehr viele Mitbürger kundgetan haben, dass sie schon längst per Briefwahl gewählt haben, möchten wir Freien Wähler nichts unversucht lassen und kämpfen weiterhin um jede Stimme. Wenn wir in Heilbronn etwas zum Positiven verändern möchten, dann bedarf es einer möglichst großen Freie Wähler-Fraktion im Gemeinderat.

Als Vereinsvorsitzender habe ich Herbert Burkhardt gebeten, diese Fraktion erneut im Gemeinderat anzuführen. Auf seine Erfahrung möchten und können die Freien Wähler nicht verzichten. Schön wäre es, wenn ich mich auch mit Herbert Burkhardt im Gemeinderat inhaltlich auseinandersetzen könnte. Bekanntlich verteilt man aber das Fell des Bären erst wenn dieser auch erlegt wurde. Wie es Heiner Dörner gestern bei einer Veranstaltung so schön ausdrückte, wir Freien Wähler stehen als Verein so gut da wie noch nie in Heilbronn — am 9. Juni 2024 müssen dies aber auch die anderen Heilbronner so sehen und zudem mit ihren Stimmen untermauern. Spätestens am 12. Juni 2024 sind wir dann alle etwas schlauer.

Und wie schon öfters geschrieben, der Wahlkampf hat mir auch dieses Mal sehr gut gefallen, auch wenn ich es noch besser gefunden hätte, weiterhin einfach nur so als einfacher Wahlkämpfer mitzumachen — man kann aber nicht alles haben. Positiv wurde ich davon überrascht, dass die „alten Haudegen“ bis heute mitziehen und wir zudem ein paar jüngere Freie Wähler gewinnen konnten, die hoffentlich nach dieser Wahl ebenfalls ein positives Fazit für sich ziehen werden und in Folge davon den Freien Wählern erhalten bleiben.

Schön war es wieder, dass meine bessere Hälfte und dieses Mal sogar als eigene Kandidatin an meiner Seite steht. Schön auch, dass sich ein paar Freunde dazu durchringen konnten, mich bei meinem Wahlkampf aktiv zu unterstützen — auch wenn sie sich selber in einer Partei verorten.

Erfreulich, dass zumeist jüngere Konkurrenten die Bälle, die ich in deren Feld geworfen habe, gerne aufgenommen hätten — leider wurden sie dann von ihren eigenen Mitstreitern daran gehindert. Als Beispiel möchte ich eine kleine Heilbronner Eigenart ansprechen, die noch in meiner Jugend so schön gespielt wurde: „die Besten, die Allerbesten, die Allerallerbesten usw. und sofort“. So hatte ich mich schon darauf gefreut, als eine Partei, der ich selbst einmal vor Jahrzehnten angehörte und für die ich doch so einige Wahlkämpfe gefochten hatte, mit „die Besten“ plakatierte. Ich konnte meine eigenen Mitstreiter dafür gewinnen, dass wir nun selbst mit „die Allerbesten“ antworteten.

Weniger erfreulich, wie gestern ein Fraktionsvorsitzender reagierte, den ich selbst noch aus dem Konfirmationsunterricht kenne, als er den folgenden Zeitungsartikel in der Heilbronner Stimme zur Kenntnis genommen hatte — absolut unprofessionell.

Dieser Zeitungsartikel ist nicht einfach so aus den Wolken gefallen. Über Wochen hinweg habe ich versucht, diesbezüglich mit den Fraktionsvorsitzenden und dem zuständigen Bürgermeister zu sprechen — die haben sich, wie üblich bei unangenehmen Bürgeranfragen, nur tot gestellt. Und so haben wir Joachim Friedl gebeten, sich unsere Sorgen einmal anzuhören. Zugegeben, ich hätte nie daran gedacht, dass er so einen gelungenen Artikel daraus macht.

Weniger tot stellten sich die Fraktionsvorsitzenden als es um die gestrige Veranstaltung der Freien Wähler mit einem anderen Verein ging. Sobald sie davon Wind bekommen hatten, scheuten manche nicht einmal davor zurück, dem Vereinsvorsitzenden auch noch schriftlich zu drohen. Ich kann es verstehen, dass bei manchen im Wahlkampf die Nerven etwas blank liegen, aber wie wenig seriös sie sich dann dabei benehmen können, lässt nichts Gutes für unsere Zukunft erahnen. Der Vereinsvorsitzende wollte selbst keine Anzeige riskieren und auch nicht, dass die Parteien den von ihm vertretenen Verein nicht weiter unterstützen, und knickte ein. Ich gehe einmal davon aus, dass dieser Verein auch künftig keine ausreichende Unterstützung erhalten wird, denn dazu müsste der Verein schon einen Gemeinderat mit Parteibuch in den Vorstand holen — das funktioniert in Heilbronn ganz gut.

Dies alles bleibt sehr vielen Heilbronnern allerdings nicht verborgen und so war ich gestern überrascht, wie deutlich solches Verhalten von den Bürgern angesprochen und bewertet wurde. Besonders gefallen hat es mir, als ein langjähriges Mitglied einer Partei erklärte, dass man unsere Stadtverwaltung nicht nur sehr stark ausdünnen müsste, sondern dazu auch noch die Mitarbeiter viel besser für deren eigentliche Aufgaben und Tätigkeiten qualifizieren — einschließlich einer zeitgemäßen Digitalisierung.


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