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Meine aktuelle Stimmungslage ruft direkt nach einem Gedicht und zwar einem, welches von Andreas Gryphius aus dem Jahr 1637 stammt. Dieser verbrachte eigentlich fast sein gesamtes Leben in und im Umfeld des Dreißigjährigen Kriegs und konnte selbst zum Lebensende hin nur auf Trümmer und Trauer blicken.
Es ist alles eitel
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiesen sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden.
Was jetzt noch prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch’ und Bein,
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.
Der hohen Taten Ruhm muss wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
Ach! Was ist alles dies, was wir für köstlich achten,
Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum’, die man nicht wieder find’t.
Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!
Bevor ich aber jetzt noch auf sein Gedicht „Tränen des Vaterlandes“ aus dem Jahre 1636 zurückgreife, schließe ich diesen Beitrag einfach ab und lasse Sie mit diesem einen Gedicht zumindest für heute allein.