Gedankenspiel

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Beitragsfoto: Gedanken | © Stefan Keller auf Pixabay 

Seit heute Morgen gehen mir drei Begriffe nicht mehr aus dem Kopf, nämlich die Veränderung, der Tod und die Korruption. Letzterer, weil es Wilfred Kretschmann und Cem Özdemir nun geschafft haben, endgültig mit der CDU im Land gleichzuziehen. Und so wird es künftig in unserer Landesregierung nur noch sehr kleine Veränderungen geben. Nach Grün-Schwarz kommt Schwarz-Grün und wenn es die CDU wieder einmal zu doll treibt, dann halt erneut Grün-Schwarz.

SPD und FDP haben sich längst selbst ins Abseits geschossen, wobei die SPD nur noch dann eine Rolle spielen dürfte, wenn es gilt, die AfD am Regieren zu hindern. Vorausgesetzt allerdings, dass die CDU zum Schluss dann auch noch mitspielt — wir kennen die verlockenden Angebote an die Abgeordneten noch nicht.

Damit stehen wir allerdings weit besser da als die Sachsen, denn die gönnen sich schon etwas länger einen Ministerpräsidenten, der alleine die Interessen von externen Geldgebern vertritt. Aus Gründen auch immer, über die ich heute nicht spekulieren möchte, versucht Michael Kretschmer alles, um zumindest Sachsen den Russen wieder anzudienen.

Dafür sorgt Kretschmanns Staatskanzlei für einen Aufreger nach dem anderen und schmeißt unser Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Laut Wilfred Kretschmann sind dafür Europa und COVID-19 schuld. Ehrlicher wäre es zuzugeben, dass grüne Stimmen einfach teurer zu kaufen sind als konservative. Seit sich Caroline Bosbach anscheinend ihr Amt gekauft hat, wissen wir zumindest, was bei der CDU eine Stimme kostet, 100 Euro und ein Abendessen. Bei Bündnis 90/Die Grünen dürfte es dabei wohl erst ab maßgeschneiderten Anzügen beginnen; Cem Özdemir sollte darüber aber weit besser informiert sein.

Korruption gehört wohl einfach zum Leben mit dazu. Korrupte geben dabei sehr gerne zu Protokoll, dass doch alle Menschen korrupt seien und dies letztendlich nur am Preis läge. Und so könnte es durchaus auch sein, dass man manchen nicht korrupten Menschen nur noch überhaupt kein oder auch nur kein genügend attraktives Angebot unterbreitet hat.

Wie es auch sein mag, aus eigener Erfahrung heraus weiß ich, dass es nicht korrupte Menschen bei uns ziemlich schwer haben, denn viel zu viele Mitmenschen kennen gerne die Leichen im Keller des Gegenübers — das schafft gegenseitiges Vertrauen und hält zudem doch so manche Koalition am Leben. Und bei einem bekannt korrupten Menschen weiß man einfach, woran man ist.

Schon immer beschäftigte mich der Tod. Von Jugend an interessiere ich mich dafür. Später dann gehörte er zu meinem Beruf einfach mit dazu — der Umgang damit nicht nur eine Lebenseinstellung, sondern auch eine Déformation professionnelle.

Und je älter ich werde, umso besser glaube ich ihn zu verstehen. Und lerne ihn immer besser als wahren Demokraten zu schätzen. Egal was unsere systemrelevanten Mitmenschen auch unternehmen werden, bestenfalls können sie sich mit all ihrem Geld ein paar wenige Jahre dazu kaufen, das war es dann aber auch. Und es spielt dazu noch im Leben eines jeden Menschen überhaupt keine Rolle, zumindest, wenn man den Stoikern oder den Christen unter uns Glauben schenkt.

Besonders dann, wenn einem diese zusätzlichen Jahre dennoch sehr wichtig sind, sollte man einmal eine Rechnung aufmachen, nämlich all die Jahre dagegen zu rechnen, die man verschwendet, nur um vielleicht ein oder zwei weitere Jahre hinzugewinnen zu können.

Aber jeder so wie er möchte und zum Schluss sind wir rein mathematisch betrachtet alle gleich lang tot.

Leben heißt Veränderung, diese Binsenweisheit kennt wohl jeder! Und ‚nichts ist so beständig wie der Wandel‘ wusste bereits Heraklit. Das trifft nicht nur für alles Leben, sondern auch für unser gesamtes Universum und wahrscheinlich für alle Multiversen zu.

Und so müssen wir uns alle beständig verändern und auch unsere Meinungen und Überzeugungen ändern — zumindest ein ganz klein wenig. Wer dies nicht macht und sich vielleicht sogar gegen diesen Lauf der Welt stellt, der ist schon tot. Bleibt nur die Frage, wie viele andere er dabei noch mitreißt?

Und selbst den Konservativen unter uns versucht man beständig klar zu machen, dass konservativ weder Rückschritt noch Stillstand bedeutet. Beides zerstört, wie wir es gerade sehr gut mit erleben müssen, die Grundlagen unserer Gesellschaft und unserer Welt.

Jeder Versuch, die gute alte Zeit zu retten, beschleunigt deren Untergang umso schneller. Das Festhalten an aus der Zeit Gefallenem zerstört sämtliche Lebensgrundlagen! Wer die Zeit anhalten möchte, der spielt mit dem Tod — das sollten unsere Volksvertreter eigentlich wissen.

Warum nur versuchen sie dies dann immer wieder!

Verantwortliche Politik gestaltet die Veränderung und lässt dabei auch Liebgewordenes fallen. So schwer dies einem auch fallen mag.

Die guten Augenblicke kann man nur in seiner Erinnerung festhalten. Und so kann kein noch so erfolgreicher Mensch, keine noch so erfolgreiche Firme oder keine noch so erfolgreiche Gesellschaft diesen Augenblick festhalten und einfrieren! Auch jeder Erfolg muss täglich erneuert werden!

Wer nur die Renten sichert, die Braun- oder Schwarzkohle erhält, Zäune um die eigenen Konten zieht und damit versucht den aktuell vermeintlichen Wohlstand zu sichern, der zerstört sich und das eigene Land.

Wir müssen uns täglich und beständig immer wieder neu erfinden, wir müssen auf die täglichen Änderungen der Welt reagieren und wir müssen dafür auch immer wieder neue Lösungen finden — das nennt man Leben! Alles andere ist Lebensverweigerung und wählt letztendlich ganz folgerichtig die Ewiggestrigen.

Warum auch immer, ob bloß korrupt oder doch nur einem Todestrieb (Thanatos) verfallen, unsere Volksvertreter geben aktuell kein gutes Bild ab. Allesamt versuchen sie festzuhalten, was man nicht festhalten kann!

Aus mir nicht bekannten Gründen heraus verweigern sie sich, um unser aller Leben, unsere Gesellschaft und unsere Zukunft zu gestalten, sie verwalten, was man nicht verwalten kann und hoffen wohl dabei darauf, dass ihre eigenen Renten zum Schluss gesichert sind.

Ich kann durchaus verstehen, dass der, der momentan alles hat, versucht dies für sich zu manifestieren. Dies gelingt aber nicht dadurch, dass man Politiker schmiert, die dann versuchen, einen Status quo für ihre Geldgeber festzuzimmern.

Wer seinen Wohlstand behalten möchte, der muss wie alle anderen auch mit den Änderungen dieser Welt und ihren beständig neuen Herausforderungen und Problemen klarkommen. Und so wäre das Geld besser in Politiker investiert, die in der Lage sind, die heutigen und zukünftigen Herausforderungen und Probleme zu lösen.


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