Heuchelei

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Beitragsfoto: Trauerbeflaggung vor dem Landgericht Heilbronn

Was immer mehr Bürger immer weniger ertragen können, ist die Heuchelei, mit der viel zu viele unserer Politiker heutzutage unterwegs sind.

Jüngste Beispiele gab es wieder beim Volkstrauertag und beim öffentlichen Gelöbnis der Bundeswehr in Berlin.

Ersteres nannte ein mir nicht näher bekannter Kommentator nur noch „Kranzabwurfgelegenheit“, wobei sich der besagte ‚Abwerfer‘ nicht einmal mehr die Mühe machte, auf dem Kranz nachzulesen, warum er überhaupt vor Ort war.

Und als er dabei ertappt wurde, bekannte er nicht einfach nur:
a) weil es zu seinem Job gehört und b) weil er wieder gewählt werden möchte — offensichtlich traut er seinen Wählern so viel Ehrlichkeit schon gar nicht mehr zu —, sondern er hetzte einem Opfer verfehlter deutscher Bildungspolitik noch die Polizei und die Staatsanwaltschaft auf den Hals.

Ein solch erbärmliches Verhalten fügt dem Volkstrauertag einen ganz neues Aspekt hinzu.

Ist es aber schon traurig genug miterleben zu müssen, wie Krokodilstränen beim Volkstrauertag vergossen werden, so wird das Ganze inzwischen von einer weiteren Gelegenheit für „politisches Schaulaufen“ übertroffen, nämlich bei den öffentlichen Gelöbnissen und Vereidigungen deutscher Soldaten.

Oftmals findet man dort neuerdings gerade jene, die sich selbst nicht nur um Wehrpflicht oder Ersatzdienst gedrückt haben, sondern jahrzehntelang ganz offen kundtaten, dass das nur etwas für Deppen und „Zivilversager“ sei.

Und auch dieses Verhalten kann man noch um eine weitere Erbärmlichkeit steigern, nämlich indem sich anerkannte Kriegsdienstverweiger oder „professionelle“ Drückeberger, ihre politischen Verbindungen nutzend, im Nachhinein zu Offizieren der Bundeswehr ernennen lassen, mit ihrer neuen Uniform wie „Westentaschenbokassas“ durch die Medien stolzieren und den jungen ‚Kameraden‘ dann im kleinen Kreis mit großen Worten erklären, dass es an der Zeit sei, um wieder „das Sterben zu lernen.“

„I was fortunate that I could devote myself to my duty in my young and vigorous years.“

Hiroo Onoda, in der New York Times (17. Januar 2014)

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