Beitragsfoto: Profigerät
Inhaltsverzeichnis
Vermischtes
Ich lese weiterhin in anderen Blogs. Jüngst habe ich gar einem Blogger eine E-Mail geschrieben, welche er nicht beantworten wird; was auch nicht meine Absicht war — da ich mich selbst über Feedback freue, gebe ich gerne selber welches, muss dabei weiterhin aufpassen, dass es nicht in den falschen Hals gerät.
Stefan Rose hat mir heute meinen Tag versüßt, nicht deshalb, weil es ihm wohl egal ist, ob zu Silvester geballert wird oder auch nicht, sondern alleine dadurch, dass er das Silvestergeballere in wenigen Sätzen ad absurdum geführt hat (Fliegende Bretter, 4.1.2025).
„Ach so ja, Böllern. Das geht ja angeblich auf einen uralten Brauch zurück, böse Geister mit Lärm zu vertreiben. (Dass das zu Silvester passiert, passt zu der Mythologie um die Raunächte zwischen den Jahren.) Nur: Es wurde wieder einmal geknallt wie nicht gescheit und was ist? Donald Trump, Elon Musk und die AfD sind immer noch da. Komplett sinnlos also, das Ganze.“
In meiner Heimatstadt sieht es noch heute aus wie bei Hempels unterm Sofa, was ich inzwischen als gottgegeben hinnehme und nur noch ab und zu hier im Blog thematisieren möchte.
Ach ja, einmal mit Profis. Irgendwie kamen meine bessere Hälfte und ich auf Waffeln. Schnell waren zwei Waffeleisen ausgepackt und beide, das belgische wie auch das lokale, gaben sofort ihren Geist auf. Einst fast im Dauerbetrieb, lagen sie nun schon ein paar Jahre lang ungenutzt im Keller. Zwischen den Jahren wollte ich nicht so schnell klein beigeben und orderte ein Profigerät, welches auch schwuppdiwupp da war — Profis halt.
Sofort ausgepackt, in die Küche gestellt und mit Strom versorgt. Meine bessere Hälfte war mit dem Teig auch nicht viel langsamer. Und … nichts geschah! Während der Teig anderweitig verwendet wurde, guckte ich mir mal das Profigerät etwas genauer an. Ok, konzipiert war es auf alle Fälle selbst für die grobschlächtigsten Küchenhilfen. Zusammengelötet und geschraubt wohl von Aushilfen aus dem Zoo — ich tippe auf Schimpansen. Als ich die ersten Schrauben entfernte, musste ich sogleich feststellen, dass eine von dreien nur zur Zierde vorhanden war. Und auch die Kabel, weil wohl zu kurz für Schimpansenhände, hingen auch nur so in der Gegend herum. Mit ein klein wenig Gewaltanwendung konnte ich die Kabel verbinden, festschrauben und das Waffeleisen wieder halbwegs verschließen.
Aus dem Restteig fabrizierte ich Waffeln und aß diese mit Genuss.
Nun aber mein Fazit zum Profigerät: Bestellung, Lieferung und Verpackung: 1. Konzeption des Geräts: 3. Material: 2. Zusammenbau: 5. Qualitätssicherung der Firma: 6; übrigens, der verbaute Timer macht am Ende nicht „Kling(eling)“, sondern nur ein kaum hörbares „Murks“.
Warmlaufen
Jüngst konnte ich mit dem ersten Rundschreiben des Jahres die Veranstaltungen der EUROPA-UNION einläuten. Erfreulich dabei, dass gut 52 % der Adressaten das Rundschreiben zur Kenntnis genommen haben, noch erfreulicher, dass ich dazu drei Bemerkungen bekam. Einem Leser ist aufgefallen, dass der Ort für den kommenden Europastammtisch nicht erwähnt wurde, diesen findet man nun auf der Website.
Da auch dieses Jahr der EUROPA-UNION wieder ziemlich lang werden wird, fangen wir gleich kommende Woche ganz gemütlich mit den ersten Treffen an. Schon jetzt aber sind nicht nur die Europäischen Föderalisten aufgefordert, sich möglichst zügig zum Europa-Ball 2025 anzumelden, denn die besten Tische sind so langsam aber sicher bereits reserviert. Schön wäre es, wenn sich die eine oder andere Partei bzw. Verein, gerne auch Firma dazu durchringen könnte, um einen ganzen Tisch zu reservieren. Schöner kann man wohl kaum Eigenwerbung betreiben und auch im Foyer der Harmonie gibt es noch Standplätze, um mit den Ballgästen und -besuchern ins Gespräch zu kommen.
Auch versuchen meine bessere Hälfte und ich uns wieder warmzutanzen und so konnten wir diese Woche schon einmal das Tanzbein schwingen. Das mit dem Schwimmen wird noch eine Weile auf sich warten lassen müssen. Dafür darf ich bald wieder den meseno-Bus fahren.
Lange Woche
Selbst nach den Maßstäben von Detlef Stern war dies eine sehr lange Woche — was es nicht alles gibt. Schon alleine bei der Lektüre von Seminararbeiten komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das alles wird dann aber noch durch die eine oder andere Anfrage von meinen Mitmenschen übertroffen. Warum liegt die Wohnung in der Innenstadt? Warum hat die Wohnung im ersten Stock keinen Aufzug? Wer stellt die Mülltonnen bei Bedarf vor die Tür? Können Sie die Wohnung noch möblieren und ist das in der Miete mit inbegriffen? Wenn ich wieder ausziehe, übernehmen Sie dann meine Möbel? Ich darf doch die Wohnung weitervermieten?
Aber auch ich habe Fragen. Warum kann man die formalen Ansprüche an eine Arbeit einfach nicht berücksichtigen? Oder warum kann man nicht einfach zur Kenntnis nehmen, dass eine Zweiraumwohnung in der Innenstadt nicht am Stadtrand liegt und auch nicht über weitere Zimmer verfügt? Oder gar, dass ich eine Einzelperson als Mieter bevorzuge, welche zudem zur bestehenden Hausgemeinschaft passt. So lese ich nun abwechselnd Seminararbeiten, die alles das ignorieren, was zu den Grundlagen einer solchen Arbeit gehört, und Bewerbungsschreiben von Großfamilien oder Alleinerziehenden mit gleich mehreren Kindern.
Ab und an gibt es auch eine Arbeit, die mir gefällt, wie auch Bewerbungen, die zur angebotenen Wohnung passen. Und so wie es Studenten gibt, die ihre Arbeit im Nachhinein nicht geschrieben haben wollen, so gibt es auch Wohnungsbesichtigende, die eigentlich eine Wohnung am Stadtrand suchen oder doch lieber eine ganz andere Wohnung als angeboten hätten. Dass diese Mitmenschen mir damit nur meine kostbare Zeit stehlen, ist diesen völlig egal, Hauptsache sie hatten ihren Spaß.
Wenn ein Student seine Arbeit inhaltlich vergeigt, dann gehört das einfach zum Geschäft eines Dozenten, es kann nicht jeder einen IQ höher als ein Dosenbrot haben. Und wenn einem Bewerber die Wohnung dann doch nicht gefällt, dann ist dies ebenfalls völlig in Ordnung, denn Geschmäcker und Interessen sind immer unterschiedlich.
Aber einfach nur nicht das Großgedruckte zu lesen, vom Kleingedruckten ganz zu schweigen und nur so mit seinen Mitmenschen in Verbindung zu treten, ist im höchsten Maße kriminell — leider aber ist dies in unserem Land nicht strafbar!
Bei den Studenten habe ich da noch halbwegs Verständnis, denn diese zählen heutzutage wohl nicht mehr zu den Erwachsenen, manche sollen gar von ihren Eltern fast in den Hörsaal gebracht werden. Bei den Wohnungssuchenden hätte ich eine Idee zum Schutze der wohnungsvermietenden Bürger: je Anfrage 5 Euro und je Besichtigung 20 Euro, die einem dann wieder erlassen werden, wenn man die Wohnung nimmt oder wenigstens begründen kann, warum sie einem nicht gefällt.
Aktuell habe ich 178 Anfragen bearbeitet, davon 16 als für die Wohnung geeignet und 32 als ggf. passend identifiziert. Der ganze Rest hat offensichtlich weder die Anzeige noch die weiteren zur Verfügung stehenden Informationen gelesen. Einige davon sprachen mich dabei als Frau an, manche gar unter einem völlig anderen Namen. Zudem konnte ich die ersten von einem Chatbot geschriebenen Bewerbungen lesen, da passiert es dann schon einmal, dass der Wohnungssuchende mehrfach das Geschlecht wechselt und eine gar ein sehr freundlicher Schäferhund sein möchte. Selbstverständlich sind alle Nichtraucher, auch jene, die sich selbst als Raucher in ihrer Bewerbung outen.
Ich habe gleich zwei ganz persönliche Bewerbungshighlights. Erstens eine sehr verzweifelte Frau, die sich kurz vor Weihnachten von ihrem Partner trennte und sofort nach der Besichtigung wieder vertrug. Und zweitens ein Mann, der seit Weihnachten im Auto schläft und dringend nach einer Wohnung sucht — ob er inzwischen wieder zurückgenommen wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Auch hat sich die besagte Frau (noch) nicht wieder bei mir gemeldet; meine lange Woche ist auch noch nicht ganz zu Ende.
Apropos, die nächsten Besichtigungstermine stehen bereits wieder an und auf die eine oder andere Rückantwort warte ich noch. Es bleibt weiterhin spannend, und die Studenten müssen ab kommende Woche ihre Arbeiten präsentieren. Und nein, mit COVID-19 kann man nicht alles entschuldigen!