Kalenderwoche 14

4.9
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Wochenrückblick

Über meinen Wochenstart hatte ich hier schon berichtet, am Dienstag ging es an der Hochschule munter weiter. Wie man bereits auch bei Detlef Stern lesen kann, hat das mit dem Käffchen nicht so richtig funktioniert. Erstaunlich, wie schnell heutzutage Universitäten und Schulen aus den Fugen geraten können, dabei gehe ich dort doch so gerne hin, um mich in einem sehr beschaulichen Umfeld wohlzufühlen. Auf alle Fälle nutzte ich die dadurch frei gewordene Zeit, um zu schauen, wie die Studenten zu meiner Vorlesung kommen. Ich saß da und beobachtete. Sehr viele Studenten versuchen dabei auf den Punkt zu kommen, was ich verstehen könnte, wenn diese zuvor eine weitere Veranstaltung hätten. Im Falle, dass dem aber nicht so ist, gilt weiterhin der eherne Grundsatz „Fünf Minuten vor der Zeit ist des Studenten Pünktlichkeit!“

Meine Vorlesungsnachbereitung fand im Außenbecken des Soleo statt und entschädigte mich ein wenig für den fehlenden Kaffee und das mangelhafte Lesen, Hören und Verstehen der Studenten. Dann aber dachte ich etwas näher darüber nach. Woher sollen die Studenten dies überhaupt können? In den Familien oder gar an der Schule lernt man so etwas kaum noch. Und so hoffe ich nun, dass die Studenten diese Fähigkeiten bis zum Bachelor erwerben.

Über die Mitarbeit der Studenten mache ich mir keine Gedanken mehr, wer nicht will, der hat gehabt. Zwei Studenten haben mein Angebot, die Lösung der gestellten Aufgabe anzuschauen, angenommen. Beim ersten Studenten vermute ich, dass er nicht an meiner Vorlesung teilgenommen hat, was auch zum Thema „Lesen, Hören und Verstehen“ passen könnte, aber der zweite lieferte ein ganz passables Ergebnis.

Studieren ohne selbst zu partizipieren ist für die meisten Studenten eine zu große Herausforderung, ähnlich verhält es sich bei den Bürgern einer jeden Demokratie. Und so freute ich mich am Dienstagabend, dass doch mehr Stammtischler kamen als von Franz Schirm befürchtet.

Die Mitte der Woche war mit Routinen ausgelastet, wobei ich abends doch das eine oder andere Tänzchen wagen durfte. Zum Ende der Woche hin gab es eine sehr erfreuliche Besprechung mit dem Mitarbeiterteam der Heilbronn Marketing GmbH in der Harmonie — der Europa-Ball kann nun kommen!

Zum Ausgang der Woche gab es einen netten Abend mit Ursula, Dan und meiner besseren Hälfte in einem netten Restaurant mit ganz passablen Tapas. Am kommenden Morgen das Europäische Frühstück, dem sich eine Reparatur eines Rechners anschloss. Da ich selbst alle meine Microsoft-Rechner stillgelegt habe, war es schon ein paar Jahre her, dass ich mich in ein Bios vertiefen durfte. Zu meiner Freude hat sich dabei nicht sehr viel geändert und so konnte ich die mir gestellte Aufgabe erfolgreich lösen. Was zur Folge hatte, dass der Abend mit einem improvisierten Grillabend ausklang.

Und dann habe ich noch angeregt von Manuel Moreale wieder einmal ein Gästebuch hier auf dem Blog eingerichtet; bin mal gespannt, ob es dieses Mal von meinen Lesern genutzt wird.

Diese Woche klingt nun mit weiteren Routinen aus, wobei ich auch noch die kommende Vorlesung vorbereiten muss. Und mit ein bisschen Glück reicht es zu einer Tanzstunde am Abend.

Reichtum

Auch wenn uns CDU, CSU und SPD, nachdem sie gemeinsam die AfD-Geister gerufen haben und nun nicht mehr loswerden, weismachen wollen, dass arm sein der neue Reichtum sei, sollten wir trotzdem einmal selber etwas näher darüber nachdenken.

Geld, egal welches, ob nun Mark oder Euro, ist kein Indiz für Reichtum. Meine Urgroßeltern hatten noch Milliarden Mark in ihren Geldbeutel und waren dabei bettelarm. Ca. 100 Jahre später ist es bereits wieder so weit und sich selbst ein „Millionär“ nicht mehr zu den Reichen zählen darf. Dabei ist man auch noch heute nur ein solcher, wenn man im Jahr über mehr als eine Million Euro Nettoeinkommen verfügt. Und so sollten die Häuschenbesitzer, denen der Staat ihr Eigenheim übrigens nur deshalb hochrechnet, damit er sie so richtig ausnehmen kann, sich nicht schon als Millionäre wähnen — das geht voll und ganz nach hinten los!

Aber es gibt sie tatsächlich die Reichen nach jüngsten Statistiken mehr denn je, nur, dass diese keine Millionäre und auch keine Milliardäre mehr sind. Der monetäre Reichtum beginnt heute beim Multimilliardär. Diese erkennen Menschen erst als solche an, wenn diese selbst über Millionen verfügen und verteilen wie z. B. Elon Musk die Millionen wie Almosen. Der Witz dabei ist, dass ins richtige Verhältnis gesetzt, die verschenkte Million eines Reichen nicht einmal einen einzigen Cent wert ist, den andere einem Bettler vor die Füße würfen. Der wirkliche Witz dabei ist aber, dass Sie ihren Cent selber zahlen, hingegen der Reiche seine Million zum größten Teil vom Staat zurückbekommt — und wenn er so richtig schlau ist, sogar noch selber daran verdient! Und dies führt uns zum Ursprung allen Reichtums: reich wird man nicht, indem man gibt, sondern nur indem man nimmt.

Reich ist man, wie wir nun alle wissen sollten, nicht, weil man gar Billionen von Euro, Dollar oder Mark besitzt, auch Ihre Urgroßeltern könnten ein Lied davon singen! Lassen wir die Stoiker und andere „Gutmenschen“ mal ganz außen vor, reich ist man, weil man sehr große Mengen an Böden, Immobilien oder Produktionsmitteln besitzt. Hinzu kommt noch, dass man reich ist, wenn man selbst über sehr viele Mitarbeiter verfügt. Aber auf alle Fälle ist das alles noch nicht ganz ausreichend, wenn man nicht auch noch über das Wundermittel sämtlichen Reichtums verfügt, nämlich den Zugriff auf die Steuergelder und Transferzahlungen zumindest des eigenen Staates. Und das ist schon seit Ur-Zeiten so!

Nicht dass ich Reichen deren Reichtum abspenstig machen wollte oder erst gar nicht gönne. Ganz im Gegenteil, ich gehe davon aus, dass die Menschheit leider nur deshalb funktioniert, weil manche von uns reich werden können.

Jetzt das große Aber! Auch wenn wir jedem Reichen so lange diese ihr Geld nicht kriminell erworben haben (René Benko, Carsten Maschmeyer und Co.), deren Reichtum gönnen sollten, wäre es endlich an der Zeit, dass wir deren Zugriffe auf unsere Steuergelder und ganz besonders auf jegliche Transferzahlungen begrenzen.

Ich gehe davon aus, dass wenn wir wenigstens alle Demokratien dazu bekämen, keine Selbstbedienungsläden mehr zu sein, sich unsere Wirtschaften und Gesellschaften wieder ganz von alleine erholen.

Seilbahn

Die Zeitungen sind jüngst voll davon, Heilbronn plant eine Seilbahn im öffentlichen Nahverkehr. Genauer genommen, die Dieter Schwarz Stiftung muss das Problem für sich lösen, wie man einen Zukunftspark so an die Stadt angebunden bekommt, dass die dafür erwünschten Mitarbeiter vielleicht doch einmal den Weg nach Heilbronn finden werden. In Bad Wimpfen ging das mit der Verkehrsanbindung bereits voll und ganz in die Hosen und in Bad Friedrichshall müssen nun Bund, Land und Kommunen auch sehr kostenintensiv nachsteuern, damit die künftigen Arbeitnehmer des dortigen Lidl-Unternehmens ihren Weg zur Arbeit finden können.

Wir Bürger sollten uns zudem fragen, ob es tatsächlich eine gute Idee ist, unseren Gemeinderat und die Stadtverwaltung mit dieser Aufgabe zu beauftragen. Diese haben schon dafür gesorgt, dass die Blitzbrücke und das Radhaus zum Fiasko wurden und sich die ursprüngliche gute Idee des Neckarbogens ebenfalls für uns Bürger zu einem unendlichen Albtraum entwickeln wird.

Und nun die glorreiche Idee einer Seilbahn! Was Stuttgart und Mannheim bereits für sich als zu überdimensioniert verworfen haben sollte, wenn man dies in Heilbronn zu einem Erfolg führen möchte, zum einen in externe professionelle Hände gegeben und zum anderen vertraglich abgesichert vom Lidl-Imperium finanziert werden.

Nicht, dass ich etwas gegen die Seilbahn hätte! Auch ich wünsche mir, dass Heilbronn eine Weltmetropole wäre, zumindest sich aber endlich einmal halbwegs zu einer Großstadt entwickelt. Großstädte sind nun mal etwas komplizierter und komplexer als ein Aldi- oder Lidl-Markt und so muss man, wenn man dort etwas zum Positiven erreichen möchte, erst einmal für qualifiziertes Personal sorgen — wie wir es alle sehen können, war es ein großer Fehler dabei auf Eigengewächse zu setzen!

Wer eine Großstadt entwickeln möchte, der benötigt Großstädter und entsprechenden Mitarbeiter, die bereits Erfahrungen mit Großstädten gemacht haben und dazu auch diesbezügliche Erfolge vorweisen können.

Die „Mi Teleférico“ in in La Paz und El Alto transportiert täglich gut 300 000 Fahrgäste. Wir in Heilbronn bekommen kaum einen einzigen Roten Bus voll! Und so schön eine Seilbahn auch ist, muss man sich doch die Frage stellen, wie viele Bürger diese tag ein und tag aus nutzen, damit sich alleine der Betrieb halbwegs lohnt.

Und wenn wir eine solche Bahn immer noch haben möchten, dann muss zwingend vorab geklärt werden, wer für die Kosten die kommenden 30 Jahre aufkommen wird. So wie ich unsere Gemeinderäte kenne, werden demnächst dafür erneut die Steuern und Abgaben für uns Bürger erhöht.


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Seitenaufrufe: 99 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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One thought on “Kalenderwoche 14

  1. Seilbahn – offenbar Ergebnis einer technisch gut durchdachten Idee. Man schaue sich unvoreingenommen die Erfahrungen anderer Standorte oder die verkehrstechnischen Alternativen an. An wen man die Umsetzung delegiert, steht auf einem anderen Blatt. Siehe besagte Brücke, eGK oder Maut …
    Hoffen wir auf ein großartiges Erfolgsmodell, an denen es zu oft mangelt.

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