LNG | Freiheit | 1 Jahr Joe Biden | Fundamentals | Particle Data Group

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Beitragsfoto: Lesezeichen | © kertlis von Getty Images

Liquefied Natural Gas (LNG) — Flüssiggas

Vinzenz Neumaier und Omar Zeroual stellten sich am 21. Januar 2022 in der Wirtschaftswoche die Frage, warum Deutschland keine LNG-Terminals hat.

Zum Glück gibt es aber in anderen Teilen Europas doch so einige Flüssiggas-Terminals, und so können wir wohl froh darüber sein, dass die in der Ostsee geplanten Terminals nicht gebaut wurden. Man stelle sich nur vor, da müssten die US-Tanker an einigen EU-Terminals vorbeifahren, um Dänemark herum in die Ostsee einfahren, um dann dort ihr Gas zu entladen, damit es über unsere Pipelines wieder ins Ruhrgebiet transportiert werden kann.

Das beantwortet aber nicht die Frage, warum wir in Deutschland, z. B. an der Nordsee, keine solche Terminals haben.

Auf jeden Fall aber haben wir uns unnötiger Weise und entgegen aller Warnungen unserer Freunde vom russischen Gas abhängig gemacht, sämtliche Alternativen verworfen und so langsam werden unsere Speicher immer leerer. Wir werden wohl nicht erwarten können — doch tun wir bestimmt! –, dass sämtliche in Europa ankommenden Gaslieferungen erst uns Deutschen zur Verfügung gestellt werden.

Hier finden Sie den entsprechenden Artikel in der Wirtschaftswoche: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/fluessigerdgas-importe-warum-deutschland-fast-als-einziges-land-keine-lng-terminals-hat/27994348.html


Freiheit wird für die Parteien immer unwichtiger

Bereits am 20. September 2021 schrieben Simon Haas und Kaspar Manz in der Neue Zürcher Zeitung (NZZ) eine interessante Auswertung der Wahlprogramme zu den Bundestagswahlen unserer Parteien in Deutschland: „Der Begriff «Freiheit» verliert in den deutschen Wahlprogrammen zunehmend an Bedeutung. Bei zwei Parteien kam er zuletzt fast gar nicht mehr vor.“

Jetzt, wo die neue Regierung im Amt ist, lohnt es sich diesen Artikel, nochmals und nun ganz ohne Wahlkampf im Hinterkopf, zu lesen.

Dass es die Liberalen waren, die die Notwendigkeit des Umweltschutzes in Deutschland erstmals salonfähig machten, hatte ich an anderer Stelle bereits erwähnt. Leider konnte sich die FDP mit entsprechenden tatsächlichen und tragfähigen Konzepten und Lösungen nicht durchsetzen und musste das Feld den reinen Schaumschlägern überlassen, die jüngst sogar, wieder einmal an der Regierung, mit dafür sorgen werden, dass sich nun auch die von ihnen einst so verteufelte Atomkraft und die wahrscheinlich sogar noch schädlicheren Gaskraftwerke in ganz Europa als grüne Energien durchsetzen werden.

Dass „das Volk“ immer mehr aus der Mode kommt und „Kinder“ immer wichtiger werden, dürfte niemanden überraschen. Und je größer die Wahlprogramme werden, umso weniger werden sie wohl auch gelesen.

Hier finden Sie den entsprechenden Artikel in der NZZ:

https://www.nzz.ch/visuals/wahlprogramme-bundestagswahl-freiheit-ld.1644576


America Needs a Bolder Biden

Emma Ashford zieht am 20. Januar 2022 in ihrem Artikel in Foreign Affairs über die US-amerikanische Außenpolitik, im ersten Jahr von Joe Bidens Präsidentschaft, ein sehr nüchternes Fazit. Sie gesteht dem „erfahrensten US-Außenpolitiker“ Biden — nach George H. W. Bush — allerdings auch zu, dass es sehr schwierig sei, nach vier Jahren Donald Trump wieder das notwendige Vertrauen zu schaffen, um international handlungsfähig zu werden.

In ihrem Artikel führt sie allerdings dann doch so einige inzwischen erreichte Erfolge auf, ohne allerdings kein Fettnäpfchen auszulassen, in die die Biden-Administration bereits getreten ist.

Ihr Fazit ist, dass Joe Bidens Außenpolitik immer noch zu vorsichtig und zu altbacken — was man nach über 40 Jahren im politisches Establishment wohl kaum anders erwarten kann — ist. Deshalb fordert sie ihn auf, etwas mutiger in seinen außenpolitische Entscheidungen zu werden.

„The good news for administration officials is that these decisions are liable to be less politically costly than they might assume. There are many downsides to domestic polarization, but there is one upside, and that is relative freedom of action.“

Hier finden Sie den entsprechenden Artikel in Foreign Affairs:

https://www.foreignaffairs.com/articles/world/2022-01-20/america-needs-bolder-biden


Fundamentals

Damit meine ich nicht meinen Artikel über die European Fundamentals, den ich im letzten Jahr auch auf diesem Weblog veröffentlicht habe, sondern beziehe mich auf das 2021 erschienene Buch des Physik Nobelpreisträgers aus dem Jahr 2004, Frank Wilczek, welches er mit dem Untertitel „Ten Keys to Reality“ veröffentlicht hat.

Er geht dabei auf die Grundlagen unserer Welt ein und möchte diese dem Leser möglichst einfach und verständlich nahebringen. Beim Lesen musste ich unweigerlich des öfteren an Stephen Hawkings bereits 1988 veröffentlichtes Buch „A Brief History of Time“ denken, welches ich ebenfalls richtiggehender Weise verschlungen habe.

Seither ist doch so einiges an Zeit vergangen und so hat sich nicht nur unsere Welt weitergedreht, sondern auch unsere Wissenschaft weiterentwickelt. Und so ist auch Frank Wilczeks jüngstes Werk eher für die Laien wie mich geschrieben, um diesen ein Update über den derzeitigen Wissensstand zu geben.

Ob sich die Experten oder gar eingefleischte Physiker an diesem Buch freuen, kann ich nicht sagen; ich vermute aber, sie werden es, aus ganz menschlichen Gesichtspunkten heraus, vielleicht als etwas zu banal kritisieren.

Für den Normalbürger ist es aber genau die richtige Dosis Wissenschaft, um ein besseres Verständnis über unsere Welt zu erhalten, ganz jenseits von Politik und Trash-TV — und vielleicht führt dieses neue Verständnis sogar dazu, dass man selbst etwas an seinem eigenen Handeln ändert.

Mir gefällt an diesem Buch ganz besonders, dass er Poeten und Philosophen im Buch zitiert, die ich selber gerne lese, und damit immer wieder auch den Bezug zur „gefühlten Realität” herstellt und ganz nebenbei bezeugt, dass Neugierde weder Grenzen noch Fachgebiete kennt.

Und so bleibt es auch nicht aus, dass er Ray Cummings mit einem Bonmot zitiert, das ich bereits u. a. in meinem Beitrag zur Zeitumstellung verwendet habe.

Und um auf das Buch noch ein wenig neugieriger zu machen, zitiere ich Frank Wilczek (2021: 47) selbst: „Time is what clocks measure, and everything that changes is a clock.”


Particle Data Group

Für all jene, die sich nach der Lektüre obigen Buches weiter in die Materie vertiefen wollen, empfiehlt Frank Wilczek die Website der Particle Data Group: „The Particle Data Group (PDG) is an international collaboration that provides a comprehensive summary of Particle Physics and related areas of Cosmology: the Review of Particle Physics.“

Für mich ist das bereits schon wieder zu viel des Guten.

Hier finden Sie die Website der Particle Data Group: https://pdg.lbl.gov

„I have been at pains to be clear that science teaches us what is, not what ought to be. Science can help us attain our goals, once they are chosen, but it does not choose our goals for us.“

Frank Wilczek, Fundmentals (2021: 227)

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