Musikvideo der Woche

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Beitragsfoto: Konzert | © Bild von Pexels auf Pixabay

Aktuell lese ich sehr viele Jahresrückblicke der unterschiedlichsten Blogger oder Medien. Spannend, auf was alles Wert gelegt wird. Das einigende Band dabei, keiner ist mit unserer politischen Welt so wirklich zufrieden und viele befürchten auch noch, dass selbst die letzten Volldeppen vergangener Regierungen wieder zum Zuge kommen werden — so wie demnächst Donald Trump auch.

Aber solche Lektüre sorgt auch für die eine oder andere Wiederentdeckung, wie z. B. die Band Steely Dan, welche bereits 1972 von Walter Becker und Donald Fagen in New York gegründet wurde und bis Mitte der 1970er-Jahre durchaus Erfolge erzielte. Obiger Song („Do It Again“) stammt aus 1972 und wurde auf dem Album „Can’t Buy a Thrill“ veröffentlicht. Ein weiterer Ohrwurm ist „Rikki Don’t Lose That Number“, welcher auf dem Album „Pretzel Logic“ (1974) zu finden ist.

1974 war übrigens mein zweiter New York-Aufenthalt, mit dem ich noch heute gute Erinnerungen verknüpfe. Ob es mir gelingt, mit 2024 gute Erinnerungen zu verknüpfen, sei einmal dahingestellt, denn in den letzten 50 Jahren hat sich die Welt ziemlich verändert und trotz sämtlicher technologischer Fortschritte und wissenschaftlicher Erkenntnisse leider nicht zum Besten.

Senecas Lektüre kann dafür Erklärungen, aber keine Entschuldigungen liefern. Bereits vor 2 000 Jahren badeten all jene, die es sich leisten konnten — oder auch nicht — an den schönsten Stränden dieser Welt, feierten in Luxusvillen zumindest in Strandnähe oder gleich auf ihren Jachten davor. Verschwendung, Völlerei und der Verzicht auf jegliche Nachhaltigkeit waren damals schon gang und gäbe. Und für alle, die es sich nicht leisten konnten, war solch ein Lotterleben das Ziel sämtlicher Anstrengungen.

Irgendwie beruhigend, schon damals dachte keiner an morgen oder gar folgende Generationen — die Welt drehte sich trotzdem weiter. Es ist müßig, darüber nachzudenken, in welch einem Schlaraffenland die Menschheit längst leben könnte, wenn wir Menschen zumindest mit dem technologischen Fortschritt hätten mithalten können. Weniger beruhigend ist, dass zum Unterschied zu heute die Jugend wenigstens noch lesen, schreiben und rechnen konnte.

Und so war mein diesjähriger Ausflug in die wissenschaftliche Seminarwelt eine völlige Enttäuschung, selbst meine eigenen studentischen Mindeststandards wurden um Längen unterboten — einziger Trost ist, dass es weiterhin Universitäten auch bei uns in Deutschland gibt, wo man sich noch ein wenig um Bildung oder wenigstens um Erkenntnisgewinne bemüht. Denn die Welt dreht sich weiter mit, aber auch ohne uns.

Erwähnenswert vielleicht noch, dass es wieder einmal einen Caligula oder Nero weniger gibt, denn der Assad-Clan musste Syrien verlassen und wird wohl in der Russischen Föderation so lange zwischengelagert, bis sich diese Massenmörder erneut an den Stränden Europas sonnen dürfen — wir Menschen vergessen immer schneller und so werden unsere VIP-Partys oder Parteitage bald ein paar illustre Gäste mehr haben.

Bereits heute feiert sich ein Elon Musk als Weltpolitiker, und sämtliche Totalitaristen stehen Schlange um dem erfolgreichsten Geschäftsmann aller Zeiten — nach Donald Trump versteht sich — in den Hintern zu kriechen. Weihnachten wäre dabei eine gute Gelegenheit, z. B. für eine Alice Weidel oder eine Sarah Wagenknecht bekannt zugeben, dass sie jeweils ein Kind von Elon Musk erwarten und uns bald der neue deutsche Führer geboren wird.

„Reelin’ In the Years“ stammt ebenfalls vom Album „Can’t Buy a Thrill“ (1972) und wurde von Musikkennern gerne als „perfect kiss-off anthem“ bezeichnet. Vergessen wir am besten 2024 und hoffen auf ein besseres 2025.

„Was nämlich ist der Geist anderes als eine besondere Seinsweise des Lufthauchs?“

Seneca, 5. Buch, 50. Brief (2013: 319)

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Seitenaufrufe: 51 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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