Beitragsfoto: Plattencoverrückseite
Regenwetter ist nur dann etwas unangenehm, wenn man nicht (genügend) darauf vorbereitet ist. Ansonsten sind die unterschiedlichen Regenarten jede für sich immer wieder ein Genuss. Ein Landregen am Abend kann sogar etwas richtig Kuscheliges an sich haben. Und selbst ausgewachsene tropische Regen, bei denen man nicht einmal mehr seine ausgestreckte Hand sehen kann, haben etwas Magisches an sich.
Wer allerdings heute noch in allseits bekannten Überschwemmungsgebieten baut oder gar das jüngst weggeschwemmte Haus neu errichten lässt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen — wobei wir bezahlen auch die kommenden Fluten mit unseren Steuergeldern.
Ich habe es mir in Erwartung eines längst notwendigen Regens so richtig gemütlich gemacht und rein zufällig „Angel Station“ von Manfred Mann’s Earth Band auf dem Plattenteller liegen — schon wieder eine Platte aus 1979.
Dabei ist „The Good Earth“ (1974) weiterhin meine Lieblingsplatte von Manfred Mann. Leider war ich damals noch etwas zu jung, um meinen Square Foot Land in Anspruch zu nehmen.
Manfred Mann gründete bereits 1962 seine eigene Band gleichen Namens und 1971 die noch heute tourende Manfred Mann’s Earth Band. „Mighty Quinn“ (1968), ein Bob Dylan Cover oder „Blinded by the Light“ (1976), ein Bruce Springsteen Cover dürften meinen Lesern allseits bekannt sein.
Weniger bekannt, dass noch bevor es eine entsprechende Umweltbewegung gab, Manfred Mann 10 Hektar Hügelgebiet in der Nähe von Builth Wells (Wales) kaufte, von dem die ersten „The Good Earth“-Plattenkäufer jeweils 10 Quadratfuß für sich beanspruchen durften.
Noch 2012 waren diese 10 Hektar so wie beim Kauf 1974 und wir dürfen davon ausgehen, dass sich bis heute nicht viel daran geändert hat. Insgesamt gab es 435 600 Teilstücke in Anspruch zu nehmen, wobei bis heute nicht bekannt ist, wie viele Manfred Mann-Fans davon tatsächlich Gebrauch gemacht haben.
Auf alle Fälle aber wird alleine aufgrund der vielen Besitzer dieses Stück Land kaum noch veräußert werden können. Und so grasen dort weiterhin Schafe und ab und zu auch ein paar wilde Ponys. Ein bisschen Regen wird diesen dabei wenig ausmachen.
Ich warte derweil weiterhin auf ein bisschen mehr Regen, denn dann muss ich nicht so viel gießen.
„Ungleich bei der Geburt, sind wir gleich im Tod.“
Seneca, 14. Buch, 91. Brief (2023: 843)