Social Media

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Beitragsfoto: Blitz | © Bild von PIRO auf Pixabay

Auch wenn ich heute erneut bei Mastodon ein Konto eröffnet habe und vor ein paar Tagen auch wieder einen Instagram-Account, so bin ich nun noch mehr davon überzeugt, dass die Social Media eigentlich schon heute tot sind — digitale Zombies sozusagen.

Auf alle Fälle aber finde ich keinen Gefallen mehr an den Social Media, weder an Bluesky noch an Linkedin, die beiden Accounts, die ich aktuell eher noch bespiele.

Und so warte ich nun einfach einmal darauf, bis auch der Rest der Welt mit den Social Media nichts mehr anzufangen weiß.


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Seitenaufrufe: 26 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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  • Eine interessante Analyse zu social media von Dr. Eike Wenzel im Februar 2024 Megatrend-Newsletter des Instituts für Trend und Zukunftsforschung, Heidelberg

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    2. Digitalisierung / Socialmedia

    SocialMedia-Dämmerung – Demagogen-Dämmerung? Wohin zieht der populistische Spaltungsdiskurs?

    Die großen SocialMedia-Plattformen ziehen sich aus dem Verkauf von politischer Kommunikation zurück. Der Grund dafür: die Furcht vor Strafen und Verboten. Es ist jedoch fahrlässig, dass die politische Mitte die SocialMedia vernachlässigt – was unter anderem der Erfolg der AfD auf TikTok zeigt.

    Laut Chartbeat, einem Marktforschungsunternehmen, das den Traffic zwischen Medienhäusern und den SocialMedia-Plattformen misst, ist im vergangenen Jahr die Menge des von Facebook an Medienunternehmen weitergeleiteten Internetverkehrs um 48 Prozent und von X (ehemals Twitter) um 27 Prozent zurückgegangen. Die ehemaligen Stars der viralen SocialMedia-Posts treten ab: Letztes Jahr wurde BuzzFeed News geschlossen und Vice News drastisch reduziert.

    Aber selbst für zahlungswillige Kandidaten wird es zunehmend schwerer, ihre Botschaft auf dem neuen öffentlichen Platz zu platzieren. Zum einen wollen einige der neuen digitalen Plattformen ihr Geld nicht. TikTok verbietet politische Werbung gänzlich. Threads ist weniger als ein Jahr alt und verkauft noch überhaupt keine Anzeigen. Streaming-Dienste, die in Amerika einen größeren Anteil am Fernsehaufkommen ausmachen als Rundfunk oder Kabel, sind ebenfalls vorsichtig: Netflix, Amazon Prime Video und Disney+, die größten Streamer, lehnen es bislang ab, politische Werbung zu schalten, was sich jedoch noch ändern könnte.

    Der Rückgang des Teilens, Postens und Polarisierens hat zur Entstehung dessen geführt, was das Reuters Institute den „passiven Nachrichtenkonsumenten“ nennt, der die Nachrichten sieht, sie aber nicht kommentiert, teilt oder sich anderweitig damit beschäftigt. (siehe hierzu auch unsere Analyse, wie SocialMedia zum 90er-Jahre-Privatfernsehen regrediert) Dieser Retro-Trend ist momentan in den westlichen Ländern am weitesten fortgeschritten: In Großbritannien werden mittlerweile 68 Prozent der Erwachsenen als „passive“ Nachrichtenkonsumenten eingeordnet, und nur jeder zehnte postet darüber.

    Das Grundproblem besteht darin, dass politische Anzeigen in sozialen Medien nicht mehr so gut funktionieren wie früher. Die von Apple im Jahr 2021 eingeführten Anti-Tracking-Anpassungen haben die gezielte Ausrichtung von Anzeigen erschwert und so den Return on Invest verringert. Die Ausgaben für Facebook-Werbung werden in diesem Wahlzyklus niedriger sein als im Jahr 2020, prognostiziert AdImpact, auch wenn die Gesamtausgaben für politische Werbung voraussichtlich um etwa 30 Prozent steigen werden.

    Rückzug ins Private macht das Handwerk der Demagogen nicht einfacher

    Laut Andrew Arenge, einem Forscher der University of Pennsylvania, haben Politiker in den vergangenen sechs Monaten in Amerika 244 Millionen US-Dollar für Anzeigen auf Facebook und Instagram ausgegeben, verglichen mit 320 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Zyklus 2020. Die Werbebuchhaltung von Meta offenbart beispielsweise, dass Donald Trump in den 90 Tagen vor den Wahlversammlungen in Iowa letzten Monat nur etwa 400.000 US-Dollar für die beiden Plattformen ausgegeben hat. „Das sind ziemlich erschreckende Zahlen im Vergleich zu dem, was wir in den vergangenen Jahren gesehen haben“, erklärt Reid Vineis von Majority Strategies, einem republikanischen Beratungsunternehmen, gegenüber dem „Economist“. Seine simple Erklärung: „Die Plattform ist weniger effektiv.“

    Am schwierigsten ist es, die Millionen kleiner Gruppenchats, allen voran Whatsapp, zu erreichen, in die sich große Teile der SocialMedia-Bubble zurückgezogen haben. Was in den verschlüsselten Räumen vor sich geht, ist selbst für die Plattformen, die sie betreiben, undurchsichtig. Aber auch in den Gruppen lässt der Nachrichtenaustausch nach und wird unpolitischer. Der Anteil der Erwachsenen, die wöchentlich Nachrichtenartikel über Instant-Messaging-Plattformen veröffentlichen, ist in den fünf Jahren bis 2023 von 17 Prozent auf 22 Prozent gestiegen, hat das Reuters Institute gemessen.

    Wichtig jedoch und nicht weniger problematisch als die toxischen Kommunikationsverhältnisse im Netz zu Zeiten des US-Wahlkampfs 2016 und 2020: Der verbleibende harte Kern der aktiven Teilnehmer im öffentlichen Online-Bereich ist überproportional männlich und politisch radikalisiert. Ein Drittel der Politiker:innen, die sich als „sehr“ rechts oder links bezeichnen, beteiligt sich immer noch aktiv, während sich laut Reuters nur 22 Prozent der Mitte-Politiker:innen die Mühe machen, in den SocialMedia Gesicht zu zeigen. In Deutschland ist der TikTok-Auftritt der rechtsradikalen AfD wohl das entscheidende Strategem, dass für den Erfolg in den Umfragen verantwortlich ist.

    Die Akteure der AfD haben schnell begriffen, worum es bei TikTok geht. Sie treten nicht als Partei auf, sondern wanzen sich durch direkte Ansprache und simple Botschaften an die Nutzer heran. Auf der Videoplattform präsentiert sich der Neo-Nazi Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD im Europawahlkampf, als nahbar, indem er seine Community in seinen Arbeitsalltag mitnimmt und sich im Landtag filmt oder bei öffentlichen Terminen. Er spricht seine Follower:innen auf TikTok direkt an. Zum Feinbild werden “die anderen” erklärt: die Ampelregierung etwa oder „die Medien“.
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