Vierter Dezember

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Beitragsfoto: Heilbronn 1945, Foto der US Army, retuschiert

In Heilbronn ist der 4. Dezember seit 1944 ein ganz besonderer Tag, den manche noch zum Anlass nehmen, um wieder einmal auf den Ehrenfriedhof zu gehen. Heute fällt dieser Tag sogar mit dem 2. Advent zusammen und so wäre der Tagesbeginn zudem ganz gut mit einem Kirchenbesuch verbunden gewesen. In Ulm hätte ich noch ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich dem Gottesdienst ferngeblieben wäre; so aber sorgen unsere Pfarrer dafür, dass ich zumindest heute keines habe.

Dank des Stadtarchivs Heilbronn gibt es eine Chronik der Zerstörung Heilbronns am 4. Dezember 1944, welche diese tragischen Geschehnisse ganz gut zusammenfasst.

Aber nicht wegen des Wetters ersparte ich mir dann den Friedhofsbesuch, sondern weil von mir der erste Sonntag im Dezember fast schon traditionell mit dem Ausdrucken, Falten und Kuvertieren von Mitgliederschreiben verplant ist. Seit meiner Schulzeit verbringe ich regelmäßig ein paar Tage im Jahr mit dieser inzwischen für mich kontemplativen Tätigkeit. Anfangs war des Erstellen der Schreiben mit Durchschlagpapier und später mit Matrizendrucker noch eine kleine Herausforderung. Inzwischen — auch schon seit Mitte der 1980er-Jahre — geht dies mit Computern und Druckern sehr einfach von statten. Was bleibt, ist weiterhin das Falten, Kuvertieren und Sortieren der Schreiben. Dank Herbert Steudel bleibt mir dabei seit ein paar Jahren das Frankieren erspart, wobei sich noch heute bei mir beim Kuvertieren automatisch ein Klebergeschmack im Mund einstellt.

Und so habe ich mir heute ein paar Langspielplatten von Wilhelm Furtwängler bereitgelegt, diese aber dann doch zugunsten meines kleinen Musik-Servers wieder beiseite gelegt, denn der Plattenwechsel war mit meiner Falt- und Kuvertierroutine nicht in Übereinklang zu bringen. Und auch wenn Detlef Stern jüngst bemerkte, dass es doch ein Unterschied sei, ob man gute Musik von der Platte oder von der Konserve hört, ist das in meinem Falle eigentlich nur noch eine reine Gefühlssache.

So flogen heute meine Stunden nur so vor sich hin und ich ließ mich überraschen, was mein Server heute so alles an Musik bot. Dabei kommt es darauf an, mit welcher Software ich auf diesen zugreife, denn diese stellt mir die Musik immer wieder anders zusammen und dabei unterscheiden sich diese Programme ganz gewaltig. Vor ein paar Jahren haben mein beiden Jungs zudem noch ihre eigene Lieblingsmusik auf dem Server abgelegt und so kann es durchaus zu sehr interessanten Kombinationen kommen. Auf jeden Fall aber stelle ich dabei immer wieder fest, dass sich für mich der Übertrag von Musik-CD auf einen Server gelohnt hat, denn damit benötige ich weder Spotify, Apple oder Amazon, um gute Musik zu hören.

© Myriams-Fotos from Pixabay 

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