Zeit für ein Gedicht

4.2
(5)

Beitragsfoto: Kaffeegenuss | © Pixabay

Es ist schon etwas länger her, dass ich ein Gedicht gepostet habe. Manchen freute es, manch anderer freut sich nun jetzt. Das folgende Gedicht dürfte ganz gut zum heutigen Tag passen und stammt von James V. Cunningham.

Meditation on Statistical Method

Plato, despair!

We prove by norms
How numbers bear
Empiric forms,

How random wrong
Will average right
If time be long
And error slight;

But in our hearts
Hyperbole
Curves and departs
To infinity.

Error is boundless.
Nor hope nor doubt,
Though both be groundless,
Will average out.

James V. Cunningham, The Judge Is fury (1947)

Ok, das mit dem Kaffee heute Morgen war ein Fehlschlag; dazu aber nur ein einziges uraltes chinesisches Sprichwort: A courtyard common to all will be swept by none.

Und wenn ich schon einmal beim Geschichten erzählen bin, gleich hier die Frage, wer den die ersten verbrieften Gewerkschafter waren?

Eindeutig und ohne jeglichen Zweifel, die heiligen drei Könige. Schon in der Bibel steht: Sie legten ihre Arbeit nieder, hüllten sich in Seide und gingen auf Reisen. Diese Weisheit habe ich übrigens von einer österreichischen Langspielplatte aus den 1960er- oder frühen 1970er-Jahren.

Was mich nun gleich zum ersten verbrieften Projektleiter führt, nämlich Sunzi. Die Begründung dafür findet man in manchen Einleitungen zu seinem Buch „Die Kunst des Krieges“, wobei in etwa die folgende Geschichte beschrieben wird.

Ein chinesischer Herrscher hört von der Kunst Sunzis, bestellt ihn ein und gibt ihm die folgende Aufgabe. Wenn er diese löst, wird er Feldherr und Berater, wenn er sie nicht löst, Kopf ab.

Die Aufgabe ist ganz simpel. Er soll noch heute den Harem des Herrschers zu einer funktionierenden militärischen Einheit machen.

Sunzi lässt die Damen antreten, stattet sie mit Uniformen und Waffen aus und erklärt ihnen die Grundprinzipien des Antretens und Marsches. Danach fragt er, ob sie dies auch verstanden hätten. Sie bejahen und er übergibt der Lieblingsfrau des Herrschers das Kommando. Das Ergebnis: ein Hühnerhaufen.

Sunzi stellt fest, dass sie dies nicht können und sucht die Schuld bei sich. Er kommt dabei zum Ergebnis, dass er es den Damen wohl nicht so ganz richtig erklärt habe. Und so erklärt er alles von Neuem. Erneut fragt er, ob sie es verstanden hätten. Die Damen bejahen es wieder und er übergibt das Kommando zum zweiten Mal an die besagte Lieblingsfrau. Das Ergebnis: ein Hühnerhaufen.

Sunzi stellt nun fest, dass es nun nur noch an einer mangelnden Disziplin läge und lässt der Lieblingsfrau den Kopf abschlagen. Der Herrscher interveniert zwar kurz aber vergeblich, da ihn Sunzi darauf aufmerksam macht, dass er die Leitung innehabe und später doch für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich gemacht werde.

Danach lässt er den Herrscher eine neue Lieblingsfrau auswählen und übergibt dieser das Kommando. Das Ergebnis: eine militärische Einheit.

In den letzten zweieinhalb Tausend Jahren hat sich das Projektmanagement zumindest etwas weiterentwickelt, aber die Grundprinzipien bleiben dieselben.


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