Die Kunst des Krieges

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Beitragsfoto: Soldaten | © Pixabay

Eigentlich ist es immer wieder dasselbe, kaum haben sich die meisten Menschen vom letzten Krieg erholt, fangen die ersten schon wieder an, davon zu träumen.

Auch bei uns, kaum 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, haben die alten Nationalisten oder die neuen Superstaateuropäer wieder erste entsprechende Gedanken. Und erneut sind es dabei wieder genau jene, die sich selber immer um alles gedrückt haben, auch beim nächsten Waffengang eine eigene Beteiligung zu verhindern wissen und einzig und allein ihr eigenes Macht- und Gewinnstreben auf Kosten aller anderen befriedigen wollen.

Da das allseits bekannte Macht- und Gewinnstreben einzelner Gesellschaftsgruppen kaum dazu ausreicht, um ganze Gesellschaften in den Untergang zu locken, finden sich auch immer wieder „Romantiker“, die dem Krieg etwas Gutes und Schönes abgewinnen wollen. André Glucksmann fasste dies zum Beispiel in die folgenden Worte:

„La guerre seule, permet à un peuple de surmonter ses contradictions morales, économiques et sociales.“

André Glucksmann, Le Discours de la guerre (1967)

Und auch ganz normale Menschen finden wieder am Krieg als eine Art „gesellschaftliches Reinigungsmittel“ Geschmack, vor allem gerade dann, wenn sie vom Krieg überhaupt keine Ahnung haben und diesen eher mit Blockbustern aus dem Hollywood-Universum oder neuerdings auch mit Ego-Shootern aus der Spielewelt verwechseln.

All diesen Menschen und ganz besonders auch denjenigen, welche sich nicht nur um Gemeinschaftsdienste drücken oder sogar selbst ihren Wehrdienst ableisten, empfehle ich ein Buch, das sich ausführlich mit dem Krieg beschäftigt und noch heute als das Standardwerk der Kriegskunst gilt. Es wurde vom Chinesen Sunzi ungefähr 500 Jahre vor Christus geschrieben und kommt zu folgendem Schluss:

„Supreme excellence consists in breaking the enemy’s resistance without fighting.“

Sunzi, The Art of War

Wenn das bereits die Schlussfolgerung eines Militärs ist, die bis heute auch von jedem Strategen ohne Wenn und Aber geteilt wird, was müsste dann eigentlich die Schlussfolgerung eines jeden friedliebenden Bürgers sein?!

„Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, …“

Matthaeus 5:44

Die Welt wäre wohl ganz gut darin beraten, wenn man endlich zwischen diesen beiden Polen, den der Militärs und den der Christen, einen Kompromiss finden könnte. Leider aber wird die Welt von ganz normalen Menschen regiert, welche einfach nicht vom Krieg lassen möchten.

Deswegen wäre es auch ganz gut, wenn man, anstatt dem Krieg in Kinos und auf Flachbildschirmen zu huldigen, damit beginnt, sich erst einmal mit der entsprechenden Fachliteratur auseinanderzusetzen.

Ich wage zu behaupten, wenn sich die meisten von uns, vor allem aber einmal unsere zuständigen Minister und Politiker, mit der Materie Krieg inhaltlich auseinandersetzen würden, gibt es dieses Thema bald nur noch in den Geschichtsbüchern, denn wenn man Kriege verstehen lernt, weiß man auch, dass und wie man sie am besten verhindert.

Das oben angesprochene Werk von Sunzi „Die Kunst des Krieges“ besteht aus 13 Kapiteln und ist trotz seines Alters sehr verständlich zu lesen. Unter diesem Hyperlink finden Sie zudem eine englischsprachige Fassung, auf die ich seit Jahren selber immer wieder zurückgreife.

„I have good news for you, my lord. War has begun.“

Christopher Lee als Count Dooku in Star Wars Episode II: Attack of the Clones (2002)

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