10.3.02025

4.6
(10)

Beitragsfoto: Kleinkunst

Inhaltsverzeichnis

Wir

Ohne Wenn und Aber, wir sind alle gekauft, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Wahrscheinlich war es auch noch nie anders. Gutmenschen und da muss man nicht einmal auf einen Jesus oder Mahatma Gandhi zurückgreifen, sind ein völlig zu vernachlässigender Faktor in der gesamten Menschheitsgeschichte und wohl deshalb bei uns so beliebt, zumindest so lange sie von uns selber keine guten Taten oder gar Verzichte fordern.

Wir Menschen wollen einfach nur so über die Runden kommen und sollte sich der eine oder andere Vorteil für uns bieten, diesen möglichst auch nutzen. Und sobald wir Menschen etwas haben, dann wollen wir von diesem noch mehr — auch das ist nur allzu menschlich! Auf alle Fälle wollen wir keinem anderen davon etwas freiwillig abgeben. Alle von uns gemachten Zugeständnisse dienen einzig und alleine nur dazu, um uns selber zum Vorteil zu gereichen. Dies begründet noch heute Familien, Gemeinschaften bis hin zu Nationalstaaten. Und da wir alle einmal erkennen müssen, dass diese Lebensweise ganz notgedrungen immer komplexer wird und für uns kaum noch zu überschauen ist, lieben wir, ja verehren wir alle Vereinfacher und geben diesen dann auch noch tolle Namen: Patriarch, Führer, Kaiser, König, Kanzler oder Präsident.

Und da diese Menschen eigentlich genau so sind wie wir selber auch, hält das ganze Konstrukt immer nur eine kurze Weile, bis es uns allen erneut um die Ohren fliegt. Deshalb sind Kriege ein Teil von uns. Manche sehr glückliche Generationen — sehr wenige in all den vergangenen Jahrtausenden — schaffen einen „gewaltfreien“ Zyklus, die meisten aber bekommen die Rechnung doch noch zu Lebzeiten präsentiert.

Die Gläubigen unter uns dann auf alle Fälle im Nachgang, was die Frage aufwerfen könnte, warum so viele Menschen denn überhaupt an etwas glauben?

Wir Menschen könnten tatsächlich anders sein, dies unterscheidet uns wohl von unseren tierischen Mitbewohnern. Letztendlich sind wir es aber nicht, die wenigen Gutmenschen einmal ausgenommen. Den Pleonasmus Gutmensch dürfte es eigentlich gar nicht geben. Dass es ihn gibt, zeigt, dass wir Menschen dann doch keine sind.

Irgendjemand, manche meinen Gott gibt uns beständig und dies bis zum Schluss eine letzte Chance, um zumindest ein klein wenig ein besserer Mensch zu werden. Solch eine Chance und dies zusammen mit einem Wink mit dem Zaunpfahl bietet sich uns allen ganz aktuell!

Noch könnten wir alle zusammen unsere Demokratien und uns damit selber retten. Die Kenntnisse, Mittel und Werkzeuge hätten wir dazu. Mehr als mit einem Schießkrieg zu winken geht wohl nicht mehr!

Leider aber sind wir alle nur Menschen — auch unser Schuldenkanzler.

Wochenstart

Ich laboriere zwar immer noch an meiner Männergrippe herum, dennoch gab es heute wieder meine übliche Fahrt mit dem meseno-Bus. Diese verlief wie am Schnürchen, auch wenn zum Schluss etwas wenig Fleischwaren eingesammelt werden konnten. Dafür gab es allerlei Veganes, Gesundes und Modernes — vermutlich kommt dies beim Kunden doch nicht so gut an.

Gleich morgen gibt es dann die erste Fahrt des Jahres nach Straßburg, hoffentlich hält das gute Wetter auch noch weiter an. Neu dabei, dass es nun im Europäischen Parlament keine Ausnahmen von der Regel mehr gibt und auch für mich als jahrzehntelanger Betreuer und Gästeführer keine Extrawurst mehr. Ich befürchte, das wird nicht ohne Auswirkungen für die Schüler bleiben, denn bisher konnte ich diese auch noch dann ins Parlament schleusen, wenn sie bis auf ihren Kopf wirklich alles vergessen hatten. Nun bin ich einmal gespannt darauf, wie viele Schüler in den Bussen zurückbleiben müssen.

Auch konnte ich meine eigene Vorlesungsreihe wieder unter Dach und Fach bringen. Es steht nur noch eine Zusage einer externen Firma aus, welche ich gerne mit in die Vorlesung einbinde, um dem Applied-Science-Anspruch der Hochschule etwas gerechter zu werden. Zudem habe ich meine Erwartungshaltung an die Studenten weiter zurückgeschraubt. Im Gegensatz zu Soldaten und Mitarbeitern muss ich später mit diesen Studenten weder eine Schlacht gewinnen noch in einem Unternehmen Erfolge erzielen. Ich gebe weiterhin mein (Projektleiter)Bestes und versuche mein entsprechendes Wissen an den Mann und die Frau zu bringen. Man kann die Pferde zwar an die Tränke tragen, trinken müssen sie dann aber von alleine.

Nach einer etwas längeren Pause war für mich das gestrige Tanzbeinschwingen ein regelrechtes Fiasko. Ich konnte mich kaum noch an die jeweiligen Schritte erinnern. Meine bessere Hälfte zeigte zwar großes Verständnis, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich dies nicht noch einmal wiederholen sollte.

Schuldenkanzler

Um ein waschechter Schuldenkanzler zu sein, benötigt man als CDUler nicht nur die Zustimmung der SPD, die man für eine Regierungsbeteiligung immer erhält, sondern auch eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag. Als Berufspolitiker weiß Friedrich Merz allerdings, dass er den grünen Machtapparat mit Designerklamotten, Friseur- und Make-up-Spezialisten sehr schnell in der Tasche hat; eine Annalena Baerbock oder ein Cem Özdemir machen wirklich alles dafür. Und er weiß auch ganz genau, sobald er sich auf feminine Schuldenberge einlässt und dabei verspricht, diese auch noch zu gendern, die gesamte grüne Partei wie eine Eins hinter ihm stehen wird.

Ceterum censeo, dass seit Helmut Kohl unser Land mit voller Absicht und meist nur aus niedrigen Beweggründen heraus gegen die Wand gefahren wird; ein Christian Schwarz-Schilling lässt herzlich grüßen.

Für aktuell bereits über zwei Billionen Euro Schulden haben es unsere Berufspolitiker geschafft, dass unser gesamtes Land völlig heruntergewirtschaftet ist, selbst die Rohrleitungen benötigen nach jüngsten Aussagen mindestens 800 Millionen Euro, um halbwegs saniert zu werden. Wenn man unsere gesamte Infrastruktur einschließlich der Bildung sanieren möchte, reichen wohl keine fünf Billion Euro in den kommenden zehn Jahren aus. Hinzu kämen noch die allernötigsten Ausgaben für eine riesige Bürokratie, etwas Forschung und last but not least die zwar notwendige, aber allseits unliebsame Verteidigung, welche mit dem neu erwachten Großmachtanspruch und Nationalstolz (Wehrpflicht, Atombombe und deutsche Waffen) unserer Politiker alleine gut und gerne mit zwei Billionen Euro zu taxieren sein wird.

Sobald das ganze weitere Schuldenmachen genehmigt ist, werden wir Deutschen wieder befriedigt, zuerst die Renten gerettet, dafür weniger Arbeitsstunden sowie Urlaub, Feste und Feiern offizielles Staatsziel. Und so können unsere Berufspolitiker wirklich froh darüber sein, dass es einen Wladimir Putin und einen Donald Trump gibt, denn diese beiden sind nun an der gesamten Misere schuld. Und sollten wir Deutschen das doch nicht schlucken wollen, ja, dann gibt es auch noch die Juden.

Das einzig wirklich Bemerkenswerte für mich dabei ist, dass in all den Jahrzehnten unsere Berufspolitiker selber immer gut bis bestens mit ihrer eigenen Politik gefahren sind. Und auch hierfür kann der Rat von „Deep Throat“ an die Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein Verwendung finden: „Follow the Money!“

Nachtrag 14. März 2025

Meine Leser mögen es mir verzeihen, aber Kommentare eines Adolf Hitlers alias Lecks Ippi schalte ich nicht frei. Zuerst möchte ich wissen, welche Person sich solche Mühen der Kommentierung macht. 🤡

Nachtrag 19. März 2025

Und schon hat man Annalena Baerbock und damit auch die Stimmen der Grünen in der Tasche. Sie soll nun einen Job in New York bekommen. In Sachen Korruption stehen die Grünen der CDU, CSU und SPD in nichts nach.

„Gedankenspiel: Ab sofort werden keine Schulden mehr aufgenommen und die öffentliche Hand gesetzlich verpflichtet, neben allen anderen Ausgaben jeden Monat eine Milliarde Euro an Schulden zu tilgen. Mit dieser Verpflichtung würde es bis ins Jahr 2232 dauern, um den [aktuellen] Schuldenberg [in Höhe von 2,5 Billionen Euro] der Bundesrepublik Deutschland vollständig abzutragen.“

Bund der Steuerzahler, Website (11.3.2025)

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4 thoughts on “10.3.02025

  1. Danke für den ersten Absatz („Wir“)! Schon lange suchte ich nach einer Erklärung, weshalb so viele auf den Tratsch über Königshäuser, Stars ;), andere Trivialitäten abfahren und die relative Komplexität einer Demokratie meiden. Vereinfacher, also Minderung der geistigen Transaktionskosten. Eine andere Folge ist m. E. das Herumgejammer (nicht nur auf den (a)sozialen Medien), die empörende Betroffenheit, ohne selbst handeln zu wollen. Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Mach es mir einfach, ich will nicht denken, ich mach es mir einfach.

    Seufz.

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