20.6.02025

4.8
(8)

Beitragsfoto: Postkarte

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Vermischtes

Eigentlich bin ich kein Freund von Podcasts, auch wenn ich immer wieder darauf aufmerksam gemacht werde, wie z. B. durch Thomas Michl. Während einer erzwungenen Ruhephase und weil mich das Thema sehr interessiert, folgte ich nun der Empfehlung meiner besseren Hälfte und hörte mir die Peter Thiel Story an, ein Podcast des Deutschlandfunks. Empfehlenswert.

Wenn man nun den Hintergrund von PayPal („1. Schritt“) etwas besser kennt, dann sollte man nochmals darüber nachdenken. Auf alle Fälle muss man wissen, was man damit tatsächlich unterstützt. Über die damals weniger erfolgreichen Start-up-Gründer wie u. a. mich auch spricht heute keiner mehr.

Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass meine Start-ups nicht nur wegen Geld- und Zeitmangel gescheitert sind, sondern wohl auch, weil Bequemlichkeit und Ignoranz bei den Kunden nicht zu unterschätzende Variablen sind. Hinzu kam noch, dass sehr viele Mitbürger vom Gedanken einer Welt, den schon Seneca als grundlegend für jeden menschlichen Geist erachtete (2023: 1043), noch heute weit entfernt sind und welcher von „den Größen“ der Weltwirtschaft als das neue Feindbild angesehen wird.

Diese haben sich eine ganz neue Ideologie geschaffen, die alleine den „Auserwählten“ hilft und sich zudem die dazu entsprechenden Politiker gekauft, deren einzige Aufgabe es ist, unsere Demokratien langsam, aber sicher zu beerdigen.

Und diese „Auserwählten“ bauen dabei einzig und alleine auf die Bequemlichkeit und die Ignoranz ihrer Mitbürger. Genau damit konnten sie ihren Reichtum und ihre „Erfolge“ erreichen — ok, ein wenig Betrug und Steuerhinterziehung haben dabei sicherlich nicht geschadet. Aber tatsächlich nicht mit neuen Ideen oder Geschäftsmodellen, denn diese hatten viele andere auch und meist noch vor diesen „Auserwählten“.

Für diese Menschen spricht, dass sie tatsächlich erfolgreich sind, weil sie sich in unserem System, das sie selbst nun doch so vehement ablehnen (!), gegenüber allen anderen durchsetzen konnten — dies muss man sicherlich anerkennen!

Schändlich ist es aber nun, dieses System nicht verbessern zu wollen, sondern es abzuschaffen. Der einzige Grund dafür ist nicht das System selbst, sondern einzig und alleine jener, dass es keine Auserwählten gibt! Deswegen zerstören sie dieses System, noch bevor jemand anderes die Chance ergreifen kann, es ihnen nachzutun. Und hoffen noch darauf, dass sie in ihrer eigenen Utopie ewig leben werden können — extrem traurig, dass sie sich dabei nicht einmal Gedanken darüber machen, was sie überhaupt mit „ihrer Ewigkeit“ anfangen sollen oder schlimmer noch, jemals könnten.

Und genau dies führt diese „Auserwählten“ wieder mit ihren eigenen Opfern zusammen, die auch kein echtes Leben haben, dieses aber unendlich ausdehnen möchten. Dabei kommt es nicht einmal darauf an, ob man in einer Superyacht, in einem Learjet, einem schnöden Wohnmobil oder gar per Anhalter seinem eigenen Leben entflieht. Egal wohin man auch reisen mag, man wird sich immer selbst der eigene Feind, die eigene Langeweile oder der eigene Verdruss sein.

Und so ist auch deren Tod — sie werden ihm nicht entkommen — tatsächlich eine Gnade und niemals Unglück! Wir Menschen verdrängen aber auch dies, verdammen jeden, der uns an unsere eigene Sterblichkeit erinnert und huldigen jenen, die uns am besten bei dieser Verdrängung helfen! Genau das ist das eigentliche Geschäftsmodell dieser Menschen.

Wer jetzt an Matrix denkt, der liegt sicherlich nicht ganz falsch. Und so frage ich meine Leser: „Haben Sie heute schon gelebt?“

Ich beende meine heutigen Überlegungen frei nach Seneca damit, dass wer lebt, selbst an einem einzigen Tag die Ewigkeit für sich selbst findet.

Ruhe

Gestern ein Tag der Ruhe nicht nur wegen Fronleichnam, welcher wohl eher von den Katholiken gefeiert wird. Selbst in Städten, wo die Protestanten noch die Mehrheit stellen, ist es ruhig — Gesetz ist halt Gesetz.

Das Schöne an religiösen und sonstigen Feiertagen ist es doch, dass diese fast jeder feiert, zumindest aber geniest und dies unabhängig davon, ob man mit den diesen Tagen zugrunde liegenden Ideen oder Anlässe einverstanden ist — darin sind sich wohl alle Menschen einig.

Ich nutze den Tag, um mich noch ein wenig weiter zu erholen und hoffe darauf, dass ich am Wochenende wieder meinen Routinen verfallen kann — hat leider nicht geklappt.

Wohl wegen dieser Ruhe konnte ich erstmals bei einer Postkarte ein mit dieser verknüpftes Video entdecken. Nette Idee, um den alten Postkarten neues Leben einzuhauchen. Die Karte wurde mir von Konstantin zugesandt und am 6. Juni 2025 in Barcelona abgestempelt.

Wenn ich so auf die Karte schaue, dann sehe ich dort Antoni Gaudís Kathedrale fast schon fertiggestellt. Bei meinem letzten Besuch dort sah das Gebäude noch nicht so vielversprechend aus und man sammelte am Baustelleneingang Geld für den Weiterbau ein. Damals war ich noch Ulmer und freute mich doch ein klein wenig, dass Ulm seinen Rekord noch eine ganze Weile behalten können wird.

Die Spenden dürften inzwischen reichlich geflossen sein und Ulm vielleicht schon seinen Rekord verloren haben, wobei man das auch erst mit der Fertigstellung werten könnte.

„Uns gehört die Zeit, die vergangen ist, und nichts ist in sicherem Gewahrsam als das, was war.“

Seneca, 16. Buch, 99. Brief (2023: 995)

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