21.5.02025

4.8
(10)

Beitragsfoto: Handtücher | © Alexa from Pixabay

Erfreuliches

Es gibt sie noch erfreuliche Nachrichten! Die Rumänen haben mich wieder einmal positiv überrascht. Das letzte Mal erfreuten sie mich, als sie Nicolae Ceaușescu zusammen mit seiner schlimmeren Hälfte entfernten. Bei uns schafft man es nicht einmal wenigstens die kriminellsten (ehemaligen) Regierungschefs anzuklagen, geschweige denn diesen eine Fußfessel anzulegen; nicht einmal Nicolas Sarkozy kann man noch gelten lassen.

Und nun tritt mit Nicușor Dan ein liberaler Proeuropäer an die Spitze des rumänischen Staats; es war zwar ein knapper Sieg für Europa, aber immerhin noch ein Sieg. Ich hatte die Rumänen wie die Ungarn auch bereits ganz offiziell im Putin-Lager gesehen.

Wer die Stichwahl um das Amt des polnischen Staatsoberhauptes am 1. Juni 2025 für sich entscheiden wird, hängt noch in den Sternen. Und so dürfen wir bis dahin ein klein wenig darauf hoffen, dass Polen weiterhin nicht verloren ist. Es zeigt aber auch und dies erneut, wie schnell demokratische Politiker an Glaubwürdigkeit verlieren, sobald sie sich und dies auch nur halbwegs nicht an Sitte und Anstand halten!

Ganz im Gegenteil dazu die antidemokratischen Politiker, denn diese dürfen wie ein Donald Trump, ein Victor Orban oder weitere Tagediebe wirklich alles tun und machen — es schadet ihnen nicht, eher nutzt es ihnen sogar!

Wir Demokraten haben einfach ganz andere Ansprüche an unsere Volksvertreter als die Totalitaristen, egal welcher Couleur. Und die völlig unbeteiligten Mitbürger, welche oftmals für den Ausschlag an der Waagschale verantwortlich sind, ergötzen sich einfach nur an den Eskapaden dieser Volksvertreter und erkennen dabei nicht, was sie sich und allen anderen damit antun — eine völlig unterirdische Risikoreflexion.

Vermischtes

Das Tanzbein zu schwingen ist aktuell meine Lieblingsbeschäftigung, denn das bekommen wir irgendwie immer noch gebacken — gemäß den Stoikern muss man das mögen, was einem angeboten wird, um sein Seelenheil zu finden. Und schon erinnere ich mich daran, dass ich noch beim Akzente Fotostore vorbeischauen muss, um unser Paarbild abzuholen, das übrigens jeder Europa-Ball-Teilnehmer kostenfrei erhält, vorausgesetzt, man hat sich auch von Nasser Sarout ablichten lassen.

Was dazu führen wird, dass ich mit mindestes einem weiteren Foto nach Hause komme und mit Videos über den Ball, die ich dann noch auf den YouTube-Kanal dieses Blogs zu stellen habe. Denn es gibt sie, Tanzbegeisterte, denen nicht nur der letzte Europa-Ball sehr gefallen hat, sondern die sich gerne noch daran erinnern und sich bestimmt über das eine oder andere Video erfreuen werden. Und wer weiß, vielleicht weckt es bei dem einen oder anderen das Bedürfnis, selbst wieder einmal das Tanzbein zu schwingen. Ich würde mich dabei sehr freuen, wenn der kommende Europa-Ball dafür ein solcher Ort sein könnte.

Bis zum Ende der Woche kann man bei mir noch für die 9. Hertensteiner Gespräche seinen Hut in den Ring werfen, dann müssen wir so langsam aber sicher Knöpfe an das Ganze machen. Sollten weiterhin Landtagsabgeordnete oder Kandidaten zu meinen Lesern gehören, hier der kleine Hinweis, dass eine Teilnahme an diesen Bürgergesprächen durchaus goutiert wird. Aber auch Interessierte außerhalb der Heilbronner Wahlkreise sind recht herzlich bei den Gesprächen willkommen. Und so freut es mich sehr, dass Jean Marsia als einer der ersten seinen Hut in den Ring geworfen hat. Sein Gesprächskreis zum Thema „Die europäische Verteidigung – Vereinigte Staaten von Europa – Aufruf zur Übernahme der Führung“ wird sicherlich für spannende Diskussionen sorgen. Jean Marsia ist ein streitbarer Europäer, ich füge einmal seinen jüngsten Zeitungsartikel hier mit anbei.

Und wer meinen Beiträgen regelmäßig folgt, der weiß, dass ich mich gerade um ein paar Aufräumarbeiten drücke — da es rein privat ist, darf ich mir ein wenig Prokrastination erlauben und auch das Wetter ist für einen Schönwetterschnipsler wie mich aktuell wenig motivierend.

Anders das gestrige viel zu kurze Gespräch mit Detlef Stern, dem dann allerdings die obligatorische Vorlesung folgte. Unglaublich, was in den Köpfen mancher Studenten heutzutage so vorgeht! Diese studieren bereits im zweiten Semester und sind noch lange nicht an der Hochschule angekommen. Das kann man nicht mehr an COVID-19 festmachen, wohl eher an Helikopter-Eltern, die ihren Sprösslingen bisher jegliche Verantwortung und Selbstständigkeit vorenthalten haben. Ob diese Studenten am Ende ihres Studiums — welches diese politisch so gewollt fast ausnahmslos erfolgreich abschließen werden — überhaupt wissen, dass sie an einer Hochschule zumindest zeitweise körperlich anwesend waren?

Auf meine nicht allzu schwierige Frage, welche Risiken die Studenten für ihr eigenes Studium sehen, konnten diese selbst nach gut 90 Minuten keine fünf Risiken aufführen! Zuvor hatten nicht nur ich, sondern bereits auch Detlef Stern je eine eigene Vorlesung über Risiken gehalten, einschließlich diesbezüglicher Übungsaufgaben.

So gehe ich inzwischen davon aus, dass diese vom Sozialstaat und Hubschraubereltern wohlbehüteten Studenten schon gar nicht mehr begreifen, was ein Risiko überhaupt sein könnte! Wenn ich so auf die Studenten blicke, muss ich immer mehr an die Matrix-Trilogie denken und fange an zu suchen, wo die Kabel sind, an denen diese hängen? Auf alle Fälle aber weiß ich nun ganz gewiss, dass es kein Studentenproblem mehr ist, es ist ein gesamtgesellschaftliches!

Nachtrag

Ein Tipp von Detlef Stern: Neal Stephenson verwies jüngst in einem Beitrag „Remarks on AI from NZ“ (15.5.2025) auf die Gefahr, dass „We may end up with at least one generation of people who are like the Eloi in H. G. Wells’s The Time Machine, in that they are mental weaklings utterly dependent on technologies that they don’t understand and that they could never rebuild from scratch were they to break down.“

[https://iiics.org/h/20250521180400]

Erinnerung

Für die echten Nerds unter meinen Lesern sei der Hinweis erlaubt, dass in wenigen Tagen mit einem gehäuften Auftreten von Handtüchern im Straßenraum zu rechnen sein wird.

Zumindest bis dahin stehen wir Europäer alleine da, so der Hinweis von Thomas Gutschker in der heutigen FAZ. Und Schuld seien wieder die US-Amerikaner. Dabei sollten wir uns doch einmal daran erinnern, dass, obwohl die Russen spätestens seit 2014 einen waschechten Schießkrieg gegen uns Europäer führen, wir heute noch u. a. Russengas, Russenöl und Russenkohle kaufen und damit die russische Kriegsmaschine weiter am Laufen halten — nicht die US-Amerikaner!

Die europäischen Sanktionen sind die üblichen Lügengeschichten europäischer Politiker, die Wladimir Putin genau so abschrecken wie die heutigen Sanktionsdrohungen aus dem Europäischen Parlament gegen Victor Orban. Selbst die Familie von Wladimir Putin geht auch in Deutschland ein und aus und noch heute kehren viel zu viele unserer Politiker mit Geldkoffern aus dem russischen Imperium zurück. Während an den entscheidenden Positionen in Europa weiterhin die Putinversteher sitzen — egal welche Regierung auch im Amt ist: von äußerst links bis äußerst rechts, Putin hat sich überall eingekauft.

Und sollten die US-Amerikaner erneut einlenken und ihre Sanktionen gegen Russland verstärken, wird es wieder die europäische Industrie sein, die das dann zum eigenen Vorteil kompensieren wird. Lassen Sie uns nur einmal in die russischen Waffen blicken, welche Bauteile wir darin finden werden. Unsere Industrie ist die einzige weltweit, die anscheinend nicht weiß, wohin deren Produkte gelangen, wir produzieren einfach so ins Blaue hinein und finden dann ebenfalls einfach so Käufer, egal wo.

Noch heute vertuschen wir russische Morde in Europa, ein nettes Beispiel war der Abschuss einer Malaysian Airlines Maschine mit 298 Passagieren an Bord (17. 7.2014) und spielen sämtliche russischen Angriffe auf uns herunter. Still und leise werden von der Berufspolitik die US-Amerikaner als der neue Feind kreiert.

Auch ich kann einen Donald Trump nicht ausstehen und das Verhalten der US-Republikaner empfinde ich nur noch als widerlich, das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich alle US-Amerikaner unter einen Scheffel stelle und der Freien Welt eine Generalabsage erteile. Wie wir es jenseits und diesseits des Atlantiks sehen müssten, können weder die US-Amerikaner ohne Europa noch wir freien Europäer ohne die USA.

Wir Europäer verkaufen weiterhin nicht nur unsere Soldaten, sondern bereits unsere eigenen Kinder und Seelen — dies alleine nur, um weiterhin mehrmals im Jahr in den Urlaub zu fahren und bis zum eigenen Ende ein möglichst bequemes Leben führen zu können.

Manchmal habe ich bereits das Verlangen, mein Handtuch nass und damit ein paar Ignoranten wach zu machen.

„Was Du von mir fordern sollst, ist nicht wie blind eine unrühmliche Zeitspanne [z. B. Studium] zurückzulegen, sondern ein Leben zu führen, nicht daran vorbeizugehen [z.B. reisen & feiern].“

Seneca, 15. Buch, 93. Brief (2023: 875)
Fediverse Reactions

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicken Sie auf die Sterne, um den Beitrag zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.8 / 5. Anzahl Bewertungen: 10

Bisher keine Bewertungen.

Es tut mir leid, dass der Beitrag für Sie nicht hilfreich war!

Lassen Sie mich diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

Seitenaufrufe: 81 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

Weitersagen:

2 thoughts on “21.5.02025

    1. Hätte jetzt nicht gedacht, dass es neben Thomas, Detlef und mir noch einen weiteren Heilbronner gibt, der sich für diesen Tag interessiert. Ob man dazu dann aber ein extra Handtuch kaufen muss, das sei mal dahingestellt.

      Da es dieses Mal ein Sonntag ist, werde ich so richtig nerdig und bleibe so lange wie irgend möglich im Morgenmantel.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert