22.11.02025

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Beitragsfoto: Untergang | © Gerd Altmann auf Pixabay

Vermischtes

Ein Student meint, dass alleine der Austausch von ein paar E-Mail ein Studium ersetzen kann. Den Nürnberger Trichter mag es vielleicht sogar geben, aber er funktioniert leider nicht.

Insbesondere mein Fachgebiet hat es in sich, denn man glaubt zwar sehr schnell, dass man es verstanden hat, vergisst dabei allerdings, dass es Jahre der Schulung und Übung benötigt, um es auch nur halbwegs verstehen zu können. Warum sich viel zu viele Studenten nicht diesen Mühen unterziehen möchten, werde zumindest ich nicht mehr verstehen.

Seit 1945 sind wir Deutschen kein bedeutendes Land mehr! Nur weil wir aus Gründen auch immer nicht ausreichend entnazifiziert wurden, bedeutet dies noch nicht das Gegenteil. Die Welt wird auch künftig nicht am deutschen Wesen genesen. Schon vor Jahren sagte ein chinesischer Botschafter, dass wir Deutschen im Vergleich zu China nicht einmal ein Rundungsfehler seien.

Jüngst ließen uns Donald Trump und Wladimir Putin ganz genau wissen, dass wir nicht einmal mehr bei unseren ureigenen Angelegenheiten eine Rolle spielen oder gar dabei mitreden dürfen.

Sozusagen als Übersprunghandlung reiste Friedrich Merz nach Brasilien und beleidigte dort das Gastland — beim Brüllsaufen in seiner Jugend hat so etwas wohl noch funktioniert. Nur weil Luiz Inácio Lula da Silva ein guter Gastgeber ist, vielleicht aber auch nur deshalb, weil die Brasilianer mit uns Deutschen nur noch Mitleid haben, kam es heute zu einer pressewirksamen Versöhnung.

Die Drohung, dass beide nun zusammen tanzen möchten, zeigt bereits in Heilbronn erste Auswirkungen. Der Musikpark Heilbronn schließt nach 20 Jahren, eine der wenigen Gelegenheiten wo man bei uns noch das Tanzbein schwingen konnte — gefühlt „erst gestern“ war ich bei der Eröffnung mit dabei.

Heute durfte ich einen echten Novembertag erleben. Bei knapp unter dem Gefrierpunkt ein wenig Gartenarbeit, dann zu einem Vereinstreffen, wobei ich noch die Kasse prüfen durfte. Auch musste ich heute vom Tod gleich von drei Bekannten erfahren — genau die Jahreszeit, wo sich so etwas zu häufen beginnt.

Auf das Tanzen verzichteten wir heute und schoben ganz spontan einen Spielabend ein, was meine Stimmung nicht wesentlich verbesserte — eine Niederlage nach der anderen, ganz passend zum Weltgeschehen.

Weltgeschehen

Eigentlich wollte ich heute pausieren, dann aber las ich den Blog-Beitrag von Stefan Rose, der den aktuellen Schwerpunkt unserer Welt ganz gut auf den Punkt bringt.

„Wieder einmal bewahrheitet sich: Wer nicht mit am Tisch sitzt, steht auf der Speisekarte. Wenn der von den USA und Russland ohne Beteiligung der Ukraine bzw. über deren Kopf hinweg ausbaldowerte ‘Friedens’plan tatsächlich in Kraft treten sollte, dann bedeutet das nichts weniger als eine Kapitulation der Ukraine und des Westens vor Waldimir Putin, der nicht nur gegen ein paar windelweiche Erklärungen (‘Nichtangriffspakt’ — ein Spitzenwitz since 1939!) all seine Kriegsziele erreichen würde, sondern auch indirekt Kontrolle über die NATO bekäme, alle Sanktionen vom Hacken hat und wieder vollwertiges Mitglied der Weltgemeinschaft wird.“

Stefan Rose, Jenseits der Blogroll – 11/2025

Unter dem Applaus der großen Politik (Victor Orban) oder wenigstens mit derem Wegducken (Friedrich Merz) verkauft Donald Trump einfach so mit einem 28 Punkteplan das gesamte Europa. Fraglich noch, ob Grönland mit dabei ist, oder ob er sich das selber unter den Nagel gerissen hat.

Bei unseren totalitären Parteien und Politikern knallen die Champusflaschen im Akkord und so haben sie noch keine Zeit gefunden, um Wladimir Putin und Donald Trump für den Friedensnobelpreis 2026 vorzuschlagen.

Kegelabend

Beim gestrigen gemeinsamen Kegeln und dem obligatorischen anschließenden Beisammensitzen kam es nicht so gut, dass wir auf die Parteibücher meiner Mitkegler zu sprechen kamen — ganz nette Menschen (!) aber schon etwas blauäugig was die eigenen Abgeordneten angeht.

Derweil organisiert Karl-Theodor zu Guttenberg bestimmt bereits schon die Flüge für alle aufstrebenden Unionsabgeordneten nach Washington, um von Donald Trumps Kumpanen das Siegen zu lernen.

Kurz zuvor hat dieser ehemalige Bundesminister noch dafür gesorgt, dass die Bundeswehrmilliarden in die richtige Kanäle gelangen; geschadet wir es keinem einzigen Abgeordneten haben, bis auf jene vielleicht, die von diesem Raubzug nichts mitbekommen haben.

Ganz ohne Frage, die Union hat sich um unsere Bundesrepublik sehr verdient gemacht, das ist aber schon eine ganze Weile her. Und ebenfalls ohne Frage, die meisten Parteimitglieder werden weiterhin sehr anständige Menschen sein. Was dabei aber keiner versteht, warum diese dann solch korrupte und meist mit sehr wenig Intelligenz versehene Drückeberger in Führungspositionen bringen.

Die Liste jener Unionspolitiker, die schon längst ins Gefängnis gehören, wird immer länger. Aber nicht einmal, wenn diese ihre Verbrechen frank und frei zugeben, wie etwa Christian Schwarz-Schilling bei einer Veranstaltung in Heilbronn, hat dies irgendwelche Folgen.

Inzwischen punktet die Union nur noch deshalb, weil die meisten Wähler wissen, dass es mit der AfD oder dem BSW noch weit schlimmer werden wird.

Und wenn Friedrich Merz wieder einmal durch die Welt geistert und uns nach Strich und Faden blamiert, hilft es auch nicht auf Donald Trump zu verweisen — beide haben diesen Vergleich nicht verdient! Wenngleich bei beiden inzwischen Matthäus 5 als Entschuldigung vor Gericht durchgehen könnte.

Die restlichen Unionspolitiker in Regierungsämtern kann man aber kaum mit Senilität entschuldigen, wobei aktuell Wolfram Weimer ganz unverfroren auf Schwarz-Schilling macht.

Damit hat die Union ein riesiges Problem, was letztendlich dazu führt, dass selbst jahrzehntelange Parteimitglieder nun völlig verzweifelt ihr Heil bei der AfD suchen; denn diese glauben nicht mehr daran, dass ihre Partei weiterhin auch deren eigene Taschen füllen können wird — das Geld bleibt einfach bei Jens Spahn und Co. hängen.

Was Helmut Kohl noch als Win-Win für (fast) alle Unionisten schmackhaft gemacht hat, haben „seine Enkel“ nunmehr nur noch auf sich selbst reduziert und damit für immer mehr den Sinn und Zweck einer Parteimitgliedschaft obsolet gemacht.

Bei der AfD hingegen kann man sich wenigstens noch eine kleine Weile als Übermensch fühlen und gegen Schwächere hetzen. Dank Donald Trump und Wladimir Putin ist das aber bereits ebenfalls schon wieder ein Auslaufmodell. Was die jüngeren Unionsabgeordneten eigentlich davon abhalten sollte, dieses nun kopieren zu wollen. Frei nach Michail Sergejewitsch Gorbatschow: „Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte.“

Die Union müsste sich schleunigst neu erfinden, dabei eine Alternative zum nationalen Größenwahn bieten, wieder etwas mehr Europa aus der Schublade holen und vor allem einmal wieder Politik für einen großen Teil unserer Bevölkerung gestalten — was Volksparteien eigentlich so machen!

Unser Kegelabend endete dennoch sehr harmonisch, einfach nur, weil wir nette Menschen sind und darum wissen, dass man manche Dinge einfach einmal thematisieren muss. Sich gegenseitig anlügen hilft keinem weiter.


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